Der zunächst ungeklärte Tod eines Obdachlosen hat in den vergangenen Tagen einige Bruchsaler umgetrieben. Der Mann, der oft als Einzelgänger, aber fast täglich in der Innenstadt unterwegs war, war plötzlich wie vom Erdboden verschwunden. Ein Rucksack, an dem ein Stofftier baumelte, war sein Erkennungszeichen. Gerüchte machten sich breit.
Bei der Stadtverwaltung nachgefragt, wusste man nichts von seinem Verbleib. Leser meldeten sich in der Redaktion, die fürchteten, dass der 50-jährige, stadtbekannte Mann Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Ein Passant hatte ihn bereits am 28. September leblos „Am Alten Schloss“ in der Innenstadt, in der Nähe des Bruchsaler Bürgerzentrums, gefunden und den Rettungsdienst alarmiert. Dieser sei bereits nach drei Minuten vor Ort gewesen.
Mann übernachtete oft im Freien
Auf Nachfrage bei der Polizei, bestätigt eine Sprecherin jetzt, dass der Obdachlose tatsächlich tot ist. Die Kriminalpolizei hatte Ermittlungen zur Todesursache eingeleitet, nachdem die Rettungskräfte keine Hilfe mehr leisten konnten. Es wurde eine Obduktion angeordnet, deren Ergebnis nun vorliegt.
Demnach starb der Mann italienischer Herkunft nicht durch Fremdeinwirkung. „Der Mann starb an Unterkühlung“, teilt die Polizei mit. Bekannt war, dass er oft, selbst bei niedrigen Temperaturen, lieber draußen als in einer Obdachloseneinrichtung übernachtet hatte. Damit hätten sich die weiteren Ermittlungen der Kriminalpolizei erledigt.
Aktualisierung 22. Oktober
Ist der Bruchsaler Obdachlose kurz vor seinem Tod verprügelt worden und möglicherweise doch an den Folgen dieser Verletzungen gestorben? Die Polizei kann dieses Gerücht entkräften. Mehrfach wurde behauptet, dass zwei Männer den 50-Jährigen zuvor geschlagen hätten. Die Obduktion habe keinerlei Hinweise auf derlei Verletzungen gegeben.
Die Todesursache sei definitiv die Unterkühlung, erklärt eine Polizeisprecherin auf erneute BNN-Anfrage. Eine Fremdeinwirkung könne damit ausgeschlossen werden. Die Polizei habe auch keine Erkenntnisse über eine Auseinandersetzung oder eine Körperverletzung in den vergangenen Wochen.