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Alles für den täglichen Bedarf

Was der Dorfladen in Philippsburg-Rheinsheim zu bieten hat

Der Dorfladen im Bürgerhaus Löwen in Philppsburg-Rheinsheim ist seit Freitag offen. Zwei Jahre wurde darauf hingearbeitet.

Eine Frau kauft in einem Geschäft ein, dem Bürgerhaus Löwen in Rheinsheim.
Laden im Bürgerhaus Löwen Rheinsheim seit Freitag offen Foto: Monika Eisele

Einkaufen für den täglichen Bedarf in Rheinsheim – ein lang gehegter Wunsch der Einwohner – ist seit Freitag möglich. Ohne große Ankündigung hat der genossenschaftliche Dorfladen im Bürgerhaus Löwen geöffnet. Rumgesprochen hat sich das freilich schnell und so herrscht am Samstag ein stetes Kommen und Gehen.

Den Umständen entsprechend dürfen nicht mehr als drei Kunden in den Laden, aber die Wartezeit wird genutzt, um sich durch die beiden großen Schaufenster schon mal einen ersten Überblick zu verschaffen.

Birgit Dittes und Birgit Westermann-Hartfelder sind an der Kasse beziehungsweise mit dem Abwiegend von frischem Obst und Gemüse beschäftigt, Ortsvorsteherin Jasmine Kirschner wechselt zwischen Lager und Laden hin und her, füllt auf, guckt was fehlt, begrüßt Kunden. Die Stimmung schwankt zwischen Freude, Stolz und noch mehr Freude. „Seit zwei Jahren arbeiten wir, dass der Dorfladen Wirklichkeit wird, und nun ist es endlich soweit“, sagt Kirschner.

Zu haben ist im Dorfladen alles, was man für den täglichen Bedarf braucht: von besagtem frischen Obst und Gemüse über Molkereiprodukte, Nudeln, Nüssen, Gewürzen, Müsli, Öle und Balsamico, Marmeladen und Honig, Süßigkeiten, Kaffee und Tees sowie Getränke bis hin zu Pflege- und Waschprodukten.

Susanne Meindach habe Stunden mit Bestelllisten verbracht, berichtet Kirschner. Uschi Siebler-Thomsen hat die Zeit, während ihr Mann bei Aufsichtsratssitzungen weilte, genutzt und jede Menge Stofftaschen genäht – kleine Taschen für die Kinder, große für die Erwachsenen. Da können Obst und Gemüse gleich ohne zusätzlichen Verpackungsmüll eingepackt werden.

Alles Bio oder von regionalen Anbietern.
Jasmine Kirschner, Ortsvorsteherin

„Alles Bio oder von regionalen Anbietern“, beschreibt Kirschner das Sortiment. Mit eingebunden in das Konzept ist beispielsweise eine Metzgerei aus Philippsburg, die Wurst liefert, ein Geflügelhof aus Wiesental, Ölmanufakturen oder ein Hofladen aus Graben-Neudorf, der exquisite Obst-Balsamicos und weitere Eigenprodukte beisteuert.

„Wir sind im Gespräch mit einem Hofladen in Bad Schönborn, die Fleisch aus eigener Schlachtung haben. Vielleicht kriegen wir da einen Lieferservice hin, dann könnten wir einmal pro Woche auch frisches Fleisch anbieten“, so Kirschners Idee.

Wir haben uns abgestimmt und wollen ja keine Konkurrenz aufbauen
Jasmine Kirschner, Ortsvorsteherin

Bei mittlerweile an die 450 Mitgliedern verwundert es nicht, dass viele Kunden Genossenschaftsmitglieder sind. „Bei sich selber einkaufen, ist die Philosophie, die dahinter steht“, sagt Kirschner. Was es im Dorfladen nicht gibt sind Backwaren. Die gibt es gleich nebenan beim Bäcker Pagel. „Wir haben uns abgestimmt und wollen ja keine Konkurrenz aufbauen“, so Kirschner.

In den Regalen gibt es noch die ein oder andere Lücke. Man wolle abwarten und horchen, was für Wünsche die Kunden haben, dann könne man das Sortiment entsprechend anpassen und weiter ausbauen, so die Überlegungen. Ein Kunde hat die Idee, Rezepte aufzuschreiben und zu den Gemüseboxen zu legen.

„Grünkohlzubereitung ist nicht mehr so geläufig“, hat er festgestellt. Von Motivationsmüdigkeit ist nach all der Arbeit nichts zu spüren - ganz im Gegenteil.

„Nach anfänglicher Skepsis erfreut sich unser Projekt inzwischen großer Akzeptanz im Ort“, freut sich das Dorfladen-Team. Bürgermeister Stefan Martus war gleich am Freitag gekommen und hat Blumen mitgebracht. „Die finanzielle und mentale Unterstützung der Stadt und des Bürgermeisters hat uns viel geholfen“, sagt Kirschner.

Mit zwei 450-Euro-Mitarbeitern und vier weiteren Ehrenamtlichen hat Personalplaner Hilmar Kohler genügend Kräfte um den Dorfladen die ganze Woche zu besetzen. Viele hätten auch schon angeboten stundenweise zu helfen, erzählen Dittes und Westermann-Hartfelder. „Das ist gut zu wissen, wenn mal jemand krank oder in Urlaub ist“.

Service

Die vorläufigen Öffnungszeiten sind Montag bis Samstag von 8.30 bis 13 Uhr und von 15 bis 18.30 Uhr, Mittwoch- und Samstagnachmittag ist geschlossen.

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