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1971 eingeweiht

Die Rheinbrücke zwischen Germersheim und Rheinsheim feiert ihren 50. Geburtstag

Vor 50 Jahren wurde die Rheinbrücke zwischen Germersheim und Rheinsheim eingeweiht. Wir erinnern an die Geschichte und beleuchten die Bedeutung dieser wichtigen Verbindung

Die Rudolf-von-Habsburg-Brücke nach Germersheim: Nach nur dreijähriger Bauzeit
wurde die Konstruktion vor 50 Jahren eingeweiht.
Die Rudolf-von-Habsburg-Brücke nach Germersheim: Nach nur dreijähriger Bauzeit wurde die Konstruktion vor 50 Jahren eingeweiht. Foto: Arved Oestringer

Brücken ermöglichen nicht nur einen schnellen Transport von Waren und Gütern über Flüsse, Bahntrassen oder andere Hindernisse, sondern verbinden vor allem auch Menschen miteinander.

Schon in der Vergangenheit galt das Brückenbauen als besondere Kunst. Im übertragenen Sinn sollte der „Pontifex Maximus“, der oberster Brückenbauer, ein Ehrentitel der antiken Kaiser, sogar eine Brücke zu den Göttern herstellen. 50 Jahre alt wird in diesem Jahr eine ganz weltliche Brücke. Sie steht an der Landesgrenze zwischen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.

Die Rudolf-von-Habsburg-Brücke verbindet das pfälzische Germersheim mit dem badischen Rheinsheim. Begonnen wurde der Bückenbau im Jahr 1968. Drei Jahre später war sie fertig. Das ist schneller als die Renovierung so mancher Brücke heute dauert.

Unter großem Jubel wurde das Bauwerk 1971, das schon vor Abschluss der umliegenden Straßen erstellt war, vom damaligen Bundesverkehrsminister Georg Leber für den Verkehr freigegeben. Damit ging ein lange ersehnter Wunsch der umliegenden Gemeinden in Erfüllung, eine direkte Verbindung von Baden in die Pfalz zu haben.

Bis zur Eröffnung war die Querung nur durch eine Fähre möglich, die damit überflüssig wurde. Heute fahren im Minutentakt Autos, LKWs und sogar einige Fahrräder über die Stahlbalkenbrücke. Es ist schwer vorstellbar, wie diese Menge an Verkehr heute durch Schiffsfähren zu bewältigen wäre.

Was die Rheinbrücke für die Region bedeutet

Wie bedeutsam die Brücke regional und überregional ist, betonen die Politiker der beiden, durch den Rhein getrennten und durch die Brücke verbundenen Orte Rheinsheim und Germersheim. Jasmine Kirschner, die Ortsvorsteherin des badischen Rheinsheim, hebt die die enormen Vorteile für die Einwohner hervor.

Da Germersheim durch die Brücke etwas näher liege als Philippsburg, fahren die Rheinsheimer zum Einkaufen auch in das pfälzische Germersheim. „Gleich wenn man die Brücke runterfährt, bieten sich viele Einkaufsmöglichkeiten. Ärzte, das Krankenhaus und andere Angebote jenseits des Rheins werden von uns ebenfalls gerne genutzt“, so Kirschner.

Wir spüren hier eine deutliche Erhöhung des Verkehrs durch den Ort.
Jasmine Kirschner, Ortsvorsteherin von Rheinsheim

Hinzu kommt auch der touristische Aspekte bis hin zu den Ausflüglern, die ihre Fahrzeuge in Rheinsheim abstellen und dann zum Beispiel mit den Fahrrädern in die Pfalz aufbrechen.

Den einzigen negativen Punkt, den Kirschner momentan im Zusammenhang mit der Brücke erlebt, ist das gesteigerte Verkehrsaufkommen aufgrund der schon lange dauernden Sperrung der Salierbrücke bei Speyer. „Wir spüren hier eine deutliche Erhöhung des Verkehrs durch den Ort seit der Schließung in Speyer“, sagt die Ortsvorsteherin.

Für die Stadt Germersheim erklärt der Archivar Ludwig Hans, dass die Brücke ein „wichtiges Bindeglied zwischen der Pfalz und Baden ist und damit auch eine überregionale Funktion im Austausch zwischen Germersheim und den umliegenden Gemeinden hat“.

Hohe wirtschaftliche Bedeutung für Gewerbe und Industrie

Die Brücke hat eine hohe wirtschaftliche Bedeutung für das Gewerbe und die Industrie, da Waren und Güter vom Industriehafen schneller auf die Straßen gebracht werden können.

Gleiches gilt für den beruflichen Pendelverkehr zwischen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. In vielerlei Hinsicht ist die Rudolf-von-Habsburg Brücke zu ihrem 50. Geburtstag wichtiger denn je.

Apropos wieso eigentlich „Rudolf-von-Habsburg“ Brücke? Dieser Name kam erst 2008 in Anlehnung an den ersten römisch-deutschen König aus dem bekannten Geschlecht der Habsburger, Rudolf, zustande.

Zu Ehren der Verleihung des Stadtrechtes an Germersheim 1276 durch Rudolf, benannte man die Brücke nach ihm. Und so wie die Habsburger jahrhundertelang regierten, ist zu hoffen, dass die Brücke genauso lang die Menschen miteinander verbindet.

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