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Ein Jahr nach Horror-Unfall

Kreuz Walldorf bereitet der Polizei weiter Sorgen

Nach dem schweren Unfall mit vier Toten vom Rosenmontag vergangenen Jahres hat sich am Walldorfer Kreuz viel getan. Die Mannheimer Polizei zieht in ihrer Unfallbilanz für 2018 allerdings eine gemischte Bilanz und zeichnet eine düstere Prognose.

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Am Walldorfer Kreuz treffen sich die A5 und die A6. Auf beiden Strecken kommt es in den nächsten Tagen zu Vollsperrungen. Foto: N/A
„Smarte Geräte“ – diese zwei Worte sind in der Unfallbilanz des Polizeipräsidiums Mannheim knallrot gefärbt. Warum? „Weil Ablenkung bei Staus auf der Autobahn die Unfallursache Nummer eins für schwere Unfälle ist“, sagt Polizeidirektor Dieter Schäfer bei der Vorstellung des Verkehrsberichts 2018 in Mannheim.

Erst vergangene Woche habe man am Walldorfer Kreuz erneut Lkw-Fahrer ins Visier genommen. „Dabei wurde einer sogar mit Laptop und Handy in der Hand erwischt“, berichtet der Leiter der Verkehrspolizeidirektion. Ablenkung durch Smartphone und Co – dieser „traurige Trend“ sei bei allen Verkehrsteilnehmern zu beobachten.

Dauerbaustellen trüben die Prognosen

Verschärfte Tempolimits, Stauwarnanlagen und Lkw-Kontrollen: Nach dem schweren Unfall mit vier Toten vom Rosenmontag vergangenen Jahres hat sich am Walldorfer Kreuz viel getan (siehe „Chronologie“). Seitdem ist laut Polizei zwar die Zahl der Unfälle mit Schwerverletzen auf dem Abschnitt zwischen Kronau und Walldorf rückläufig (acht statt 14). Im Vergleich zum Vorjahr stieg 2018 jedoch die Zahl aller Unfälle in diesem Bereich von 205 auf 224 (Plus 9,2 Prozent).

Gleichzeitig kam es erneut zu 39 Unfällen mit Lkw-Beteiligung. Auch wenn es keine weiteren tödliche Unfälle gab – „die Gefahr ist noch lange nicht gebannt“, warnt Schäfer. Vor allem die Dauerbaustelle zwischen Wiesloch/Rauenberg und Sinsheim bereitet den Beamten nach wie vor Kopfzerbrechen. „Dadurch kommt es immer wieder zu gefährlichen Rückstaus“, erklärt Alexander Ulmer, Leiter des Verkehrskommissariats Walldorf.

Ab Oktober Bauarbeiten auf Südfahrbahn

Und: Entspannung ist nicht in Sicht. Mitte April werden die sechs Fahrstreifen zum Start der Bundesgartenschau in Heilbronn zwar freigegeben. Ab Oktober laufen die Bauarbeiten dann aber auf der Südfahrbahn weiter. Und zwischen Kronau und Walldorf stehen ab Herbst Brückensanierungen an. Die Polizei befürchtet daher weiter hohe Unfallzahlen. Mit digitalen Stauwarnanlagen und autonomen Blitzern wollen die Beamten gegensteuern. Mit einer Entscheidung aus Stuttgart rechnen sie noch in diesem Halbjahr.

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