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Hygienekonzepte entwickelt

Rückbau der Atomkraftwerke trotz Corona ohne Verzug – auch in Philippsburg

Trotz der Corona-Pandemie liegt die EnBW beim Rückbau der abgeschalteten Atomkraftwerke im Zeitplan. Trotzdem mussten die Abbautätigkeiten im Corona-Jahr teils eingeschränkt werden.

Kühltürme des stillgelegten Atomkraftwerks fallen nach der Sprengung zusammen.
Die EnBW hat im Mai 2020 die beiden Kühltürme am Kraftwerksstandort Philippsburg abgebrochen. Foto: Daniel Maurer/EnBW/dpa/Archivbild

„Zu bedeutenden Verzögerungen der Stilllegungs- und Rückbauverfahren ist es bis jetzt noch nicht gekommen“, teilte das Umweltministerium in Stuttgart mit.

Jedoch hätten die Abbautätigkeiten im vergangenen Jahr coronabedingt teilweise eingeschränkt werden müssen.

Es seien aber schnell Hygienekonzepte entwickelt und fortlaufend angepasst worden, sagte der Chef der EnBW-Kernkraftsparte, Jörg Michels, der Deutschen Presse-Agentur in Philippsburg (Landkreis Karlsruhe).

Aber Sie können ein Kernkraftwerk nicht aus dem Homeoffice betreiben.
Jörg Michels, Chef der EnBW-Kernkraftsparte

Wo möglich, arbeiteten Mitarbeiter von zu Hause. „Aber Sie können ein Kernkraftwerk nicht aus dem Homeoffice betreiben.“

Der Energiekonzern ist für fünf Meiler im Südwesten verantwortlich. Im Rückbau war jener in Obrigheim (Neckar-Odenwald-Kreis) schon vor der Nuklearkatastrophe von Fukushima, die sich am 11. März zum zehnten Mal jährt. Die Meiler Neckarwestheim I (Landkreis Heilbronn) sowie Philippsburg I und II wurden danach abgeschaltet. Der zweite Block in Neckarwestheim darf höchstens bis Ende 2022 Strom liefern.

Abbauarbeiten: Abtransport darf nicht stocken

„Aktuell haben wir als Umweltministerium alle Abbaugenehmigungen erteilt, die für den Beginn oder die Fortsetzung von Abbauarbeiten an den stillgelegten Blöcken erforderlich sind“, teilte eine Sprecherin mit. Wichtig für den planmäßigen Abbau sei, dass der Abtransport von Abfällen nicht stocke. „Sollten größere Mengen freigegebener Abfälle am Kraftwerksstandort gelagert werden müssen, könnte dies einen Engpass beim fortschreitenden Abbau zur Folge haben.“

Das Ministerium setze sich für einen zügigen Abbau ein, um so das Risikopotenzial der Anlagen langfristig zu verringern. „Aber bei allen Abbaumaßnahmen hat natürlich die Gewährleistung der Sicherheit Vorrang vor Beschleunigungswünschen“, hieß es. Ebenso wichtig sei es, die Öffentlichkeit am Prozess zu beteiligen.

„Dabei gehen wir grundsätzlich über die gesetzlichen Anforderungen hinaus.“ Doch auch der Betreiber der baden-württembergischen Kernkraftwerke, die EnBW Kernkraft GmbH, zeige „ein großes Engagement“ für einen zügigen Abbau der abgeschalteten Kernkraftwerksblöcke, erklärte die Sprecherin.

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