Irritiert zeigte sich Bruchsals Bürgermeister Andreas Glaser über den offenen Brief von einigen Bruchsaler Einzelhändlern an Stadt und Gemeinderat. Darin forderten sie aktive Unterstützung für die gebeutelten Ladenbesitzer.
Glaser war erstaunt über den Stil: „Wir haben den Brief erst am Montagabend erhalten“, erklärte er bei der Gemeinderatssitzung. Dass er und die Stadträte aus der Zeitung davon erfahren hatten, gefiel einigen nicht.
„Der Gemeinderat hat erst vor Kurzem alle Strukturen geschaffen, um den Einzelhandel besser zu unterstützen“, erklärte Glaser mit Verweis etwa auf den neuen Citymanager, an dessen Stellenfinanzierung sich sowohl die Stadt als auch der Branchenbund beteiligten.
Bürgermeister: Corona-Krisenstab hat schon viel ermöglicht
„Wir sind mit dem Handel in ständigem Austausch“, so Glaser weiter und meinte damit insbesondere die im Branchenbund organisierten Kaufleute. Der Bürgermeister erinnerte beispielsweise an das Riesenrad vor Weihnachten, das als Anziehungspunkt die Kunden in die Innenstadt locken sollte.
Diese Entscheidungen werden auf anderer Ebene getroffen.Andreas Glaser, Bürgermeister Bruchsal
„Wir vom Corona-Krisenstab haben ebenfalls bereits viel ermöglicht.“ Er habe durchaus Verständnis für die teils prekäre Lage vieler Geschäftsleute.
Aber die Stadt sei letztlich für die meisten Corona-Verordnungen nicht verantwortlich. „Diese Entscheidungen werden auf anderer Ebene getroffen.“
„Die Nerven liegen blank, das ist verständlich“, so Glaser. Sowohl die Wirtschaftsförderung, als auch der neue Citymanager stünden mit den Händlern im Gespräch und seien immer ansprechbar, betonte er.