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Meinung

von Christina Zäpfel

Ehemann festgenommen

Nach dem Philippsburger Gewaltverbrechen: Jetzt gilt das Mitgefühl allein den Kindern

Wo ist die Mama? Wo ist der Papa? So recht vorstellen kann sich niemand, wie es den beiden kleinen Kindern in Philippsburg geht. Ein 36-jähriger Mann soll seine Frau, die Mutter seiner Kinder, getötet haben.

Im vergangenen Jahr seien in Deutschland rund 201.000 Tonnen Kerzen verbraucht worden.
Vielleicht kehrt jetzt in Philippsburg wieder Ruhe ein, nachdem ein Mann festgenommen wurde. Ein 36-Jähriger soll seine Ehefrau getötet haben. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Blaulichtstadt Bruchsal. Der Name ist Programm in diesen Tagen. Leider anders als die ursprüngliche Bedeutung es meint. In Bruchsal sind viele „Blaulichtorganisationen“ wie die Landesfeuerwehrschule angesiedelt.

Aber in diesen Tagen ist die Polizei in der gesamten Region im Dauereinsatz: Ein Hobbychemiker mit vielleicht explosiven Stoffen mitten im Wohngebiet, eine beinahe tödliche Auseinandersetzung mit einem Messer zwischen zwei Männern in Büchenau. Die vielen illegalen Waffen eines Philippsburger Sportschützen. Ein toter Mann im Rhein. Eine 32-jährige Frau, die nachts am Marktplatz in Bruchsal von drei Männern ausgeraubt wird.

Und dann ist da vor allem das Gewaltverbrechen in Philippsburg. Dass eine Frau, Mutter zweier Kinder, an einem frühlingshaften Samstag, mitten am Nachmittag, einfach jäh aus dem Leben gerissen wird, kann niemand verstehen. Selbst jetzt noch nicht, wo ein Tatverdächtiger festgenommen wurde. Der Ehemann soll es gewesen sein.

Unsägliche Verdächtigungen und wilde Spekulationen in Philippsburg

Aber die wichtigste Frage, die nach dem Warum, wird vorerst unbeantwortet bleiben. Immerhin enden damit fürs Erste die vielen Spekulationen und die große Angst vor dem Unbekannten. Auch die unsäglichen Verdächtigungen gegenüber diversen Migrantengruppen im Ort.

Ja, die Menschen suchen nach Erklärungen, sie wollen das Unbegreifliche begreifen. Das ist menschlich. Die Sonderkommission hat unter Hochdruck ermittelt und den Fall rasch aufgeklärt. Das ist beruhigend. Sicher hatte jeder der 30 Männer und Frauen der Soko einen persönlichen Ehrgeiz, denjenigen zu finden, der zwei kleinen Kindern die Mutter geraubt hat.

Kann nun Ruhe einkehren in Philippsburg? Es wäre allen zu wünschen. Wie es den Kindern gehen mag, ob sie diese Tragödie je begreifen werden und was die Angehörigen empfinden, kann sich vermutlich ohnehin keiner vorstellen. Ihnen gehört jetzt unser Mitgefühl. Viel mehr gibt es in diesen Stunden nicht zu tun. Auch das muss man akzeptieren.

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