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Kunst und Inklusion

Lebenshilfe Bruchsal-Bretten bringt Preisträger bei inklusivem Schreibkunst-Projekt hervor

„Heraus mit den Sprachen!“ heiß das Buch, in dem die Texte von Autorinnen und Autoren mit und ohne Behinderung festgehalten sind. Milena Spengler und Andreas Schroff von der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten gehören zu den Preisträgern.

Stolz präsentieren Andreas Schroff und Milena Spengler das Buch „Heraus mit den Sprachen!“, in dem ihre selbst geschriebenen Geschichten erschienen sind
Stolz präsentieren Andreas Schroff und Milena Spengler das Buch „Heraus mit den Sprachen!“, in dem ihre selbst geschriebenen Geschichten erschienen sind Foto: Natalie Dechant

Milena Spengler und Andreas Schroff von der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten sind Preisträger des inklusiven Schreibkunst-Projekts „Heraus mit den Sprachen!“. Ihre selbst geschriebenen Geschichten sind in einem Buch veröffentlicht worden.

Der gemeinnützige Verein „Die Wortfinder“ führte das Projekt von 2019 bis 2021 durch und will so Literatur und kreatives Schreiben von besonderen Menschen in besonderen Lebenslagen fördern.

Zeichnungen und Malereien von zehn Künstlerinnen und Künstlern, die selbst nicht schreiben und nur wenig sprechen können, dienten als Anregung für die Texte. Rund 700 Menschen mit und ohne Behinderung, denen kreatives Schreiben Freude bereitet, haben an dem Projekt teilgenommen. So entstand eine bunte Mischung von Gedanken, Gedichten und Geschichten zum Lachen und Weinen.

Geschichten über Wünsche und Träume

Eine Jury wählte aus allen Texten zehn aus, die im Buch „Heraus mit den Sprachen!“ veröffentlicht wurden, unter ihnen die Preisträger Milena Spengler und Andreas Schroff. Sie haben es geschafft, Teil des Buches zu sein, indem sie sich zu vorgegebenen Bildern Geschichten ausgedacht haben. „Meine Geschichte handelt von Wünschen und Träumen und vom Shoppen“, sagt Spengler.

Sie schrieb auch schon vor der Teilnahme an dem Projekt viele Geschichten. Ihre Krativität in diesem Bereich entdeckte sie im Rahmen der arbeitsbegleitenden Maßnahmen der Lebenshilfe bei einem Kurs zu Kunst, Schreiben und Tanztheater.

„Ich bin immer wieder beeindruckt, welche Kunstwerke hier entstehen“, sagt Kursleiterin Doris Santaniello. So sei das Projekt des Vereins „Die Wortfinder“ genau richtig für Spengler gewesen. Wenn die 36-Jährige nicht schreibt, arbeitet sie in der Verpackungs- und Montageabteilung der Lebenshilfe, wo sie beispielsweise Kleinteile und Geschenkartikel verpackt.

Andreas Schroff schrieb eine Geschichte zu einem Bild, das sich mit den Ureinwohnern Nordamerikas befasst. „Ich habe schon sehr viele Indianergeschichten gelesen, aber Lederstrumpf ist mein Lieblingswerk“, erklärt Schroff. Sein Traum ist es, einmal in den USA ein Reservat zu besuchen. Neben dem Schreiben sind auch Malen und Musik seine Leidenschaft. Bei der Lebenshilfe ist der 55-Jährige in der Metallmontage und der Schreinerei tätig.

Ziel des Projekts: neue Sichtweisen schaffen

Mit dem Buch ist ein interkultureller Dialog entstanden, denn die Leserinnen und Leser kommen so mit der Vielfalt der Gedanken, Wort- und Bildsprachen von Menschen mit kognitiv-intellektueller Beeinträchtigung in Berührung. Das Buch will neue Sichtweisen auf Sprache, Bilder, Menschen und die Welt eröffnen. Ästhetische ansprechende Schwarz-Weiß-Fotografien, die Veit Mette von den Künstlerinnen und Künstlern gemacht hat, ergänzen die Texte und Bilder.

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