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Im Gemeinderat

Entwurf für Baumaßnahmen vorgestellt: Kronau will „Fahrrad-Drehkreuz“ sein

Kronau will fahrradfreundlicher werden. Nun stellte ein Planerbüro aus Freiburg im Gemeinderat einen Entwurf für Baumaßnahmen vor. Für Radfahrer sollen demnach mehrere Angebote entstehen.

Links Rathaus, rechts dann Radhaus
Gegenüber dem Rathaus (links) soll rechts das Radhaus entstehen. Kosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro verbleiben bei der Gemeinde. CDU, SPD und der Bürgermeister stimmten für den Bau Foto: Arved Oestringer

Kronau will „Fahrrad-Drehkreuz“ sein und schafft dafür nun alle Voraussetzungen. Schon in der Vergangenheit hatte der Gemeinderat mehrere Aspekte des neuen alten Verkehrsmittels behandelt. Zum Beispiel war die Entwicklung eines umfassenden Radkonzeptes ein Thema. In der jüngsten Sitzung ging es um die Entwicklung der östlichen Ortsmitte und auch diese stand konsequenterweise unter dem Zeichen des Rades.

In diesem Fall ist das wörtlich zu verstehen. Schon im Juli 2021 wurde ein Entwurf des Planerbüros „faktorgruen“ aus Freiburg vorgestellt. In der jüngsten Sitzung stellte der Planer Martin Schedlbauer den Entwurf detailliert neu vor. Er berichtete auch über den Zeitplan zu Beginn und Fertigstellung der Bauarbeiten.

Auf der Fläche gegenüber dem Rathaus soll etwas gänzlich Neues entstehen. Dazu gehört dann später auch ein „Radhaus“. Auf dem Platz des neu zu gestalteten Areales soll es eine künstlerische Installation des sogenannten „Radwanderers“ geben, eine Installation aus drei gebürsteten Edelstahlrädern. Zwei der drei Fahrräder, die in einem Bogen aus Cortenstahl stehen, zeigen Radfahrer. Auf dem dritten Rad können Menschen sitzen und sich fotografieren.

Trinkbrunnen, „Biker-Lounge“ und Fahrradservice-Bereich in Kronau

Darüber hinaus soll es einen Trinkbrunnen geben. Er soll aus einem flachen, runden Stein bestehen. Nach Bedarf schießt mit einem Strahl Trinkwasser aus ihm heraus. Zu dem Ensemble gehören darüber hinaus eine „Biker-Lounge“ für vorbeikommende Radler, der „Fahrradservice Bereich“, die „Leihen und Laden–Station“ sowie eine Toilette.

Zum Fahrradservice Bereich gehört alles, was man braucht, um ein Rad zu reparieren. Es gibt einen Ersatzteillager-Automaten, eine Druckluftstation, Schränke für Helme und einen Werkzeugschrank. Zu Leihen und Laden gehören beispielsweise Ladebügel zum Befestigen und Aufladen von E-Bikes.

Neben praktischen Angeboten für das Rad und den Ruhemöglichkeiten für Radfahrer gibt es noch Infotafeln über das Radnetz und die Radwege der Region. Geplant war zudem ein Bildschirm, der mit Informationen über Kronau oder die Region bespielt hätte werden können.

Um Vandalismus vorzubeugen, haben sich Bürgermeister und Gemeinderat auf Anraten des CDU-Rates Michael Breuer gegen einen solchen Bildschirm entschieden. Für den Belag des eigentlichen Platzes entschied man sich für einen leicht gelblichen Granit. „Granit ist lebendig“, sagte Schedlbauer.

Bürgermeister Frank Burkard lobt den Entwurf

Bürgermeister Frank Burkard (CDU), der sich schon lange für den Radverkehr in Kronau starkmacht, dankte für den Vortrag und lobte den Planer für seine gute Arbeit. Dass Burkard das Projekt in die nächste Phase bringen will, wurde deutlich, als er auf eine Frage von Thomas Weber (SPD) zu geplanten PKW-Parkplätzen sagte: „Die Welt hat sich weitergedreht. Man kann nicht immer wieder von vorne anfangen.“ Gemeint war die Diskussion einer erneuten Umplanung der Parkplätze.

Michael Breuer (CDU) ging bei seinen Fragen noch einmal detailliert auf alle Unabwägbarkeiten ein, etwa die einzelnen Farbarrangements, die auf den Grafiken in der Sitzung zu sehen waren. Der Planer sicherte zu, dass das in der Realität anders aussehen werde als am Bildschirm. Breuer war es wichtig, dass das neue Areal sich später gut in das Umfeld einfügt.

Uta Türmer (FW) fand „die Gestaltung und Planung immer noch sehr gut“. Probleme hatte sie aber mit dem finanziellen Rahmen zum jetzigen Zeitpunkt. Die kalkulierten Baukosten belaufen sich der Vorlage zufolge auf rund 2,3 Millionen Euro. Davon trägt die Gemeinde exklusiv der Förderungen einen Anteil von 1,2 Millionen Euro.

SPD-Rat Thomas Weber sprach sich aufgrund der Fördermaßnahmen für eine schnelle Umsetzung aus. Außerdem sagte er: „Das ist das Vorzeigeprojekt Kronaus. Wenn wir da nicht abliefern, ist das Konzept der Fahrradgemeinde in Gefahr.“ CDU, SPD und der Bürgermeister stimmten dafür, die Freien Wähler dagegen. Fertig soll der neue Platz im Mai 2023 sein.

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