Auf den Strecken von Abellio im Raum Bruchsal und Bretten kommt es seit Monaten zu Verspätungen und Zugausfällen. Damit die Lage besser wird, haben sich am Mittwoch kommunale Vertreter der Region im Stuttgarter Verkehrsministerium getroffen und Abellio aufgefordert, die Zuverlässigkeit zu verbessern und Entschädigungen für Pendler gefordert.
Auch Wochen nach dem Betreiberwechsel im Regionalbahnverkehr läuft es nicht rund. Verspätungen und Zugausfälle auf den Strecken auch zwischen Karlsruhe, Pforzheim und Stuttgart sind nach wie vor an der Tagesordnung, die Pendler sind genervt.
Entschädigungen für Pendler gefordert
Nun also haben sich Kommunalpolitiker und Vertreter des Verkehrsministeriums in Stuttgart getroffen und dabei deutliche Worte gefunden. Uwe Lahl, Amtschef im Verkehrsministerium, forderte dabei Entschädigungen für Pendler, sollte sich die Lage nicht binnen zwei Wochen spürbar entspannen. "Wir arbeiten weiter mit Hochdruck daran, kurz- und mittelfristig Lösungen zu erreichen, um die Lage zu entspannen", so Lahl.
"Wir sind froh, dass die Verbesserung im regionalen Schienenverkehr oberste Priorität im Verkehrsministerium hat", sagte Andreas Glaser, Bürgermeister der Stadt Bruchsal. Jetzt hoffe er, dass die geplanten Maßnahmen schnell Wirkung zeigen würden.
Wir müssen dringend wieder Stabilität und Verlässlichkeit in den ÖPNV zwischen Mühlacker, Bretten und Bruchsal bringenMichael Nöltner, Bürgermeister in Bretten
"Wir müssen dringend wieder Stabilität und Verlässlichkeit in den ÖPNV zwischen Mühlacker, Bretten und Bruchsal bringen, zur Not auch durch eine Ergänzung durch Busverbindungen im Rahmen des Schienenersatzverkehrs", sagte Michael Nöltner, Bürgermeister in Bretten.
Mittlerweile weniger Verspätungen und Ausfälle
Der Großteil der Zugausfälle ist auf fehlerhafte Neufahrzeuge zurückzuführen, die zu spät geliefert wurden und ohne Probebetrieb zum Einsatz gekommen sind. Außerdem arbeitet die Software nicht fehlerfrei. "In Zusammenarbeit mit Bombardier ist es gelungen, die Ausfälle in den vergangenen Wochen deutlich zu reduzieren", sagte Rolf Schafferath, Geschäftsführer von Abellio Baden-Württemberg. Allerdings müsse man in absehbarer Zeit noch weiter mit Verspätungen rechnen.
Thema war auch, dass ab April nächsten Jahres für mindestens sechs Monate die Schnellbahnstrecke von Mannheim nach Stuttgart saniert und darum vollständig gesperrt wird. Für die sechsmonatige Sanierung der Strecke soll ein angepasster Fahrplan helfen, die Beeinträchtigungen möglichst gering zu halten.