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Hoher Energieverbrauch

Regen vertreibt Besucher: Riesenrad in Bruchsal startet Betrieb mit Leerfahrten

Noch bis zum 20. September können Bruchsaler ihre Stadt auf dem Riesenrad von oben erleben. Einige Stimmen kritisieren jedoch Energieverbrauch und Leerfahrten. Die Stadt sieht dagegen Vorteile.

Nicht das größte, aber das größte in Bruchsal: Die Fahrattraktion „White Star 2“, das derzeit auf dem Kübelmarkt gastiert.
Das Größte in Bruchsal: Die Fahrattraktion „White Star 2“, das derzeit auf dem Kübelmarkt gastiert. Foto: Martin Heintzen

Das Riesenrad kommt keinen Moment zu spät zum Stehen: Aus der Gondel springen Simon Huber und Romeo Dietz. Nur Augenblicke später beginnt am Mittwochmittag der Wolkenbruch über Bruchsal.

Der Regen, der nun durch die Innenstadt und rund um den 31 Meter hohen Stahlkoloss peitscht, vertreibt auch die letzten Anstehenden.

Der „White Star 2“ setzt zur Leerfahrt an. Die beiden Schüler auf dem Nachhauseweg seien froh, die letzte Fahrt vor dem Regenguss erwischt zu haben, erzählt der 14-jährige Romeo. Für ihn sei es die erste Riesenradfahrt seines Lebens gewesen.

Für die fünf Runden haben die beiden Schüler drei Euro bezahlt. „Richtig gut“ finden sie das Angebot. „Ich hätte nicht gedacht, dass ein Riesenrad nach Bruchsal kommt“, sagt Simon Huber.

Doch: Vor allem das Wetter dämpft die Euphorie der Bruchsaler, aus der Höhe einen Blick auf ihre Stadt zu ergattern. Schon bei der Eröffnung des Bruchsaler Wahrzeichens, das für elf Tage am Kübelmarkt gastiert, gehörte der Regenschirm zum Accessoire vieler Fahrgäste.

Stadtverwaltung verteidigt Attraktion am Bruchsaler Kübelmarkt

Dass das mit 30.000 LEDs beleuchtete Riesenrad bei wolkenverhangenem Himmel mitunter auch leer seine Runden dreht, gefällt nicht jedem: „Wir sollen Strom sparen und in Bruchsal wird ein Riesenrad aufgestellt. Keiner drin und es dreht sich und dreht sich. Bravo“, kommentiert ein Nutzer auf Facebook.

Kritik, die man im Rathaus nicht gelten lassen will: Dort ist man froh, das Riesenrad zum inzwischen dritten Mal als Attraktion nach Bruchsal geholt zu haben.

Es kommen Menschen aus der weiten Ferne wie Frankreich und München.
Birgit Welge, Stadt Bruchsal

Die Verwaltung spricht von einem „Mehrwert für unseren Einzelhandelsstandort“. Vor allem die Events, erklärt Birgit Welge, zuständig für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing im Rathaus, seien im Vorfeld nahezu restlos ausverkauft gewesen.

„Es kommen sogar Menschen aus der weiten Ferne wie Frankreich und München“, sagt Welge. Dazu kommt: Bei Weinprobe, Brunch und Gondelshopping habe das Wetter stets gehalten, freut sich die Wirtschaftsförderin.

Der Energieverbrauch des 2017 gebauten Riesenrads sei außerdem Dank moderner Technik überschaubar. „Das Rad ist State of the Art“, so Welge.

Riesenradbetreiber hoffen auf gutes Wetter

Für Schausteller Christian Goebel, der den „White Star 2“ betreibt, ist Bruchsal derweil immer einen Besuch wert: „Ich war euphorisch, wieder hierherzukommen“, sagt er.

Was den Regen angeht, geben sich die Betreiber kämpferisch: „Gerade spielt das Wetter nicht so mit“, sagt Jaqueline Högerle, die in Bruchsal vor Ort den Betrieb organisiert.

„Aber wenn man Schausteller ist, gehört das eben dazu“, meint sie schulterzuckend. Sie freut es derweil, von der Kasse aus noch immer viele Bruchsalerinnen und Bruchsaler zu erleben, die bei ihrem Besuch am Kübelmarkt vom Riesenrad überrascht sind und ins Staunen kommen.

Bruchsalerin will verpasste Riesenradfahrt nachholen

Das gute Wetter wartet gerade auch Barbara Sétány ab. Die Bruchsalerin ist frisch aus dem London-Urlaub zurück, wo das bis vor kurzem europaweit höchste Riesenrad aufgebaut ist.

Nur: Die Fahrt mit dem „London Eye“ am Ufer der Themse habe sie wegen des dortigen Andrangs verpasst. Nun will sie das Abenteuer im kleinen Bruder am Bruchsaler Kübelmarkt nachholen.

Noch bis Dienstag, 20. September, hat sie dazu Zeit, dann zieht der „White Star 2“ weiter. Barbara Sétány ist zuversichtlich, bis dahin Bruchsal von oben auch noch regenfrei zu erleben.

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