Skip to main content

Arbeitsluft schnuppern

Mit diesen Ferienjobs haben prominente Bruchsaler in ihrer Jugend Geld verdient

Bekannte Menschen aus Bruchsal und Umgebung erinnern sich an ihre ersten Ferienjobs in der Jugend zurück. Ob für das erste eigene Auto oder für neue Kleidung - viele prominente Personen haben ihr erstes Geld in der Schulzeit verdient.

ARCHIV - Eine Auszubildende im Beruf der Zerspanungsmechanikerin, steht gemeinsam mit ihrem Meister an einer Drehbank im Ausbildungszentrum der Firma ABB in Berlin (Archivbild vom 23.09.2008). Immer mehr Schüler in Deutschland machen Abitur. Die Folge: Nicht nur die Zahl der Studienanfänger steigt, sondern auch die der Azubis, die eigentlich an eine Hochschule gehen könnten. (zu dpa "Gut jeder fünfte neue Azubi könnte auch an eine Hochschule gehen"). Foto: Tim Brakemeier/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ | Verwendung weltweit
An der Werkbank, auf der Baustelle oder als Zeitungsausträger: Viele Schüler nutzen die Sommerferien um Geld zu verdienen. Foto: Tim Brakemeier/dpa

Heute trägt er einen Anzug im Büro, als Jugendlicher war es ein Blaumann in der Fabrik. Der Bruchsaler Bürgermeister Andreas Glaser packte bei seinem ersten Ferienjob mit 16 Jahren in einer Haushaltswarenfabrik kräftig mit an. Wie früher Glaser schnuppern in den Sommerferien viele Schüler die erste Arbeitsluft.

Ob für den nächsten Urlaub, den Traum vom eigenen Auto oder für die nächsten großen Einkaufsbummel; viele junge Menschen nutzen die freie Zeit im Sommer um Geld zu verdienen. Prominente Personen aus dem Raum Bruchsal erinnern sich im Gespräch mit BNN-Redaktionsmitglied Tanja Schmith an ihren ersten Ferienjob. Ob Bürgermeister, Internet-Star oder Musiker - ihr erstes eigenes Geld haben viele in der Schulzeit verdient.

Vereidigung Bürgermeister und Beigeordneter Andreas Glaser Bruchsal 
mit OB Cornelia Petzold-Schick
Juli 2016
Andreas Glaser, Bürgermeister Bruchsal Foto: Martin Heintzen

Der Bruchsaler Bürgermeister Andreas Glaser kam bei seinem ersten Ferienjob in einer Haushaltswarenfabrik ordentlich ins Schwitzen. In den Sommerferien musste er dort Regalböden vom Lackierwagen heben und Paletten abschlagen. „Das war richtig harte Arbeit für einen 16-Jährigen”, sagt Glaser. In der Firma gab es keinen „Schüler-Schongang”, sagt er lachend. „Nach der Frühschicht bin ich quasi tot ins Schwimmbad gefallen.” Finanziert hatte er sich damit sein Mofa.

Einen Sommer später fräste Glaser fragile Brillenscharniere bei einer Firma in Hoffenheim. „Da habe ich gelernt, mit den Händen zu arbeiten”, erzählt der Bürgermeister. Weniger körperlich schuften musste er mit 18 Jahren. „Da habe ich einen Industrie- und Handelsvertreter mit einem großen Auto durch ganz Deutschland zu Terminen gefahren”, sagt er. Das Geld habe Glaser gespart - „wie es sich für einen Kämmerer gehört”, lacht er.

Sally backt
neue Sendung auf Vox für Tortenkönigin und Youtube-Star
Sally, Tortenkönigin und Youtube-Star Foto: MG RTL D/Marius Stark

Die prominente Bäckerin Sally von Sallys Welt arbeitete beim AWO-Sozialdienst. Frisch mit dem Führerschein ausgestattet, fuhr sie mit 18 Jahren Essen auf Rädern aus. Zu diesem Job sei sie durch ihre Schwester gekommen, die als Altenpflegerin in Waghäusel arbeitet. „Angefangen habe ich das als Ferienjob und danach immer am Wochenende und in den Ferien”, erinnert sich Sally.

„Ich konnte Autofahren lernen und habe was Gutes getan.” Vor allem der Kontakt zu älteren Menschen habe ihr gefallen. „Die Leute haben sich immer sehr gefreut, wenn ich vorbei gekommen bin.” Gearbeitet hat Sally als Essensausfahrerin etwa vier Jahre: „Mir hat das viel Spaß gemacht.” Den Lohn hat die Bäckerin aus Waghäusel vor allem für Klamotten und eine neue Kinderzimmer-Einrichtung ausgegeben. „Und natürlich fürs Backen”, sagt Sally.

Mann mit Brille
Marc Wagner, Bürgermeister Hambrücken Foto: Martin Heintzen

Der Hambrücker Bürgermeister Marc Wagner war in jungen Jahren fleißig. Während der Schulzeit und in den Ferien trug Wagner freitags und samstags oft Zeitschriften aus. „Aber keine Ortsblätter, das waren eher solche Klatsch-Zeitschriften”, sagt der Bürgermeister lachend. In den Sommerferien machte der im Juni neu ins Amt eingeführte Bürgermeister von Hambrücken verschiedene Ferienjobs.

Hier war vor allem handwerkliches Geschick gefragt. In der schulfreien Zeit hat er sowohl beim Elektriker als auch bei einem Plattenleger gejobbt. Seit Wagner 13 Jahre alt war, packte er als Jugendlicher in den Schulferien etwa vier Sommer lang kräftig mit an. Das verdiente Geld floss in seine „laufenden Kosten” - häufig habe er sich davon Kleidung oder Musik-CDs gekauft.

Nadia Ayche
Nadia Ayche, Sängerin Foto: Armin Herberger

Sängerin Nadia Ayche aus Bruchsal hat ihr erstes Geld mit Musik verdient. Damit habe sie schon als junges Mädchen, mit etwa 13 Jahren, angefangen. Doch nicht nur durch Auftritte als Sängerin kam Geld in das Sparschwein. „Mein erster Ferienjob war beim Spielwarengeschäft Doering in Bruchsal”, erinnert sich Ayche.

Die Musikerin denkt mit Begeisterung an den Bruchsaler Spielwarenladen zurück. Über die Weihnachtsferien hat die damals 16-Jährige dort Geschenke für Kunden eingepackt. „Das habe ich als Jugendliche für zwei oder drei Jahre gemacht.” Der Lohn, der von Auftritten und durch das Verpackten von Spielzeugen zusammen kam, wurde bis zum 18. Geburtstag gespart: „Dann habe ich mir von dem Geld ein Auto gekauft”, sagt sie. Mit dem schwarzen Seat Ibiza war die Sängerin dank Ferienjob mobil.

Bürgermeister Martus
Ph.-burg
Stefan Martus, Bürgermeister Philippsburg Foto: Martin Heintzen

Der Philippsburger Bürgermeister Stefan Martus ist mit 14 Jahren durch eine Ausschreibung auf seinen ersten Ferienjob gestoßen. Am St.-Leoner-See jobbte der jugendliche Martus in den Sommer- und Pfingstferien, zunächst bei der Müllentsorgung und im Garten. Nach dem ersten Ferienjob arbeitete Martus neben der Schule und dem Studium an den Wochenenden weiter am Badesee. „Dort habe ich später in der Verwaltung gearbeitet, bis nach dem Studium”, erinnert sich Martus.

Besonders die Verwaltungsarbeit am Badesee machte ihm Spaß, dort mit Geld umzugehen und den Gästen Tickets zu verkaufen. Das in den Ferien und am Wochenende verdiente Geld investierte Martus in den Führerschein und sein erstes eigenes Auto, einen VW Golf. „Heute fahre ich aber einen Audi”, sagt Martus lachend.

nach oben Zurück zum Seitenanfang