Neun Strommasten fallen, sieben neue entstehen: Auf der Rheinschanzinsel Philippsburg, dem Gelände des abgeschalteten Atomkraftwerks, geht der Bau des Konverters voran.
Im Zentrum steht die sogenannte gasisolierte Schaltanlage, eine Art Mehrfachsteckdose für gut 30 Millionen Euro. Transnet BW meldet, dass dieser Tage die Arbeiten für die Anbindung der neuen Schaltanlage an das Stromnetz in Philippsburg beginnen.
Neue Anlage soll Stromversorgung stabiler machen
Die neue Anlage ersetzt dann schon demnächst die bestehende Freiluftschaltanlage. „Die hätte ohnehin modernisiert werden müssen“, erklärt David Moser, Pressesprecher des Netzbetreibers Transnet BW. Ans Netz geht die neue Anlage im dritten Quartal 2021.
Sie benötige viel weniger Fläche als die alte Freiluftschaltanlage, so Moser. Diese freie Fläche wird für den Bau der Strommasten gebraucht. Die neue Anlage sei wartungsärmer und verbessere so die Stromversorgung der Region.
Zunächst kommt Braunkohlestrom in Süddeutschland an
Der Konverter selbst soll 2024 in Betrieb gehen. Er ermöglicht es, dass große Strommengen aus dem Norden über die Gleichstromleitung Ultranet nach Süddeutschland transportiert und verteilt werden können.
Zunächst wird dieser Strom aus den rheinischen Braunkohlerevieren über einen Konverter bei Osterath in Nordrheinwestfalen kommen, später soll er aus Windkraft von der Nordseeküste sein, wenn die Leitung dorthin steht. Das Gleichstrom-Umspannwerk Philippsburg, sprich der Konverter, bildet dabei den südlichen Endpunkt der Verbindung.
Er verwandelt Gleichstrom in Wechselstrom, der dann in das vorhandene 380-Kilovolt-Wechselstromnetz eingespeist und in die Region weitergeleitet wird.