Zur Ortsgruppe gehört neben Bruchsal und seinen Stadtteilen auch die Gemeinden Weingarten, Graben-Neudorf, Karlsdorf-Neuthard, Forst, Ubstadt-Weiher, Waghäusel und Hambrücken. In diesem Einzugsgebiet leben nach Angaben des Fahrrad-Clubs aktuell bereits rund 200 Mitglieder, die automatisch zur neuen Ortsgruppe gehören.
ADFC-Ortsgruppe wurde im September gegründet
„Wir laden alle Radlerinnen und Radler in Bruchsal und Umgebung – ob bereits Mitglied im ADFC oder nicht – herzlich dazu ein, sich in der neuen Ortsgruppe einzubringen“, erklärt Ortsgruppen-Vorsitzende Britta Brandstäter. Zusammen mit Kassenwart Jan Wienhöfer und Beisitzerin Nina Wienhöfer bildet die 55-Jährige das neue Führungstrio des ADFC in Bruchsal und Umgebung. Das gemeinsame Motto des Vorstandsteams: „Kein Klimaschutz ohne Verkehrswende – keine Verkehrswende ohne starken Radverkehr!“
Unter der Versammlungsleitung von Daniel Steegmaier, im Landesverband Baden-Württemberg verantwortlich für die Vereinsentwicklung, fand die Gründungssitzung der Ortsgruppe am 27. September im Anschluss an die monatliche Bruchsaler Critical Mass im „Roten Eck“ in der Friedrichstraße statt. Unterstützt wurde die Ortsgruppengründung von ADFC-Kreisvorstand Klaus Nauenburg.
„Durch den anhaltenden Rückhalt der Critical Mass in Bruchsal war die Zeit passend, sich als ADFC in Bruchsal zu formieren“, findet Nina Wienhöfer, für die das Rad im Alltag seit vielen Jahren das Verkehrsmittel der Wahl ist.
Geführte Radtouren stehen auf dem Plan
Bei der Gründungsveranstaltung im September wurde zuerst die Satzung der neuen Ortsgruppe Bruchsal und Umgebung verabschiedet, dann wählten die anwesenden Mitglieder einstimmig ihren ersten Vorstand. Neben dem bereits genannten Führungstrio wurden ebenfalls einstimmig die beiden Kassenprüfer Inge Ganter und Gerald Oberschmidt gewählt. Geschlossen startet der ADFC-Ortsgruppe nun in ihre ersten Vorhaben und Projekte.
„Die Ortsgruppe möchten wir mit regelmäßig stattfindenden Stammtischen beleben. Außerdem sollen geführte Radtouren und weitere Veranstaltungen angeboten werden“, berichtet Vorsitzende Brandstäter.
Enge Wege und unpassende Schilder
Gleichzeitig werde die Ortsgruppe immer zu, mit einem wachsamen Auge auf die Entwicklung der städtischen Verkehrspolitik blicken. Bruchsal müsse schon jetzt dringend fahrradfreundlicher werden. „Es gibt zahlreiche Problemstellen“, erklärt Beisitzerin Wienhöfer.
Ein Hauptkritikpunkt des ADFC für die Bruchsaler Kernstadt: Der inflationär anmutende Einsatz des Zusatzzeichens 1022-10, besser bekannt als „Radfahrer frei“.
Durch das Verkehrszeichen sind Radfahrende als Gast auf dem Gehweg zugelassen und dürfen nur Schrittgeschwindigkeit fahren. Der Fußverkehr hat Vorfahrt und darf nicht behindert werden. Radfahrende dürfen aber auch die Straße benutzen. Was sich erstmal gut anhört, führt an manchen Stellen in der Stadt zu Problemen.
So beispielsweise in der Paul-Gerhardt-Straße. Hier gibt es ihm Gehweg einen, durch die Pflasterung hervorgehobenen, Radstreifen. Allerdings handelt es sich dabei nicht um einen entsprechend markierten Radweg. Stattdessen gilt hier „Radfahrer frei“. „Das heißt, dass hier Schrittgeschwindigkeit gefahren werden muss.
Radfahrer wechseln deswegen auf die Straße, auf der sich dann die Autofahrer beschweren, dass der Radler seinen vermeintlichen Fahrradweg, nicht benutzt“, berichtet Fahrradfahrerin Wienhöfer.
Die Stadt Bruchsal verwende außerdem gern das Zeichen 240. Dieses markiert einen gemeinsamen Fuß- und Radweg. „Das Schild wird aber leider manchmal an Stellen eingesetzt, an denen der Platz eigentlich nicht für Radfahrer und Fußgänger gemeinsam ausreicht“, so Wienhöfer.
Ein Beispiel hierfür sei der Gehweg in der Zollhallenstraße, den Radfahrer durch das Zeichen 240 verpflichtend benutzen müssen. Dieser werde, trotz entsprechender Verbotsschilder, gern zugeparkt und sei auch ohne störende Autos an manchen Stellen keine zweieinhalb Meter breit.
ADFC-Ortsgruppe will mehr Fahrradstellplätze
„In Sachen Radverkehr macht man es sich in Bruchsal einfach oftmals zu kompliziert“, ist Britta Brandstäter überzeugt. So brauche es in Bruchsal und Umgebung deutlich mehr Fahrradstellplätze. Diese könnten schnell geschaffen werden, kämen aber meist nur langsam und in einzelnen Häppchen.
Probleme von Radfahrer wolle die Ortsgruppe fortan immer wieder ansprechen. „Dabei geht es uns darum, dass sich die Verkehrssituation für alle Verkehrsteilnehmer verbessert“, sagt Ortsverbandschefin Brandstäter.
Service
Für weitere Informationen zur Gründung und Mitgliedschaft oder als Ansprechpartner im Hinblick auf Radverkehr in der Region ist die ADFC-Ortsgruppe Bruchsal und Umgebung unter der folgenden Mail-Adresse zu erreichen: bruchsal@adfc-bw.de