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Grundsteinlegung vor 300 Jahren

Kunsthandwerker-Markt läutet langes Fest-Wochenende am Bruchsaler Schloss ein

Mit dem Kunsthandwerker-Markt gehen die Feierlichkeiten zum 300. Schlossgeburtstag in Bruchsal in die heiße Phase. Bis zum Wochenende bieten Künstler und Handwerker ihre Waren an.

Kunsthandwerker-Markt Bruchsal
Anja Reynolds von der Glasbläserei Linkenheim führte ihre Handwerkskunst vor. Auch Besucher durften sich daran versuchen. Foto: Dominic Körner

„Das Bruchsaler Schloss ist für mich ein Stück Heimat.“ Was Michael Rzehorz aussprach, dachten am Donnerstag wohl viele Besucher des Kunsthandwerker-Markts im Ehrenhof.

Gemeinsam mit Frau und Enkelin wartete er am Nachmittag auf den Beginn einer Schlossführung. „Wir verbringen unseren Familientag hier“, sagte Karin Rzehorz gut gelaunt.

Das Ehepaar aus Bad Schönborn befand sich mit seinem Interesse an einer Führung durch die Barockresidenz in guter Gesellschaft – sehr zur Freude von Christina Ebel. „Um 12 Uhr waren alle Führungen ausverkauft“, resümierte die Leiterin der Schlossverwaltung zufrieden. „Auch drei weitere Termine waren gleich weg.“

Der Markt im Ehrenhof bietet bis kommenden Sonntag jeweils von 12 bis 18 Uhr Kulinarik und Kunsthandwerk. „Wir hoffen auf insgesamt 15.000 Besucher“, sagte Ebel. Die meisten Gäste erwartet sie am Wochenende. „Die Leute kommen nicht nur aus Bruchsal, sondern aus der gesamten Region“, so Ebel.

Künstler und Handwerker bieten im Ehrenhof ihre Produkte an

Der historische Anlass für die Veranstaltung: Vor 300 Jahren begann der Bau des Schlosses. Die erste Grundsteinlegung durch Fürstbischof Damian Hugo von Schönborn fand am 27. Mai 1722 statt.

Ein wenig adelig konnten sich auch die Besucher des Kunsthandwerkes fühlen, die sich in der Fotostation von Freunden und Familie ablichten ließen. Dort durften Besucher, mit Krönchen auf dem Haupt und gekleidet in fürstlichem Gewand, auf einem prunkvollen Thron Platz nehmen.

Kunsthandwerker-Markt Bruchsal
Ein Foto bitte: Wer wollte, konnte sich beim Kunsthandwerker-Markt im Ehrenhof in fürstlichem Gewand fotografieren lassen. Foto: Dominic Körner

Im Ehrenhof hatten Künstler, Handwerker und Händler ihre Zelte aufgebaut. Am Stand der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg bildete sich eine Traube aus aufgeregten Kindern.

Sie alle wollten beim „Hau den Lukas“ in die erste Reihe – und am besten auch mal ordentlich mit dem Hammer zulangen. Allein: Im Gegensatz zur Messe war Kraft nicht alles. Wer eine kostenlose Schlossführung gewinnen wollte, brauchte viel Gefühl.

Das Bruchsaler Schloss ist für mich ein Stück Heimat.
Michael Rzehorz, Besucher aus Bad Schönborn

Den Preis gab es nur, wenn der Pegel beim Ausschlag genau in der Mitte stehen blieb. Jeder Teilnehmer hatte maximal drei Versuche. „Bei den Kindern drücken wir auch mal ein Auge zu“, meinte einer der Veranstalter schmunzelnd.

Ein paar Meter weiter führte Anja Reynolds von der Glasbläserei Linkenheim ihre Handwerkskunst vor. Besucher konnten sich dort auch selbst als Glasbläser versuchen. „Gleichmäßig blasen und das Glas immer drehen“, riet Reynolds den Debütanten.

Besucher können sich als Glasbläser versuchen

Mit einem Bunsenbrenner erhitzte sie es auf mehr als 1.750 Grad. Wer sein Glück am Glas versuchen wollte, musste eine Didymium-Brille aufsetzen. Ihre Gläser filtern die bei der Bearbeitung entstehende und für das Auge schädliche Natriumstrahlung heraus.

Bernd Pfister aus Eschelbronn fertigte Schalen, Gewürzmühlen und andere Gefäße aus Holz an seiner Drechselbank. Zuvor hatte ihn eine Besucherin aufgefordert: „Zeigen Sie mal, wie das geht!“

Das Angebot im Ehrenhof reichte von Schmuck, Ölen und Floristik bis zur Holzkunst. Auch ein Korbmacher war vertreten und bot seine Produkte an. Weitere Informationen zum Festprogramm gibt es online auf www.schloss-bruchsal.de.

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