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Morgenschwimmer sind unter sich

Technische Gründe: Freibad in Östringen öffnet unbeheizt seine Pforten

Das Warten hat ein Ende: Auch in Östringen und Odenheim durften am Sonntag die Wasserratten endlich wieder ins kühle Nass. Und kühl ist es.

Schwimmbad Östringen
Herrliche Aussichten: Seit Sonntag hat das Freibad in Östringen wieder geöffnet. Foto: Arved Oestringer

Was macht man bei knapp 25 Grad am Wochenende? Eine Antwort auf diese Frage lautet ab dem Sonntag, „ab ins Freibad“. In Östringen und Odenheim öffneten beide Freibäder wieder ihre Pforten für die Badegäste.

Obwohl es am Sonntagmorgen, direkt um neun Uhr noch nicht ganz so warm war und die Wassertemperatur bei 19 Grad lag, warteten schon ungefähr zehn Personen auf den Einlass in Östringen. Die erste der Mutigen dieses Jahr war Roswitha Gambichler. Sie kam mit dem Fahrrad und ist ein Dauergast im Östringer Schwimmbad.

„Ich bin jeden Tag hier, egal wie das Wetter ist“, so Gambichler. Zu den Besuchern, die die Eröffnung herbeigesehnt hatten, zählt auch Beatrix Lakatos. Sie gehört zusammen mit Gambichler zu einer Gruppe, die immer besonders früh schwimmt.

Fördervereinsvorsitzender wünscht sich langfristiges Konzept

Auch Daniel Förderer vom Förderverein des Schwimmbades war am Sonntagmorgen vor Ort. Er freut sich ebenfalls, dass die Menschen aus Östringen und der Umgebung jetzt wieder im Freien schwimmen können. Trotzdem wünscht er sich als Vorstandsmitglied des Fördervereines ein langfristiges Konzept für die Einrichtung, die nicht nur im Erhalt der Anlage, sondern auch ihrer Weiterentwicklung besteht.

Er spielt damit zum Beispiel auf die sichtbar alten Duschen und Umkleiden an oder die technische Einrichtung. Das Stichwort heißt dabei Heizung. Diese ist in Östringen derzeit außer Betrieb, wie Dominik Broll von der Stadtverwaltung erklärt. Dabei geht es nicht um Sparmaßnahmen wegen der hohen Energiekosten, sondern das hat „technische Gründe“, so Broll. In Odenheim wird das Wasser durch eine Solaranlage angewärmt. „Das ist allerdings nicht vergleichbar“, sagt Broll.

480.000 Euro Aufwendungen stehen 140.000 Euro Ertrag gegenüber

Dass Schwimmbäder ein großer Posten im Kommunalhaushalt sind, ist weithin bekannt. In Östringen stehen knapp 480.000 Euro Aufwendungen 140.000 Euro Ertrag entgegen, so der Stadtkämmerer Broll. Doch trotz der inaktiven Heizung kommen Besucher wie Tina und Daniel Schmidt gerne her.

Das ist einfach toll für die Kinder.
Nicole Kimling, Besucherin

Scherzhaft sagt Tina Schmidt: „Wir stehen schon seit sieben Uhr hier und warten.“ Doch nicht alle in der Schlange am frühen Morgen wollen direkt schwimmen gehen. Nicole Kimling und ihre Tochter Jasmin kommen, um sich Karten zu kaufen. „Ich würde nicht so oft herkommen, aber meine Tochter schwimmt sehr gerne. Das ist einfach toll für die Kinder“, sagt Nicole Kimling. Dankende Worte hat sie auch für den Förderverein, der die Finanzmittel zum Bad ergänzt.

Im Bad angekommen, beginnt dann der Herrschaftsbereich des „Meisters für Bäderbetriebe“, Klaus Jorke, und der des Rettungsschwimmers Alexander Hammer. Jorke, der immer darauf achten muss, dass die Wasserqualität stimmt und die Gäste sicher schwimmen können, würde sich an der ein oder anderen Stelle auch etwas mehr Modernität bei der Technik wünschen.

Durch die abgestellte Heizung sei es für Kinder, die erst noch Schwimmen lernen schwierig, führt er aus. Trotzdem hat er auch lobende Worte für die Firmen, die den Start der Badesaison möglich gemacht haben und für die Rettungsschwimmer, bei denen aber noch Personalbedarf besteht, wie er erklärt.

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