Nach einem „künstlichen Entzug von Öffentlichkeit von eineinhalb Jahren“, so Michael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten (SSG), gelte es, die Öffentlichkeitsarbeit zu verstärken, um das große Potenzial, welches das Team rund um die Leiterin der Schlossverwaltung Bruchsal Christina Ebel erarbeitet hat, „auf die Straße zu bringen“.
Für die Kommunikation für alle Monumente des Landes stehen den SSG jährlich insgesamt zwei Millionen Euro zur Verfügung. Davon muss unter anderem die landesweite Werbung für das Themenjahr „Exotik“ bezahlt werden. In Bruchsal sind dazu drei Sonderführungen vorgesehen: „Truthahn, Affe, Papagei“ am 18. Juli, „Faszination Fernost“ am 25. Juli und „Barocke Gaumenfreuden“ am 17. Oktober.
Pandemie wurde für Entwicklung digitaler Angebote genutzt
Ganz wichtig sei den SSG außerdem die Vernetzung mit der Stadtgesellschaft. Auch in diesem Zusammenhang nannte er das Prinzip, im „Labor-Schloss Bruchsal“ Formate auszuprobieren und, wenn sie sich bewährt haben, in den anderen Schlössern des Landes umzusetzen.
Aber ganz auf Entzug waren die SSG in der Corona-Zeit nicht, sie haben sich nach eigenen Angaben digital fit gemacht und sind ins Netz gewandert. Ebel warf einen Blick zurück und erinnerte an Video-Clips, in denen die Schlossführerinnen im März und April ihrer „Lieblingsobjekte“ vorstellen. Sie sind noch immer abrufbar.
Am ersten Wochenende, an dem man das Schloss wieder „normal“ besuchen kann, ist noch einmal die Sonderausstellung „Busy Barbie“ geöffnet. Dieses „niederschwellige und daher hochattraktive“ Angebot nannte Hörrmann „genau das Richtige, damit Familien mit Kindern wieder den Weg ins Schloss finden“. Für Kinder werden auch Schlossrallyes vorbereitet.
Nach dem Abbau der Barbie-Ausstellung wird die Sonderausstellung „Was ist Exotik?“ in den Sonderausstellungsräumen im Mezzanin gezeigt. Sie wurde in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt erarbeitet.
Bruchsaler Schloss verfügt über barrierefreie Zugänge
Diese Ausstellung ist Teil der Inklusionsbemühungen der SSG. Hörrmann spricht mit Blick auf das Bruchsaler Monument von der „Gnade eines wieder aufgebauten Schlosses“, weil es über Fahrstühle und barrierefreie Zugänge verfügt. Eigens für diese Besuchergruppe wird auch ein neuer Flyer erarbeitet.
Vom 26. September bis zum 24. Oktober werden die Räume gemeinsam mit dem Kunstverein „Das Damianstor“ bespielt. Gezeigt werden Skulpturen und Stahlplastiken von Jürgen Knubben.
„Kakao und Schokolade – Von der bitteren Frucht zur süßen Leckerei“ ist der Titel der sogenannten „Weihnachtsausstellung“. Ein reiches museumspädagogisches Angebot begleitet die Ausstellung; Kinder können beispielsweise selbst Schokolade herstellen.
Im Jahr 2022 steht in Bruchsal ein großes Fest bevor: 300 Jahre seit der Grundsteinlegung. Michael Hörrmann sagte zu, sich darum zu kümmern, dass die beiden Wasserbecken, die seit Jahrzehnten im Schlossgarten an bessere Zeiten erinnern, wieder mit Wasser befüllt werden.