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Verdachtsfälle sind auf Testangebote angewiesen

Nachfrage nach PCR-Tests steigt: Angebot ist für Corona-Testwillige in Bruchsal unübersichtlich

Verdachtsfälle, Ungeimpfte, Schüler, Touristen und Geschäftsreisende – sie alle brauchen den sichereren Coronatest aus dem Labor.

Getestet wird im ehemaligen foos-Baumarkt: Im Bruchsaler Testzentrum steigt die Nachfrage derzeit stark an.
Tests statt Schrauben: Ein Testzentrum ist im einstigen Baumarkt. Foto: David Heger

Die Suche nach der richtigen Teststation – für Miriam Schuster begann sie mit zwei Striche auf dem kleinen Papierstreifen beim morgendlichen Corona-Testen. Die Handlungsempfehlung in einem solchen Fall ist klar: „Fällt ein Schnell- oder Selbsttest positiv aus, sollte das Ergebnis unbedingt durch einen PCR-Test bestätigt werden“, rät das Bundesgesundheitsministerium – die Kosten werden übernommen.

Doch nicht nur Corona-Verdachtsfälle wie Miriam Schuster sind auf Testangebote angewiesen: Seitdem in Baden-Württemberg die Corona-Warnstufe gilt, brauchen Ungeimpfte laut den aktuellen Corona-Regeln einen PCR-Test, um Veranstaltungen und Gaststätten in Innenräumen zu besuchen. Kinder und Jugendliche müssen in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens zumindest einen Antigen-Test vorlegen.

„Für mich eine neue Situation“, beschreibt die 41-jährige Miriam Schuster ihre Ratlosigkeit. „Wo kann ich mich PCR-testen lassen?“, habe sie sich gefragt.

Wer den nächsten und schnellsten Abstrich sucht, dem wird es derzeit nicht leicht gemacht: Eine einheitliche Plattform zur Erfassung der Angebote gibt es nicht, stattdessen finden sich im Netz verschiedene Zusammenstellungen: Testende Apotheken listet etwa der Landesapothekerverband auf, Arztpraxen hingegen die Kassenärztliche Vereinigung.

Rund 80 Euro kostet der PCR-Test für Selbstzahler

Eine interaktive Karte, die auch reine Testzentren aufführt, betreibt der Landkreis Karlsruhe auf seiner Homepage. Mehrere solcher Zentren sind derzeit in Bruchsal in Betrieb – und haben alle Hände voll zu tun. „Die Nachfrage nach PCR-Tests steigt derzeit stark an“, berichtet etwa Valentin Duchard, Teamleiter im „Testzentrum Bruchsal“, welches an der Werner-von-Siemens-Straße angesiedelt ist. 15 Euro kostet hier ein Antigen-Schnelltest, der direkt vor Ort ausgewertet wird.

Für den PCR-Test, bei dem das Team um Duchard mit einem Labor kooperiert, müssen Selbstzahler, darunter auch Touristen oder Geschäftsreisende, die den Test für eine Auslandsreise benötigen, derzeit 79 Euro berappen. Kostenlos ist der Abstrich hingegen unter anderem für die vielen Schüler aus Bruchsal und der näheren Umgebung, die nach einem positiven Schnelltest den Weg ins Testzentrum finden. „Die Proben gehen mit dem Kurier ins Labor, wer sich morgens testet, erhält meistens bereits am Abend das Ergebnis“, erklärt Valentin Duchard.

Die Nachfrage nach der PCR-Testung steigt, aber wir können sie stemmen.
Uta Reisser, Frauenärztin

Mit einer Drive-In-Testung wirbt indessen das Testzentrum in der Kammerfortstraße am Kaiserpalast – und ruft die identischen Preise auf. Wer PCR-getestet wurde, hat hier nach spätestens 48 Stunden Gewissheit über eine mögliche Infektion, erklärt der Betreiber.

Auch Bruchsals Ärzte testen mit: „Die Nachfrage nach der PCR-Testung steigt, aber wir können sie stemmen“, meint die Frauenärztin Uta Reisser, die in ihrer Praxis direkt am Bahnhof und am Sasch!-Hallenbad eine Teststelle organisiert. Selbstzahler müssen hier mit 11,50 Euro für einen Antigen-Abstrich und mit 75 Euro für den PCR-Test aus dem Labor rechnen.

PCR-Testungen will auch Veronika Helbig bald in großem Stil anbieten, die ein Testangebot am Bruchsaler Autohof Herzl betreibt. „Im Moment kommen die Teststellen und Labore noch nach“, beschreibt sie die Situation. „Aber wir wissen nicht, wie sich die Situation weiterentwickelt“, sagt sie und rechnet mit steigender Nachfrage spätestens ab Samstag, wenn nach den Planungen des Gesundheitsministeriums ein Antigentest pro Woche wieder kostenlos für alle werden soll.

Für die positiv getestete Miriam Schusters folgte auf den Schrecken am Morgen dann doch noch die Erleichterung: Sie hatte sich an ihren Hausarzt gewandt, der prompt einen PCR-Abstrich organisierte – und keine 24 Stunden später Entwarnung gab: Ihr Schnelltest war ein Fehlalarm.

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