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Bau ist voll im Plan

Neue Feuerwache in Bruchsal: Das erwartet die Einsatzkräfte in ihrem künftigen Domizil

Am 19. Juni kann die Bruchsaler Feuerwehr ihr neues Domizil an der B35 übernehmen. In den vergangenen Monaten ist die neue Feuerwache mächtig gewachsen. Der Bau liegt voll im Plan und bietet künftig den Einsatzkräften modernste Arbeitsbedingungen.

Die neue Bruchsaler Feuerwache in der Bahnstadt soll im Juni an die Feuerwehr übergeben werden. Der Bau liegt laut Bauherr SEW-Eurodrive voll im Zeit- und Kostenplan.
Die neue Bruchsaler Feuerwache in der Bahnstadt soll im Juni an die Feuerwehr übergeben werden. Der Bau liegt laut Bauherr SEW-Eurodrive voll im Zeit- und Kostenplan. Foto: SEW-Eurodrive

So langsam macht sich Vorfreude breit: Das neue Bruchsaler Feuerwehrhaus ist sichtbar in der Bahnstadt in die Höhe gewachsen. Der Trockenbau ist abgeschlossen.

Nun lässt sich erahnen, wo demnächst die Feuerwehrfahrzeuge stehen, wo die Umkleiden sind oder wo künftig der Krisenstab tagt, sollte es in Bruchsal zu einer Katastrophe kommen – in einem großen verglasten Raum im Nordflügel nämlich.

Von den ungezählten Verhandlungen, von langjährigen Planungen und zig Abstimmungsgesprächen zwischen Stadt und SEW ist kurz vor der Übergabe kaum noch die Rede.

„Wir sind voll im Zeitplan, es gibt keinerlei Verzug. Im Juni werden wir das Haus an die Feuerwehr übergeben“, erklärt Johann Soder, Geschäftsführer Technik bei SEW Eurodrive, sichtlich zufrieden im Gespräch mit den BNN.

Schlüsselübergabe am 19. Juni

Am 19. Juni, das Datum steht schon fest, wird die Stadt dann offiziell den Schlüssel für ihr neues Feuerwehr-Domizil überreicht bekommen. Und auch die Kosten sind im Plan: 18 Millionen Euro investiert die Firma SEW in das Haus, das sie dann für die nächsten Jahrzehnte der Stadt unentgeltlich zur Nutzung überlässt – ein Konstrukt, das deutschlandweit bei Feuerwehren für Aufsehen gesorgt hatte.

Zeit- und Kostenplan eingehalten, das klingt vorbildlich. Soder und sein Architekt Siegfrid Hauf haben eine plausible Antwort: „Wir haben mit unseren bekannten Partnerfirmen gearbeitet und das Feuerwehrhaus zusammen mit dem Großprojekt am SEW-Standort Graben-Neudorf geplant.

„Ein solches Riesenbauvolumen hat natürlich Vorteile in der Abwicklung“, erklärt Hauf. „So einfach ist es bei Bausachen im öffentlichen Bereich freilich oft nicht“, räumt Soder ein und blickt zu Bürgermeister Andreas Glaser.

Der zieht eine erste Bilanz der ungewöhnlichen Kooperation, die demnächst zu einem vorläufigen Ende kommt, wenn das Haus erstmal übergeben ist: „Es war immer eine enge Zusammenarbeit, kameradschaftlich und auf Augenhöhe.“

Feuerwehr absolviert über 900 Einsätze pro Jahr

Ein Lenkungskreis mit SEW, Architekt und Stadt hat sich eng abgestimmt. „Wir wollten die Feuerwehr zu Beteiligten machen“, erklärt Soder. Mächtig ragt das U-förmige Gebäu- de mit 23 Meter hohem Turm mittlerweile an der B35 hinaus.

Muss das so groß sein? Architekt Sigfried Hauf hält ein flammendes Plädoyer für die Feuerwehrleute. Er zeigt sich beeindruckt von dem ehrenamtlichen Engagement, über 900 Einsätze sind jährlich zu bewältigen.

„Die haben eine riesige Verantwortung.“ Das neue Haus mit seiner zukunftsfähigen Ausstattung erhöhe die Reaktionsfähigkeit entscheidend, sind sich die Herren im Gespräch sicher. Das verbessere die Sicherheit aller Menschen in der Region, ob es in Bruchsal brennt, auf der Autobahn ein Unfall passiert oder bei der SEW der Feuermelder losgeht.

Zukunftsfähige Ausstattung soll Reaktionsfähigkeit erhöhen

„Außerdem gab es hier auch richtig Nachholbedarf“, erklärt Hauf. Kommen die Feuerwehrleute künftig nach der Alarmierung in der Wache an, zeigt ihnen ein Monitor schon an, was sie bei ihrem Einsatz erwartet.

Alle Fahrzeuge stehen an einem Platz, nicht verteilt, wie heutzutage, da die alte Wache in der Innenstadt aus allen Nähten platzt, einzelne Fahrzeuge an der alten Landesfeuerwehrschule untergebracht sind.

Moderne Ausstattung, eine schöne Floriansstube, gute Technik und ein Fitnessraum – nicht zuletzt hoffen Stadt und SEW dadurch auch neue Ehrenamtliche zu gewinnen. Zugleich hat die Stadt aber in den vergangenen Monaten die Zahl an Hauptamtlichen auf zwölf aufgestockt. Ohne sie wäre die Vielzahl an Einsätzen tagsüber gar nicht mehr zu bewältigen, so Glaser.

Im Herbst soll dann der Echtbetrieb beginnen, wenn die Stadt ihrerseits die Ausstattung, etwa die Büroräume oder die Werkstätten eingerichtet hat. „Jeder muss dann wissen, wo er hinlangt“, erklärt Glaser.

Immerhin 360 Aktive umfasst die Gesamtwehr. Für andere, kleinere Wehren aus der Region können die Bruchsaler Hauptamtlichen dann in den Werkstätten auch Dienstleistungen erbringen, etwa Schläuche reparieren.

Daten und Fakten:

Die neue Feuerwache Die neue Bruchsaler Feuerwache steht in der Bahnstadt, unmittelbar neben der B35. Das Gebäude umfasst 3 500 Quadratmeter Grundfläche, der Schlauchturm ragt 23 Meter hoch hinaus.

Zentraler Angelpunkt ist laut den Architekten von Dill und Hauf der 2 200 Quadratmeter große Innenhof. Dort befinden sich auch die 24 Stellplätze für die Fahrzeuge. In Spitzenzeiten sind derzeit bis zu 60 Personen am Bau beschäftigt.

Das Gebäude besteht aus Büros, Umkleiden, Technik- und Lagerräumen. Es gibt Sozialbereiche, eine Floriansstube für die Geselligkeit, einen Fitnessraum, Dachterrasse, Fahrzeugwaschanlage, Werkstätten und den Turm zum Trocknen der Schläuche und zum Üben des Anleiterns, des Stellens von Leitern.

Es gibt Ruheräume, eine Einsatzzentrale für Großlagen und Ausbildungsbereiche. Bauherrin ist SEW Eurodrive, die auf einem städtischen Grundstück baut. Sie investiert 18 Millionen Euro in den Bau, den sie unentgeltlich der Stadt überlässt.

Den Innenausbau mit Feuerwehrtechnik etwa einer Atemschutz-Übungsstrecke oder Werkstätten übernimmt für rund zwei Millionen Euro die Stadt Bruchsal. cz

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