Historisch tauchte der Purzelbaum erstmals 1571, also vor 450 Jahren auf.
Die Wortschöpfung entstand aus purzeln (Sturz) und sich aufbäumen. Seit 2009 wird immer am 26. Mai der Welttag des Purzelbaums gefeiert.
Alfons Riffel, Vorsitzender des Kraichturngaus Bruchsal, gibt Antworten.
Was hat der Purzelbaum mit Turnen zu tun?
RiffelDer Purzelbaum ist eine turnerische Übung und im Prinzip die kindliche Umschreibung der eigentlichen Rolle beim Gerät- und Bodenturnen. Purzelbäume fördern die Motorik, also das Zusammenspiel bestimmter Muskeln bei bestimmten Bewegungen. Die ausführende Person überschlägt sich sozusagen aus eigener Kraft. Deshalb spricht man landläufig auch vom Purzelbaum schlagen. Der Deutsche Turner-Bund plant einen Purzelbaum-Rekord. Bis zum nächstjährigen Deutschen Turnfest in Leipzig sollen in einer bundesweiten Challenge so viele Purzelbäume gesammelt werden, dass sie für eine imaginäre Weltumrundung ausreichen. Jeder Purzelbaum wird dabei mit zwei Metern gemessen.
Wie kam es zum „Welttag des Purzel-baums“?
RiffelDer evangelische Pfarrer Jörg Wilkensen-Brandtner postete am 27. Mai 2009 in seinem Blog ein Gedicht von Christian Morgenstern und überschrieb es mit „Welttag des Purzelbaums“. Und schon war ein weiterer Aktionstag geboren. Fünf Jahre später widmete das SWR-Fernsehen dem Aktionstag einen eigenen Beitrag.
Ist die Begeisterung am Purzelbaum rückläufig?
RiffelDas Waldsterben scheint auch vor dem Purzel“baum“ keinen Halt zu machen. Früher sah man die Kinder häufiger auf Wiesen und Spielplätzen Purzelbäume schlagen. Heute werden sie beim Kindertraining in den Turnvereinen geübt. Fast scheint es so, als sei im Smartphone-Zeitalter auch der Purzelbaum vom Aussterben bedroht. Gründe hierfür sind nicht nur Videospiele und Fernsehen, sondern wegen des fehlenden Schul- und Vereinssports seit über einem Jahr vor allem auch die Corona-Pandemie.