Skip to main content

Auf Streife

Nur wenige Corona-Verstöße: Polizei hat in Bruchsal nachts weniger zu tun

Für die Bruchsaler Polizei sind die Nächte derzeit ziemlich ruhig. Der Grund: Die Menschen halten sich weitgehend an die Ausgangssperre. Kontrolliert wird trotzdem – vor allem an Plätzen, die in der Vergangenheit auffällig waren.

Zwei Polizeibeamte abends zu Fuß unterwegs in Bruchsal
Ruhiger Dienst nach Mitternacht: Nach Angaben der Polizei werden die Corona-Regeln in Bruchsal akzeptiert – auch die nächtliche Ausgangssperre. Foto: Armin Herberger

Die nächtliche Ausgangssperre wird in Bruchsal und Umgebung weitgehend akzeptiert. „Die Regeln werden in sehr hohem Maß eingehalten“, lobt Wolfgang Ams, Leiter des Polizeireviers Bruchsal.

In den vergangenen drei Wochen, seit die Corona-Regeln verschärft worden sind, haben die Beamten in Bruchsal sowie in Karlsdorf-Neuthard und in Forst 400 Fahrzeuge angehalten und 650 Personen kontrolliert.

Es gab 16 Verstöße gegen das Ansammlungsverbot, achtmal wurde in der Öffentlichkeit Alkohol konsumiert. Protokolliert sind auch 26 Verstöße gegen die Maskenpflicht. Nachts wurden 27 Personen angetroffen, die unberechtigt unterwegs waren, tagsüber waren es immerhin acht.

Ab und zu gibt es Verstöße gegen die Maskenpflicht

Denn wenn vor allem die nächtliche Ausgangsbeschränkung vielen bewusst ist, so tritt etwas in den Hintergrund, dass auch tagsüber Gründe vorliegen müssen, etwa einkaufen, Behördengänge, Fahrt zum Beruf oder Sport. Ein Attest oder eine Bescheinigung des Arbeitgebers wollen die Beamten nicht zwingend sehen.

„Wenn es plausibel und glaubhaft vorgetragen wird, ist es normalerweise okay“, räumt Ams ein. Bei Fahrzeugkontrollen wird dennoch Wert gelegt auf Papiere. Hier werden routinemäßig Führerschein und Fahrzeugunterlagen eingesehen.

Hin und wieder kommen Anrufe, dass sich Kunden nicht an die Maskenpflicht halten. Das Verkaufspersonal hat dann schon das Gespräch gesucht und bei Missachtung gebeten, das Gebäude zu verlassen. Wenn das nicht hilft, muss eben die Polizei das Hausrecht durchsetzen, sofern die Person dann noch anwesend ist.

70 bis 100 Euro werden als Ordnungswidrigkeit fällig beim Verstoß gegen die Maskenpflicht. Teurer wurde es für vier Heranwachsende, die sich an einem Sportplatz mit einer Kiste Bier vergnügten: Hier kommen auf jeden 150 Euro zu.

Nicht ganz so intelligent sind Feierwütige aus mehreren Haushalten, wo die Beteiligten so laut sind, dass sich die Nachbarn beschweren – womit sie sich ja selbst verraten, was in den vergangenen Wochen schon dreimal der Fall war.

Nachtdienst der Polizei ist deutlich ruhiger

Im öffentlichen Raum dagegen fahren die Streifen die Plätze an, an denen es in der Vergangenheit zu Ansammlungen kam, etwa an Haltestellen oder auf Bolzplätzen.

Deutlich geändert hat sich der Nachtdienst. „Bis Mitternacht ist es noch kurzweilig, danach ist es sehr ruhig“, sagt Ams. Da die Gaststätten geschlossen sind, gibt es keinen Krawall durch angetrunkene Zeitgenossen.

Bislang sind wir im Polizeidienst gut durch die zweite Welle gekommen.
Wolfgang Ams, Leiter des Polizeireviers Bruchsal

Weil die Beamten nicht zugedeckt sind mit Auftragslagen und von einem Notruf zum anderen hetzen, können sie gezielt Stellen anfahren und Präsenz zu zeigen – sozusagen „sehen und gesehen werden“ nicht im glamourösen Sinne, sondern im Dienst der Paragrafen.

„Bislang sind wir im Polizeidienst gut durch die zweite Welle gekommen“, sagt Ams. Da bei operativen Einheiten Homeoffice so gut wie ausgeschlossen ist – abgesehen von manchen Recherchen bei Ermittlungen – gelten im Revier strikte Regeln.

So werden Masken im Dienstfahrzeug und selbst im Gebäude getragen, Dienstgruppen möglichst nicht durchmischt, es gibt getrennte Vernehmungszimmer für Streifen- und Ermittlungsdienst und Plexiglasscheiben sind allgegenwärtig.

nach oben Zurück zum Seitenanfang