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I hätt do mol e Frog

Oberhausener beklagt Schlaglöcher am Uferweg: Warum ist der Weg in einem so schlechten Zustand?

BNN-Leser Hans Schwabenland möchte wissen, warum der Abschnitt bei Rheinhausen in einem schlechten Zustand ist – und wer für Verbesserungen sorgen könnte.

BNN-Leser Hans Schwabenland am Uferweg bei Rheinhausen
Ausflug mit dem Rad: BNN-Leser Hans Schwabenland ärgert sich über den Zustand des Uferwegs bei Rheinhausen. Foto: Werner Schmidhuber

Der Weg entlang des Rheinufers sei in einem sehr schlechten Zustand, klagt BNN-Leser Hans Schwabenland aus Oberhausen. Gemeint ist die etwa zweieinhalb Kilometer lange Strecke zwischen der Anlegestelle der Fähre und dem südlichen Durchstich bei der Insel Korsika, dem sogenannten „Aviser Eck“. Die Fußgänger und Radfahrer müssen etliche große Schlaglöcher überwinden, die zudem mit Regenwasser gefüllt sind. Auf einigen Abschnitten liegt zentimeterhoch Kiesel als Auffüllmaterial. Außerdem kritisiert Hans Schwabenland, dass es auf der Strecke nur eine einzige Sitzbank gibt.

„Wer ist dafür zuständig, wer kann für Verbesserungen sorgen?“, fragt Schwabenland. Er hat sich deshalb bei den BNN über die Rubrik „I hätt do mol e Frog“ gemeldet. Vor Ort bestätigt sich die Zustandsbeschreibung. Mit seiner Kritik steht der Ex-Polizist nicht allein, sie wird auch von anderen Spaziergängern geteilt. Eine Frau berichtet, dass sie sogar gestützt sei.

Eigentlich könnte der Leinpfad als schönes Ausflugsziel dienen. Die Landschaft mit den Naturschönheiten wird von vielen als Naherholungsgebiet geschätzt, weil es auch einen Panoramablick auf die pfälzische Rheinseite ermöglicht. Doch die Wirklichkeit sieht nicht so schön aus: Schwabenland weist auf gut 20 teils wegbreite Schlaglöcher, mindestens 20 Zentimeter tief. Diese Senken und der mitunter unwegsame hohe Kiesbelag tragen zu Gefährdungen bei.

Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt: Wege sind keine öffentlichen Spazierwege

Die Frage nach der Zuständigkeit ist kompliziert. Wer hat die Hoheit? Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Oberrhein mit Standort Mannheim oder die Gemeinde Oberhausen-Rheinhausen? Verantwortlich für die Böschung ist das WSA, das insgesamt 200 Kilometer am Oberrhein betreut.

Anders ist es beim vorbeiziehenden Weg. Das nördliche Stück ab dem Kiosk in Richtung Philippsburg gehört der WSA, das diese Strecke in Form eines Nutzungsvertrags an die Gemeinde abgetreten hat. Ganz in die gemeindeeigene Verantwortung fällt der Mittelteil. Für die südlich gelegenen restlichen 600 Meter ist allein der Mannheimer „Oberrhein“ pflichtig.

Marc Hannig, stellvertretender Amtsleiter der WSA Oberrhein, legt Wert auf die Feststellung, dass es sich dabei um „reine Betriebswege“ handelt, die Arbeitszwecken dienen, etwa Mäharbeiten, Baumschnitte, Sauberhaltungen, Freilegungen von Schifffahrtszeichen. Auf keinen Fall handele sich um einen öffentlichen Spazier- oder Radweg mit Unterhaltungspflichten. Nichtsdestotrotz wolle sich sein Amt darum kümmern und die aufgezeigten Missstände beseitigen, sobald dies witterungsbedingt möglich ist, so Hannig.

Laurine Prestel und Henry Scheurer von der Gemeindeverwaltung stellten auf BNN-Anfrage in Aussicht, Verbindung mit dem WSA aufnehmen, um die fälligen Sanierungsarbeiten sodann gemeinsam, also für die ganze Strecke, vorzunehmen.

Bänke könnten jederzeit aufgestellt werden, dann mit Genehmigung und einem Nutzungsvertrag, wenn die Böschung oder der direkte Uferbereich in Anspruch genommen wird. „Wir haben so etwas noch nie abgelehnt. Gerne darf die Gemeinde einige Sitzbänke hinstellen“, versichert Hannig. Die beiden Rathausmitarbeiter gehen davon aus, dass im Frühjahr 2021 dem den Wunsch der Bevölkerung nachgekommen wird.

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