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Heidelsheim feiert sich und seine Geschichte

Mittelalterliches Lagerleben macht das Reichsstadtfest zum eindrücklichen Erlebnis

Beim Reichsstadtfest in Heidelsheim nimmt die zauberhafte Atmosphäre rund um den Diebsturm Besucher von Anfang an gefangen. Auch am Montag wird noch gefeiert – mit Musik, Tanz und Spiel.

Reichsstadtfest Besucher
Mehr als 1.250 jahre Stadt- und Ortsgeschichte feiern die Heidelsheimer zusammen mit vielen Gästen und befreundeten Gruppen beim Reichsstadtfest. Foto: Thomas Huber

Heidelsheim feiert sich und seine Geschichte beim 20. Reichsstadtfest – und wie! In einer einzigartigen, die Besucher einnehmenden Atmosphäre in der Ortsmitte rund um die Kirche und den Rathausplatz, Merianstraße („Händlergasse“) und Wettgasse, leben die Heidelsheimer mit spürbarer Hingabe und Begeisterung ihre mehr als 1.250-jährige Stadt- und Ortsgeschichte. Dies zusammen mit vielen Gästen und befreundeten Gruppen, die sich ebenfalls der Brauchtumspflege verschrieben haben.

Am Montag, 17. Juli, wird ein letztes Mal auf den Straßen und Plätzen gefeiert. Festbetrieb ist ab 11 Uhr mit Mittagstisch.

Gassen und Stände schaffen den Reiz des Reichsstadtfestes

Was macht den Reiz dieses Festes aus? Da ist diese einzigartige, zauberhafte Atmosphäre im mittelalterlichen Stadtkern, mit seinen verwinkelten Gässchen und alten Fachwerkhäusern, die rund um den Diebsturm und Kirchturm den Besucher umfängt. Liebevoll eingerichtete und dekorierte Stände, Musik, Tanz und Spiel und ein mittelalterliches Lagerleben mit Verkaufs- und Handwerkergasse sind weitere Markenzeichen.

Und da sind die vielen authentisch gekleideten Trachtenträger, Ritterschaften und Fahnenschwinger, Heidelsheimer Nachtwächter und Türmer, mehr als 30 ganz unterschiedliche, unterhaltsame Programmpunkte und viele glücklich strahlende Gesichter bei Ausrichtern und Besuchern inmitten einer heiteren und gelösten Atmosphäre.

„Melkkiwwelreider“ pflegen die Tradition

Sie alle freuen sich sichtlich darüber, dass Heidelsheim beim alle zwei Jahre stattfindenden Reichstagsfest wieder eindrucksvoll seine Geschichte feiert. Darunter sind auch Petra Dittmann mit ihrem Sohn Lars sowie Alexander Hiller, stellvertretender Vereinsvorsitzender der „Melkkiwwlreider“ Heidelsheim. Die drei Vereinsaktiven sind rundum zufrieden mit dem Festauftakt am Samstag.

Der Vereinsname „Melkkiwwlreider“ ist der Neckname von Heidelsheim. Er geht darauf zurück, dass früher der Saalbach öfter die Ortschaft überschwemmte und gewitzte Einwohner kurzerhand Melkkübel als Bootsersatz benutzten. An dem urigen Vereinsstand gibt es zum Fest passende Speisen wie Spanferkelbraten mit „Biersoß“ und Kraut im Fladen oder „Grumbiera-Stengel“.

Wir haben über die drei Festtage rund 200 Helferschichten.
Alexander Hiller
Vereinsvizevorsitzender der „Melkkiwwelreider“

Die drei Vereinsaktiven sind wie ihre vielen Mitstreiter mit Hingabe dabei. Auch wenn sehr viel Arbeit dahintersteckt: „Wir haben über die drei Festtage rund 200 Helferschichten, Auf- und Abbau nicht mitgerechnet. Das ist schon eine echte Herausforderung“, sagt der stellvertretende Vereinsvorsitzende Hiller, „und auch wir merken, dass es zunehmend schwieriger wird, genügend Helfer zu finden.“

Vom Odenwaldclub Heidelsheim sind Andrea, Nicole und Petra beim Fest aktiv. Die drei feschen Damen haben sich in zünftige Gewänder gekleidet und haben sich vorgenommen, die drei Festtage in vollen Zügen zu genießen.

Partner aus Volterra in der Toskana sind zahlreich dabei

Bernd Mähringer ist bei den Fahnenschwingern dabei, einer Abteilung des Spielmanns- und Fanfarenzugs der Freiwilligen Feuerwehr Heidelsheim. Er freut sich besonders darüber, dass wieder eine große Gruppe aus der toskanischen Partnergemeinde Volterra zum Fest gekommen ist. Mit ihr pflegt Heidelsheim rund um den Freundeskreis Volterra seit vielen Jahren eine enge Städtepartnerschaft.

Mit den mittelalterlichen Stadtteilgruppen aus Volterra, den Contraden mit ihrer Trommlergruppe sowie der „Gruppo Storico Sbandieratori“ mit ihren Musikern und Fahnenschwingern habe man enge und gegenseitig sehr bereichernde Kontakte, betont Mähringer.

Wir hatten einen grandiosen Auftakt. Die Besucherresonanz war hervorragend.
Uwe Freidinger
Ortsvorsteher von Heidelsheim

Dass alle 70 Freunde aus Italien bei privaten Gastgebern untergebracht werden konnten, auch dafür zeigt sich Heidelsheims Ortsvorsteher Uwe Freidinger (CDU) sehr dankbar. Er zieht am Sonntagmorgen ein überaus positives Zwischenfazit: „Wir hatten einen grandiosen Auftakt. Die Besucherresonanz war hervorragend.“

Spätabendliches Gewitter dämpft die Stimmung nicht

Das habe angefangen mit dem Fassanstich durch Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, der Präsentation der teilnehmenden Gruppen und dem Festzug mit rund 400 Teilnehmern durch das Stadttor. Dies trotz eines heftigen Gewitters am späten Samstagabend, so Freidinger: „Davon lassen sich die Heidelsheimer und ihre Gäste doch nicht abschrecken.“

Der Ortsvorsteher sieht einen Baustein für den Erfolg des Festes, das die Arbeitsgemeinschaft Heidelsheimer Vereine ausrichtet, auch darin, „dass wir keine überhöhten Preise für Essen und Trinken und keinen Eintritt verlangen, wie das bei vergleichbaren Festen leider oft der Fall ist.“

Live-Musik am Montagabend ab 20.30 Uhr

Bei aller gelebten Historie finden sich beim Reichsstadtfest auch moderne Elemente. So gibt es zum Ausklang am Montagabend Live-Musik von mehreren Bands, darunter der Uptown Band aus Bruchsal, die ab 20.30 Uhr auf der Bühne beim Turnverein und der Bürgerwehr aufspielen wird.

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