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Viertägige Feierlichkeiten

400 Jahre Stadt Philippsburg: Stadtführungen und große Konzerte zum Jubiläum

Seit 1623 gibt es Philippsburg. Davor hieß es Udenheim. Die Stadt will groß feiern. Wir werfen einen kurzen Blick in die Geschichte und zeigen außerdem: Was ist an Festen dieses Jahr geplant? Was erwartet die Bürger?

Wer auf dem Foto zu sehen ist, hat der Mitarbeiter nicht mitgeteilt.
Modell der Festungsstadt: So hat Philippsburg um 1690 nach der Umbenennung ausgesehen. Foto: Werner Schmidhuber

Die knapp 14.000-Einwohner-Stadt Philippsburg bereitet sich auf Großes vor: Seit 400 Jahren trägt sie den Namen Philippsburg. Zuvor hieß die ab 1615 ausgebaute Festung – von der Ersterwähnung 784 an – Udenheim. Doch auf welchen Philipp ist Philippsburg zurückzuführen? Darüber bestehen Meinungsverschiedenheiten.

Die Streitfrage hat Uli Pfitzenmeier in seinem Buch „Das Bollwerk“ beschrieben: „Fürstbischof Philipp Christoph von Sötern stellte seine neu erbaute Festung unter die Schirmherrschaft seines Schutzpatrons und gab ihr und der ehemaligen Stadt Udenheim am 1. Mai 1623 den Namen Philippsburg.“

Umstritten ist: Auf welchen Philipp ist Philippsburg zurückzuführen?

Doch damit gibt es ein Problem: „Ob zu Ehren des Heiligen Philippus oder seiner selbst oder gar der spanischen Krone zuliebe, die den Festungsbau mit spanischem Geld gefördert hatte“, lasse sich nicht mehr feststellen.

Hieronymus Christoph Nopp, Verfasser der Stadtgeschichte von Philippsburg, meint, mit Philipp von Sötern richtig zu liegen, hingegen verweist Heimathistoriker Rudolf Rau auf uralte Quellen. Für ihn kommt nur der spanische König Philipp IV. in Frage. Ortskenner Lino Geißler tendiert dagegen eher zum Apostel Philipp.

Egal, wer hinter der Namensgebung steckt, es ändert nichts am Festprogramm: Zum Auftakt ist ein Topkonzert des Heeresmusikkorps der Bundeswehr angekündigt und gebucht. Vier Tage lang, von 27. April bis 1. Mai, sollen „400 Jahre Philippsburg“ gefeiert werden: Für alle eine gute Gelegenheit, sich näher mit der reichhaltigen Geschichte der einst mächtigsten Reichsfestung am Rhein zu befassen.

Was ist geplant? Zwei Vorbesprechungen im größeren Kreis haben bereits stattgefunden. Ende Januar lädt die Stadt wiederum die Vereine zu einer Sitzung ein, teilt Beate Gerber vom Rathaus mit. Dann sollen weitere Details erörtert werden. Nach der „Ouvertüre“ der etwa 60 Blasmusiker am Donnerstag folgt am Freitag der Festabend mit einem hochkarätigen Vortrag.

Museen haben vier Tage geöffnet

Am Samstag und Sonntag präsentiert sich vor der Festhalle die Vereinswelt mit Ständen und Pavillons. Vier Tage lang haben die Museen geöffnet: Heimatmuseum, Felsenkeller und Burda-Haus.

Zudem sind Stadtführungen und Ausstellungen vorgesehen. Der Heimatverein freut sich, dann auch ein Steinpodest zeigen zu können, das vor 400 Jahren ins „Weiße Tor“ der Festung eingelassen war. Darauf stand einst die Figur des Heiligen Philippus. Als Patron, nicht als Namensgeber, wie Helga Steinel-Hofman betont, Vorsitzende des Heimatvereins. Im Rathaus werden zudem Exemplare der umfangreichen Kupfer- und Stahlstiche aus der Festungszeit zu bewundern sein.

Was erwartet die Bürgerschaft? Die Meinungen fallen unterschiedlich aus: Wolfgang Steiner etwa fragt sich, ob der Aufwand für „nur eine Namensumbenennung“ gerechtfertigt ist. Für Jürgen Belz ist das Vorhaben „überzogen“. Lino Geißler meint, es werde ein passendes, ausgewogenes Programm auf die Beine gestellt.

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