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Zahl der Tagesausflügler nimmt zu

Region um Bruchsal wird bei Urlaubern immer beliebter

Da viele Bundesbürger wegen Corona in diesem Jahr im Sommer zuhause bleiben, entscheiden sich viele Leute für einen Tagesausflug oder einen Kurzurlaub - wie beispielsweise in die Region um Bruchsal.

Eine beliebte Sehenswürdigkeit: Mit den Rädern haben Uta und Gerhard Ströbele aus Kleinsachsenheim bei Bietigheim einen Tagesausflug zum Bruchsaler Schloss gemacht.
Foto: Christof Bindschädel
Eine beliebte Sehenswürdigkeit: Mit den Rädern haben Uta und Gerhard Ströbele aus Kleinsachsenheim bei Bietigheim einen Tagesausflug zum Bruchsaler Schloss gemacht. Foto: Christof Bindschädel Foto: Christof Bindschädel

Wegen der Corona-Pandemie fällt in diesem Sommer für viele Bundesbürger der sonst obligatorische Urlaub im Ausland flach. Dies belegt eine repräsentative Umfrage, die das renommierte Institut infratest dimap im Auftrag von „ARD Extra“ durchgeführt hat. Demnach bleibt die Hälfte der Deutschen in diesem Jahr komplett zuhause, nur 31 Prozent wollen innerhalb Deutschlands verreisen. Einen Urlaub im europäischen Ausland planen dagegen nur 19 Prozent. Da liegt es auf der Hand, dass gerade in den Sommerferien die verschiedenen Sehenswürdigkeiten und Freizeitangebote in der Region stärker in den Fokus rücken – für viele ist das dann sozusagen Urlaub vor der Haustür.

In und um Bruchsal sah man am zweiten Ferienwochenende jedenfalls viele Autos mit auswärtigen Kennzeichen, dazu kamen dutzende Radfahrer oder Radler-Gruppen, die der Barockstadt einen Besuch abstatteten. „Wir machen das eigentlich regelmäßig. Die direkte Umgebung bei uns zuhause haben wir schon abgefahren, da haben wir schon alles gesehen“, berichten Uta und Gerhard Ströbele aus Kleinsachsenheim bei Bietigheim, deren Ziel das Bruchsaler Schloss ist.

Es sind definitiv mehr Leute hier unterwegs als sonst um diese Zeit.
Olga Maron / Geschäftsführerin des Bruchsaler Schlosscafés

„Meine Frau schaut sich gerne Schlösser an, deshalb haben wir uns jetzt für Bruchsal entschieden“, sagt Gerhard Ströbele, während Ehefrau Uta ergänzt: „Demnächst ist auch noch ein Ausflug nach Karlsruhe geplant.“

Morgens um 9 Uhr ist das Ehepaar Ströbele mit dem Auto von zuhause losgefahren, in Knittlingen haben sie dann ihren Wagen geparkt und sind dann in einer starken Stunde mit den Rädern das Stück nach Bruchsal gefahren, um dort das Schloss und die Innenstadt anzuschauen. „Bei diesen Temperaturen reicht das, man muss es ja nicht übertreiben“, betont Uta Ströbele. Auf dem Rückweg zum geparkten Auto werde man dann noch „gemütlich einen Kaffee trinken“.

Und Tagesausflügler wie die Ströbeles gibt es in diesem Sommer viele, berichtet derweil Olga Maron, wobei die Gäste eher mit dem Rad als zu Fuß unterwegs sind. „Es sind definitiv mehr Leute hier unterwegs als sonst um diese Zeit. Gerade bei den Fahrerfahrern merkt man das, da sind immer auch größere Gruppen dabei“, meint die Geschäftsführerin des Bruchsaler Schlosscafés.

Gäste kommen aus Odenwald und sogar aus Düsseldorf zum Baden

Dabei kommen die Touristen und Ausflügler und auch ihre Café-Gäste, die nur zum Genießen nach Bruchsal kommen, nicht alle unbedingt von weiter weg. „Im Moment kommen viele Bruchsaler und auch viele Leute aus der Umgebung zu uns zum Frühstücken, das läuft richtig gut. Ansonsten ist es aktuell aber einfach zu warm, da gehen die Leute eher weniger in Cafés oder Gaststätten“, erzählt die Gastronomin. Was es laut Olga Maron – nicht zuletzt wegen Corona – in diesem Jahr überhaupt nicht gibt, sind Busse mit größeren Reisegruppen, die normalerweise in großer Zahl Touristen in die Barockstadt bringen.

Entspannen im Schatten: Klaus und Manuela Voigt aus dem thüringischen Greußen genießen die Sommertage am Hardtsee in Ubstadt-Weiher, die passionierten Camper kommen seit 17 Jahren hierher. 
Foto: Christof Bindschädel
Entspannen im Schatten: Klaus und Manuela Voigt aus dem thüringischen Greußen genießen die Sommertage am Hardtsee in Ubstadt-Weiher, die passionierten Camper kommen seit 17 Jahren hierher. Foto: Christof Bindschädel Foto: Christof Bindschädel

Sehr gut besucht ist am zweiten Wochenende der Sommerferien – nicht zuletzt wegen der herrschenden Temperaturen von 35 Grad – natürlich auch der Hardtsee in Ubstadt-Weiher. „Es ist fast schon zu heiß. Da wollen dann natürlich alle Leute einen Schattenplatz, aber das ist nun mal nicht machbar“, sagt Christopher Bader, der Leiter des Hardtsee-Teams, der am Samstag und am Sonntag jeweils mit rund 2.500 Besucher rechnet. Das Einzugsgebiet des beliebten Freizeitzentrums in der Gemeinde Ubstadt-Weiher jedenfalls ist riesig, was schon allein beim Blick auf die Kennzeichen der Autos auf den beiden Parkplätzen deutlich wird: So sind am Wochenende unter anderem Gäste aus Mosbach, Schwäbisch Hall, Calw, Esslingen, Vaihingen, Stuttgart sowie aus dem Main-Taunus-Kreis und sogar aus Düsseldorf und Münster da.

Seit zwei Wochen ist Campingplatz in Ubstadt-WEiher ausgebucht

Die Corona-Krise habe man bislang ganz gut gemeistert, meint Bader und erklärt: „Wir haben zwei Standbeine – das Badegeschäft und das Camping. Zudem haben wir wirklich großes Glück, dass dieses Jahr das Wetter so toll mitspielt und wir viele schöne Tage haben.“

Vor allem das Camping-Angebot am Hardtsee erfreut sich im Corona-Sommer großer Beliebtheit. „Seit zwei Wochen sind wir quasi ausgebucht – und zwar bis in den September hinein“, erklärt Teamleiter Bader. Neben den Campern, die einen der insgesamt 310 dauerhaft vermietete Plätze haben, bleiben viele Gäste drei Tage oder mal ein verlängertes Wochenende am See, berichtet Bader.

Wiedersehen mit Ubstadt eingeplant

Doch es gibt auch einige Camper, die mehrere Wochen in der Gemeinde sind. „Wir kommen jetzt seit 17 Jahren jedes Jahr hierher. Uns gefällt es hier richtig und wir fühlen uns wohl. Zudem haben wir wieder eine schöne Parzelle bekommen“, betonen Klaus und Manuela Voigt, die aus dem thüringischen Greußen stammen. Den schattigen Platz für ihren Wohnwagen samt geräumigem Vorzelt haben die beiden schon im Januar gebucht, „da war ja noch gar nicht abzusehen, wie sich das alles entwickeln wird“, erzählt Klaus Voigt.

Die passionierten Camper hatten so natürlich Glück und konnten problemlos ihren dreiwöchigen Sommerurlaub im Badischen antreten. Zwei Wochen sind mittlerweile rum, am nächsten Wochenende geht es wieder zurück nach Thüringen – das Wiedersehen im Sommer 2021 haben die Voigts aber bereits fest eingeplant.

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