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Kundgebung gegen Krieg

Ukraine-Demo in Philippsburg: Mit Tränen in den Augen vor dem Friedensdenkmal

Ein Zeichen der Solidarität haben Teilnehmer einer Kundgebung in Philippsburg gesetzt. Dort wurde am Friedensdenkmal für die Opfer des Ukraine-Kriegs gebetet.

Demo
Zu den Rednern in Philippsburg gehörte auch Bürgermeister Stefan Martus, der an den Kalten Krieg und seine Folgen erinnerte. Foto: Werner Schmidhuber

Jedem, der sich am Denkmal „Pax Aeterna“ versammelt hat, stehen Entsetzen, Fassungslosigkeit und Mitgefühl ins Gesicht geschrieben. „Unsere Gedanken und Herzen sind beim leidenden Volk der Ukrainer“, ist mehrfach zu vernehmen. Ein beeindruckendes Bild der Solidarität bietet sich in der Burda-Anlage.

Knapp 200 Frauen und Männer hören bewegende Worte des Bürgermeisters und der Vertreter der drei großen Religionsgemeinschaften, beten, gedenken gemeinsam des Leids in dem europäischen Land, fühlen mit. Ihr Protest gegen den angezettelten Krieg kommt im Protestsong von 1901 zum Ausdruck: „We shall overcome“. Mit einem Text, der unter die Haut geht: „Oh, tief in meinem Herzen glaube ich fest daran: Wir sind heute nicht allein.“ Und dann: „Wir werden in Frieden leben.“

Zu der Schar mit den Friedensfahnen „Pace“ gehören Menschen aus allen Stadtteilen, aus den Nachbargemeinden, Vertreter aller Gemeinderatsfraktionen, sogar eine Gruppe Fasenachter. Sie alle bringen ihre Verbundenheit mit den Opfern des russischen Überfalls, mit den Toten, Verletzten und Geflüchteten zum Ausdruck.

Ökumenische Friedensgebete geplant

Bürgermeister Stefan Martus (parteilos) erinnert an die Jahrzehnte des Kalten Kriegs, als Atomkriege möglich schienen. Heute sei die Welt in die schlimme Zeit zurückgekehrt. Nachdenklich stimmt seine Botschaft aus dem Song „Russians“: „Es gibt keinen Krieg, der als Rechtfertigung dienen kann. Wir glauben die Lüge nicht mehr, dass es einen Krieg gibt, den man gewinnen kann.“ Auf dem Platz verteilt Martus zwölf Rosen, die anschließend am Denkmal niedergelegt werden.

Pfarrer Andreas Riehm-Strammer mahnt zu Frieden auf der Welt und zum Schulterschluss mit dem ukrainischen Volk – und kündigt ökumenische Friedengebete an. Als Vertreter der muslimischen Gemeinde richtet Achmet Bayraktar seine Bitten an Allah. Ergreifend erklingt das gemeinsam gesprochene weltweit bekannte Versöhnungsgebet „Nagelkreuz von Coventry“, das manchen Teilnehmern die Tränen in den Augen treibt. Das Beispiel Philippsburg vor Augen ruft jetzt das überparteiliche „Aktionsbündnis Demokratie Lußhardt“ zu einer Menschenkette am Donnerstag, 3. März, 19.30 Uhr, in Wiesental am Marktplatz auf.

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