Wer „zum Lachen in den Keller geht“, ist wirklich nicht zu beneiden. Aber es gibt unter erwachsenen Menschen, wie diese Redewendungen aus den 1920er Jahren besagt, so einige, die immer noch Lachen für unseriös halten. Also lachen sie entweder gar nicht oder nur, wenn es niemand mitbekommt, wenn sie alleine oder eben im Keller sind. Dabei ist Lachen alles andere als kindisch oder oberflächlich – das weiß Sonja Gäng ganz genau.
Lachen produziert Glückshormone
„Lachen ist ansteckend“, sagt die Mentaltrainerin aus Oberhausen-Rheinhausen. „Es verbindet die Menschen ganz ohne Worte und zeigt, dass man etwas mit Leidenschaft macht.“ Sobald man lacht, drücke ein Muskel auf einen ganz speziellen Nerv in der Wange.
Das Signal für unser Gehirn, sofort Glückshormone, unter anderem Serotonin, zu produzieren. „Glückshormone fressen Kampfhormone auf, reduzieren Stress, regulieren den Blutdruck“, so Sonja Gäng. Kurzum: Wer lacht, habe Freude, fühle sich gut und energiegeladen und sehe viel jünger aus.
Lachen verbindet die Menschen, ganz ohne Worte.Sonja Gäng
Lachyoga-Trainerin
Das Besondere daran sei freilich, dass das Gehirn nicht unterscheide, ob man nun tatsächlich über einen Witz gelacht oder nur so getan habe. Und genau das macht sich das sogenannte Lachyoga zu Nutzen: Auch wenn es einem so gar nicht zum Lachen zumute ist, solle man die Mundwinkel nach oben ziehen, als ob man lache.
Sobald der Muskel auf den bereits erwähnten Nerv drückt, werden die Glückshormone ausgesandt. Rasch gehe es einem besser, habe man wieder einen klaren Kopf, so Sonja Gäng, die 2018 ihre Weiterbildung zur Lachyoga-Leiterin gemacht hat. Durch Lachen oder Lachyoga könne man zudem Resilienz entwickeln und seine Widerstandsfähigkeit steigern, um selbst schwierige Dinge des Lebens besser bewältigen zu können.
Das Lachyoga stammt aus Indien
Entwickelt wurde die Kombination aus Lachen und Yoga 1995 von dem indischen Arzt Madan Kataria und seiner Frau Madhuri, die in einem Park in Mumbai den ersten sogenannten Lachclub gründeten – das Lachyoga, das „Lachen ohne Grund“, war geboren. Seitdem hat sich die Lachclub-Bewegung in der ganzen Welt verbreitet und feiert sogar am ersten Sonntag im Mai den Weltlachtag.
Durch alle Zeitzonen hindurch wird dann weltweit pünktlich um 14 Uhr gemeinsam gelacht. Nicht nur für gute Laune und das eigene Wohlbefinden. Vielmehr lachen Menschen auf der ganzen Welt drei Minuten für den Frieden, für ein achtsames, respekt- und liebevolles Miteinander.
Denn Lachen ist zutiefst menschlich, weil es aus dem Herzen kommt und Brücken schlägt. Oder, mit den Worten Madan Katarias gesagt: „Wenn du lachst, veränderst du dich, und wenn du dich veränderst, verändert sich die Welt um dich herum.“
Service
Wer indes nicht bis zum nächsten Weltlachtag warten möchte, kann jeden Donnerstag um 9 Uhr 20 Minuten mit Sonja Gäng lachen und sich „einen Immun-und Stimmungsbooster für den Tag holen“. Das kostenlose Morgen-Lachen über Zoom: https://us02web.zoom.us/j/2908589337 (Passwort: 123123)