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Zeit für Songideen in der Pandemie

Revival im Bruhrain-Slang: Die Oberhausener Band „The Waynes“ ist zurück

Die 90er-Jahre-Band „The Waynes“ nutzt ihre freie Zeit in der Pandemie für ein Revival mit neuen Songs im Bruhrain-Slang. Was treibt die Musiker zurück zu ihren Wurzeln in Oberhausen-Rheinhausen?

Ihr Abschiedskonzert feierten „The Waynes“ vor 20 Jahren im Bürgerhaus Wellensiek & Schalk in Oberhausen.
Ihr Abschiedskonzert feierten „The Waynes“ vor 20 Jahren im Bürgerhaus Wellensiek & Schalk in Oberhausen. Jetzt sind sie mit neuen Songs zurück. Foto: Andreas Klee

Kaum zu glauben, aber die Corona-Pandemie kann mitunter auch etwas Positives bewirken. Sprichwörtlich ein Lied davon singen kann der in Oberhausen-Rheinhausen aufgewachsene Andreas Klee. „Ohne die Pandemie hätten wir kaum die Zeit aufbringen können, um 25 Jahre nach unserem Erstversuch wieder mit dem gemeinsamen Musizieren zu beginnen“, sagt der Professor für Politikwissenschaften an der Universität Bremen.

Erstmals formiert haben sich die acht Musiker 1995 als Pennäler am Philippsburger Copernicus-Gymnasium. „Wir spielten bei der Geburtstagsparty einer Mitschülerin“, blickt Andreas Klee zurück.

Aus einem Party-Gag wurde im Laufe der Wochen, Monate und letztlich Jahre ein Projekt, das noch immer für verklärte Blicke, Gänsehaut und viele wunderbare Erinnerungen sorgt, so der Frontmann, den es beruflich vom Wagbach an die Weser verschlagen hatte.

Die Bandgeschichte begann im Oberhausener Jugendzentrum

Ein Name für die Band war schnell gefunden. Angelehnt an die US-amerikanische Filmkomödie „Wayne´s World“ nannten sie sich „The Waynes“ und feierten ihre ersten Auftritte in den Jugendtreffs von Oberhausen, Philippsburg und Waghäusel.

Einer ihrer Protagonisten war Jürgen Vogel aus Wiesental, der damals das Jugendzentrum (JuZ) im Oberhausener Bürgerhaus Wellensiek & Schalk leitete und heute als Inhaber der Veranstaltungsagentur Inpetto Kulturförderer im Bruhrain ist.

„Unsere Lust am gemeinsamen Musizieren wurde im JuZ geboren. Wir haben dort mitgeholfen, offene Treffs zu arrangieren und Konzerte zu organisieren“, erinnert sich Andreas Klee „Nach dem Abitur hatten die meisten von uns ihren Zivildienst geleistet, wobei ich im Bauhof meiner Heimatgemeinde gearbeitet habe.“

„The Waynes“ blieben immer in Kontakt

Einen grandiosen Auftritt hatten „The Waynes“ 1998 vor über 4.000 begeisterten Partygästen beim traditionsreichen Parkplatzfest der Universität Karlsruhe. Ihr letztes Konzert feierte die Band 2001 im Bürgerhaus Wellensiek & Schalk.

Danach zerstreuten sich die Hobbymusiker aus beruflichen Gründen in viele Richtungen. „Einen verschlug es sogar bis nach Dubai, wobei wir jedoch immer in Kontakt geblieben sind“, betont Klee.

Nur einmal kam es noch zu einem gemeinsamen musikalischen Auftritt, als „The Waynes“ 2005 auf Bitten eines Freundes in der Alten Schmiede in St. Leon-Rot ein Konzert gegeben haben.

Die nie verschwundene Liebe zum gemeinsamen Musizieren wurde jetzt in Zeiten von Corona wiederentdeckt. „Wir sind heute alle zwischen 41 und 49 Jahre alt und haben wegen der Pandemie mehr freie Zeit als zuvor“, sagt der Universitätsprofessor, der auch F-Junioren-Trainer beim Fußballclub Union Bremen ist.

In der Corona-Pandemie entstand die Idee zu Songs im Bruhrain-Slang

Die Idee eines musikalischen Revivals fand Gehör, wobei zur Erinnerung an die gemeinsame Heimat ein gesanglicher Schmierstoff gesucht wurde. „Grandios war deshalb der Gedanke, die Lieder in unserem heimischen Dialekt zu singen, der von vielen nur noch selten genutzt wird, aber natürlich immer noch präsent ist“, erklärt Klee.

Getextet und komponiert wurden inzwischen mehr als ein Dutzend Songs im Bruhrain-Slang, die den Zeitgeist treffen und das Potenzial zum Ohrwurm haben. Gesungen und musiziert wurde vor dem eigenen Laptop, wobei ein Freund aus Rheinsheim in seinem Karlsruher Studio die einzelnen Sequenzen zu professionellen Kompositionen vereint.

Auch dabei konnten die freien Kapazitäten nur wegen der Pandemie genutzt werden. Ebenso beim Dreh eines Videoclips. . Eine Kostprobe gibt es unter www.thewaynes.de.

Live präsentieren wollen „The Waynes“ ihre Bruhrain-Lieder bei der Zweitauflage des Festivals „Zucker, Wag & Häusel“, das jedoch wegen der Corona-Pandemie erst im Frühjahr 2022 im Waghäuseler Eremitage-Garten stattfinden soll. Das sei aber noch Zukunftsmusik, so Klee. „Jetzt schauen wir erst einmal, wie unsere Idee bei den Menschen in der Region ankommt.“

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