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Segnung Homosexueller

Protest gegen Verbot des Vatikans: Katholische Jugend bildet Menschenkette rund um Bruchsaler Stadtkirche

Sie wollen eine große Menschenkette rund um die katholische Stadtkirche Bruchsal bilden. Die katholische Jugend will sich mit dem Segnungsverbot für Homosexuelle nicht abfinden und protestiert.

Regenbogenfahne
Symbol der Vielfalt: Wie hier in der Christkönig-Kirche in Rüpurr wollen auch die katholischen Jugendlichen in Bruchsal ein Zeichen setzen. Sie laden zu einer Menschenkette. Foto: Jörg Donecker

Die Debatte um die Segnung Homosexueller in der katholischen Kirche hat jetzt auch Bruchsal erreicht. Die katholische Jugend der Seelosorgeeinheit St. Vinzenz stemmt sich gegen das Verbot des Vatikans in Rom, gleichgeschlechtliche Beziehungen zu segnen. Dazu planen die Jugendlichen, eine große Menschenkette rund um die Stadtkirche zu bilden. Die einstündige Aktion soll am Samstag, 12. Juni, um 18.30 Uhr steigen und etwa eine Stunde dauern. Das Motto lautet: „Unsere bunte Kirche“.

„Mit dieser Aktion möchten wir Aufsehen erregen und uns somit für die Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren und für mehr Diversität in der katholischen Kirche einsetzen. Zudem möchten wir für mehr Offenheit gegenüber Menschen der LGBT-Community werben“, schreiben sie in einem Statement.

Demonstrativ die Regenbogenfahne gehisst

Hintergrund hierfür sei die, im März veröffentlichte, Erklärung des Vatikans, wonach die Segnung gleichgeschlechtlicher Beziehungen unzulässig sei. Viele Pfarrer in ganz Deutschland hatten die Erklärung kritisiert und sich bewusst über die Ansage aus Rom hinweggesetzt.

In einigen Gemeinden wurden erst vor Kurzem gleichgeschlechtliche Paare gesegnet. Andere Kirchen hissten demonstrativ die Regenbogenfahne vor der Kirchentüre. Nun will auch der Nachwuchs ein klares Zeichen setzen: „Wir, die katholische Jugend der Seelsorgeeinheit St. Vinzenz in Bruchsal, möchten uns für diejenigen einsetzen, welche laut des Vatikans keinen Anspruch auf eine Segnung haben.

Die Segnung wird denjenigen verweigert, welche eine Person des gleichen Geschlechts lieben und diese Liebe in einer Partnerschaft oder Ehe leben. Wir sind der Meinung, dass das Verbot der Segnung gegenüber homosexuellen Menschen unfair ist.

Einige dieser Menschen setzten sich schon ihr Leben lang für die Kirche ein, sind im Glauben an Gott aufgewachsen, engagieren sich in vielerlei Hinsicht und sind ein Teil unserer Glaubensgemeinschaft. Doch diese Gemeinschaft will sie aufgrund ihrer Sexualität nicht segnen? Hinter dieser Auffassung des Vatikans stehen wir nicht!“, heißt es in einem Statement.

An die 200 Teilnehmer erwartet

Die Veranstalter rechnen mit gut 150 bis 200 Teilnehmern. Das Ordnungsamt der Stadt habe die Aktion bereits genehmigt. Unterstützt wird sie vom Pfarrgemeinderat der Seelsorgeeinheit St. Vinzenz, sowie der Dekanatsleitung Bruchsal. „Darüber hinaus werden für die nächsten Wochen, ab dem Zeitpunkt der Protestaktion, um die Bruchsaler Stadtkirche herum, Plakatwände aufgestellt.

Außerdem haben wir ein Interview mit einem betroffenen Gemeindemitglied geführt und werden dieses auf unserem YouTube-Kanal und auf der Homepage des SE-St.Vinzenz Bruchsal veröffentlichen“, teilen die Jugendlichen mit. Bei der Aktion achte man auf die Hygieneanforderungen, es gelte Maskenpflicht, eine Anmeldung ist erforderlich. Den Teilnehmern werde dann ein fester Platz zugewiesen.

Anmeldung ist Pflicht

„Wir möchten, dass Homosexuelle in der Kirche akzeptiert, mit offenen Armen empfangen werden. Und gesegnet werden. Wir wünschen uns eine vielfältige, tolerante und menschenorientierte Kirche“, erklären die Veranstalter.

Anmeldung

Anmeldung bei Johannes Schlindwein, (0152) 56190713 - WhatsApp oder per Mail jugendreferent@se-bruchsal.de

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