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Mit Termin zum Einkauf

Welche Geschäfte in und um Bruchsal trotz Lockdown noch Kunden bedienen dürfen

Die Listen sind lang und sie unterscheiden sich in Details. Die Landesregierung Baden-Württemberg hat zum Beginn des verschärften Lockdowns am Montag eine „Übersicht der geschlossenen und offenen Einrichtungen oder Aktivitäten“ veröffentlicht.

Geschäftsinhaberin Monica Dalheimer mit ihren drei Kindern
Nur nach Terminvereinbarung: Monica Dalheimer ist Inhaberin eines Spezialgeschäftes für Babyschalen und Kindersitze, das auch während des verschärften Lockdowns geöffnet haben darf. Foto: Daniel Dalheimer

Nun sind Friseure und Barbershops, aber auch Fahrschulen als geschlossen aufgeführt. Was nach wie vor geöffnet haben darf sind dagegen beispielsweise Babyfachmärkte. „Aber das wissen die wenigsten“, klagt Monica Dalheimer. 

Sie hat sich vor allem auf Babyschalen und Kindersitze sowie Stoffwindeln spezialisiert. Im Februar wird sie mit ihrem Ladengeschäft „Schützling“ von Altlußheim nach Oberhausen-Rheinhausen umziehen.

„Wir haben lange nach einer größeren Fläche gesucht und ziehen den Umzug jetzt durch“, sagt die 35-Jährige. Auch wenn ihr momentan gut 70 Prozent Umsatz weggefallen ist, bei unveränderten laufenden Kosten. 

Wenige Kunden wissen über Öffnung Bescheid

„Durch das ständige Hin und Her ist es vielen nicht klar, dass es auch aktuell Läden gibt, die offen sind. Nun sitzen wir hier, haben geöffnet und wenig bis keine Kundschaft findet den Weg zu uns“, beschreibt sie ihre Situation. 

Ihr Kerngeschäft lebt von der fachlichen Beratung. Deshalb arbeitet Monica Dalheimer mit ihrem Team ausschließlich nach Terminvereinbarung. Dennoch „sind wir und jene mit dem gleichen Problem in einer absoluten Grauzone verschwunden“. 

Bei „BabyOne“ in Bruchsal erkundigten sich viele Kunden zunächst telefonisch, ob geöffnet sei, würden Termine vereinbaren, vor allem wenn die Anschaffung eines Kinderwagens anstehe, „weil so was muss man anfassen können und erklärt bekommen“, berichtet Ulrike Hofheinz. 

Optiker informiert in sozialen Medien

Viel Aufklärungsarbeit unter anderem in den sozialen Medien habe Optik Heger in Ubstadt-Weiher investiert, „um die Kunden wissen zu lassen, dass wir offen haben dürfen“, erklärt Maria Reichnacher. Dennoch sicherten sich viele zusätzlich telefonisch ab und vereinbarten Termine, das gebe auch Planungssicherheit. 

Wie der Hörgeräteakustiker gehöre auch der Optiker zu den medizinisch notwendigen Handwerksbetrieben. Der Verband habe spezielle Regeln aufgestellt, „so dass wir mit Handschuhen, Mund-Nasen-Schutz und Hygienekonzept nah am Kunden arbeiten dürfen“, erklärt Maria Reinacher. 

Auch wenn Reisebüros zu den Geschäften zählen, die geöffnet haben dürfen, lässt Wolfgang Heinzmann sein First Reisebüro in Bad Schönborn zu. „Telefonisch und per E-Mail sind wir natürlich erreichbar“, sagt er. 

Dennoch möchte er dazu beitragen, die Pandemie einzudämmen und verzichtet auf den direkten Kontakt. Die Anfragen nach Ferienreisen seien da, „weil die Menschen raus wollen, sich nach Urlaub sehnen“ und andererseits die Reiseveranstalter auch flexible Konditionen anbieten. Sobald die Infektionszahlen sinken, wird er sein Büro wieder öffnen. 

Fotograf öffnet nicht, obwohl er dürfte

Norbert Rascher, Fotograf aus Bad Schönborn, hat seine Läden in Mingolsheim und Östringen ebenfalls noch geschlossen, obwohl Fotostudios geöffnet haben dürfen. Er wird erst diese Woche Termine für die Erstellung von Bewerbungs- und Passbildern vergeben. Wegen seines relativ großen Verkaufsraumes direkt an der Bundesstraße 3 sah sich ein Vorbeifahrender bereits in der Pflicht, ihn bei der Polizei wegen unerlaubtem Öffnen anzuzeigen, obwohl er sein sonstiges Sortiment verkaufen darf, wenn die Dienstleistung überwiege, so die Verordnung. 

Ähnlich verhält es sich bei Bürofachmärkten, die nur Postartikel und Schreibwaren verkaufen dürfen. Deshalb hat das Ladengeschäft von Büro Heuser in Bruchsal geschlossen. Es gibt einen Abhol- und Lieferservice, erklärt Stefan Heuser. „Wir sind telefonisch und online gut erreichbar“, obwohl gerade im Moment seine Firmenkunden viele neue Ausstattungsprojekte erst einmal auf Eis legen würden. 

Anders sieht es bei Papier Schneider in Bad Schönborn aus. Hier wird das komplette Sortiment an Bürobedarf, Schreibwaren, Zeitschriften und weitere Artikel angeboten und nachgefragt. Bestellen und abholen gehe auch, aber insgesamt funktioniere es gut mit Hygienekonzept und gebotenem Abstand, berichtet Diana Dammert.

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