Eine Woche lang lockt das Bruchsaler Schloss die Besucher mit zusätzlichen Attraktionen. Dann soll nicht nur die Geschichte der prächtigen Residenz nahegebracht werden.
Im Schlosshof stehen bereits die Zelte für einen viertägigen Kunsthandwerkermarkt ab dem Feiertag Christi Himmelfahrt von 12 bis 19 Uhr. Und am Samstag und Sonntag, 28. und 29. Mai ist der Eintritt in die Prunkräume und Museen von 10 bis 18 Uhr ganz frei.
Der Anlass für das Event: Vor 300 Jahren wurde mit dem Bau des heute viel besuchten Monuments begonnen. Fürstbischof Damian Hugo von Schönborn legte am 27. Mai den Grundstein für das erste von rund 50 Einzelgebäuden im Schlossbezirk.
Der damalige geistliche und weltliche Herrscher wollte sein kleines Land, das Hochstift Speyer, in der Hauptstadt Bruchsal mit einer prächtigen Regierungszentrale repräsentieren.
Heute gehört das Schloss dem Land Baden-Württemberg, und als Besitzer verantwortlich ist der Finanzminister Danyal Bayaz. Also kam der Grünen-Politiker zum Festakt 300 Jahre nach der Grundsteinlegung. „Schloss Bruchsal ist für viele Menschen ein Symbol ihrer Heimat, und das weit über die Region hinaus. Das wichtigste ist, dass es für Besucher offen steht. Und wir sorgen dafür, dieses Juwel zu erhalten“, sagte Bayaz.
Baden-Württemberg investiert Millionen in den Erhalt des Bruchsaler Schlosses
Dafür seien allein in den vergangenen Jahren neun Millionen Euro investiert worden. Davon allein 4,6 Millionen in die Wiederherstellung von 17 historischen Appartements in der Beletage, was neun Jahre bis 2017 dauerte.
Bayaz streifte vor 150 geladenen Gästen die Geschichte des Schlosses mit dem markanten Einschnitt der Zerstörung 1945 am Ende des Zweiten Weltkriegs. Heute erlebten wir wieder Krieg in Europa und die Zerstörung von Kulturdenkmälern in der Ukraine: „Es tut weh das zu sehen, aber vielleicht gibt es beim Blick auf den Wiederaufbau von Schloss Bruchsal Zuversicht. Seit 1975 prägt das Schloss wieder mit Glanz das Stadtbild und beherbergt viele Ämter und Museen.“
Strahlkraft im Landkreis Karlsruhe
90.000 Menschen jährlich besuchten die Innenräume des Bruchsaler Schlosses vor der Corona-Zeit. Im Landkreises Karlsruhe ist es dank seiner Strahlkraft ebenfalls die wichtigste Anlaufstelle meinte Landrat Christoph Schnaudigel (CDU) in seinem Grußwort. Er erinnerte daran, dass das frühere Landratsamt Bruchsal seit 1950 in provisorischen Räumen des Schlosses untergebracht war.
Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick (parteilos) bezeichnete das Schloss als immer stärker werdenden Besuchermagnet. Für Jung und alt, das sei nicht selbstverständlich.
„Aber wer da war, der kommt wieder, weil er gefangen ist vom Ensemble und dem Glanz“, so Petzold-Schick. Michael Hörrmann, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten, betonte die Aufgabe aller, das Monument zu erhalten. Der einstündige Festakt wurde musikalisch gestaltet vom Akkordeon-Ensemble Untergrombach.