Ohne Paul Pümpel würde so mancher Kanal in die stinkenden Hände verstopfender Ganoven fallen. „Paul Pümpel ist ein echter Superheld“, bestätigt Anne Votsmeier von der Bruchsaler Buchhandlung Carolin Wolf. Auch der frühere Stern-Karikaturist Tetsche erweist Pümpel in fast all seinen Cartoons seine Ehre.
Dass Pümpels Heldentum schon in mehreren Comics festgehalten wurde, kann Anne Votsmeier nur allzu gut verstehen: „So unscheinbar wie er ist, so sehr befreit er uns Menschen doch immer wieder aus schier ausweglosen Situationen.“
Paul Pümpel, der Superheld der Stadtentwässerung Hannover und dort stets auf reinigender Mission mit Klothilde Klobürste, ist in unseren Breiten indes bekannt als Pömpel oder Saugglocke. Doch immer ist er der Retter für Küche, Bad und WC.
Wie man mit dem Pümpel am besten vorgeht
Bei dem Bruchsaler Bad&Heizung-Spezialisten Siegel trägt er freilich seit jeher einen ganz anderen Namen. „Wir nennen ihn Pumpfix, einfach von der Logik her“, sagt Johannes Siegel. „Weil er wie eine Pumpe die Verstopfung aus der Spüle oder der Toilette raussaugt.“ Und erklärt: „Damit diese Saugwirkung funktioniert, muss man den Überlauf unbedingt zuhalten – am besten mit einem Küchenschwamm.“
Dann Wasser ins Becken laufen lassen, Pumpfix andrücken und lospümpeln. Dadurch wird ein Unterdruck erzeugt, der das Wasser in das Rohr spült und die Verstopfung löst. Und wieder hat ein Pümpel, pardon Pumpfix, einen Gegner in die Flucht gepumpt.
Während Pumpfix ja logisch klingt, ist die Herkunft von Pömpel oder Pümpel (der steht sogar im Duden) nicht eindeutig geklärt. Laut der Gesellschaft für deutsche Sprache könne der Begriff einerseits von Pummel, einer kleinen, dicken Person, abgeleitet sein.
Der Pümpel tauchte schon im „Deutschen Wörterbuch“ der Gebrüder Grimm auf
Andererseits verweise das „Illustrierte Lexikon der deutschen Umgangssprache“ darauf, dass sich Pummel oder Pümpel seit etwa 1700 für den Stößel eines Mörsers durchgesetzt habe, „der am unteren Ende verdickt und im Ganzen gedrungen ist“.
Sogar im „Deutschen Wörterbuch“ der Brüder Grimm von 1889 taucht der Pümpel als Stößel des Mörsers auf. Und weil das „Pümpeln“ somit den stampfenden, stoßenden Bewegungen, mit denen man einer Verstopfung im Abfluss zu Leibe rückt, denen eines Mörsers ähneln, könnte dies dem Pümpel seinen Namen gegeben haben.
Doch egal ob Pümpel oder Pumpfix. Im Hause Siegel hat der Superheld noch eine ganz andere Heldentat vollbracht. Vor mehr als 30 Jahren, wie sich Martin Siegel erinnert. Damals, als er ein Mädchen namens Maria aus dem Bayerischen befreien und zu sich ins badische Bruchsal retten wollte. Mit simpler Blumengewalt?
Das kam für Martin Siegel als Installateur nun gar nicht infrage. Ergo zog er einen Pumpfix aus dem Regal, stattete ihn mit dem Schriftzug „Marias Pumpfix“ aus, galoppierte mit ihm nach Bayern und eroberte mit ihm Maria im Pümpelumdrehen.