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Sorge vor neuen Tierarten

Seniorin entdeckt Nosferatu-Spinne in Bruchsal und fotografiert sie

Die eingeschleppte Spinnenart Zoropsis spinimana, hier Nosferatu-Spinne genannt, macht sich in der Region breit. Nun auch in Bruchsal. Gefährlich ist ein Biss der Spinne aber nur für Allergiker.

Bild von Heidemarie Fischer, auf dem die zu sehende Spinne vom Experten Andreas Wolf eindeutig als Nosferatu-Spinne bestimmt wurde
Eindeutig bestimmt: Das Tier auf diesem Bild von Heidemarie Fischer identifiziert Experte Andreas Wolf eindeutig als Nosferatu-Spinne. Foto: Heidemarie Fischer

Sichtungen der Nosferatu-Spinne mehren sich aktuell im Raum Karlsruhe: Kürzlich wurde nun auch in Pforzheim die Spinne, die ursprünglich nur im Mittelmeerraum und in Nordafrika beheimatet war, entdeckt.

Eine Leserin aus Bruchsal meldete sich in Folge der Berichterstattung. Auch sie habe ein Exemplar von Zoropsis spinimana, so die wissenschaftliche Bezeichnung der Webspinnenart, erblickt. Die Bruchsaler Rundschau ging dieser Sichtung nun nach.

Heidemarie Fischer ist, wie sie sagt, ein naturbewusster Mensch. „Ich achte auf meine Umgebung. In der Natur gibt es so viel zu sehen, da muss man einfach aufmerksam hinschauen“, meint die 78-Jährige.

Bruchsalerin hat schon viele Spinnen und Insekten gesehen

Schon viele Insekten und Spinnen konnte Fischer bei Spaziergängen oder im heimischen Gärtchen beobachten. Vor einigen Jahren habe sie so auch schon einmal eine Blaue Holzbiene gesehen.

Doch dass sie auf ihrer Terrasse nun so ohne Weiteres eine Nosferatu-Spinne erblickt, damit hatte Fischer nicht gerechnet. „Das erste Mal habe ich diese Spinne im Januar an der Hauswand gesehen“, berichtet die Seniorin.

Seitdem seien immer mal wieder Spinnen bei ihr aufgetaucht, die sie stutzig gemacht hätten. „Ich kannte diese Spinnen nicht. Aber mir schien es so, als könnte es sich bei diesen um die Nosferatu handeln“, sagt Fischer. Die 78-Jährige machte Beweisfotos.

Naturschutzzentrum Rappenwört bestätigt: Es ist eine Nosferatu-Spinne

Experte Andreas Wolf, Geschäftsführer des Naturschutzzentrums Karlsruhe-Rappenwört, bestätigt gegenüber der BNN-Redaktion, dass es sich bei der Spinne auf mindestens einem der Beweisfotos um eine Nosferatu-Spinne handelt. „Die Spinnen gibt es entlang des Rheins schon seit einigen Jahren. In diesem Sommer haben diese sich nun aber offenbar sehr vermehrt“, erklärt Wolf.

Beim Naturschutzzentrum und anderen Stellen gebe es aktuell zahlreiche Meldungen von Sichtungen der Spinne aus Städten und Ortschaften, in denen zuvor noch nie Nosferatu-Spinnen gesehen wurden.

Auch bei der Ortsgruppe des Naturschutzbundes (NABU) in Hambrücken gibt es dieser Tage E-Mails, in denen vom Auftauchen der Achtbeiner berichtet wird. „Ich bekam vor kurzem eine Meldung aus Dettenheim. Dort hat wohl jemand die Spinne im Garten entdeckt und wollte wissen, ob diese gefährlich werden kann“, erzählt Franz Debatin, Vorsitzender des NABU Hambrücken. Leider habe ihm die Person bisher kein Bild der Spinne zugeschickt. „Es braucht ein Lichtbild der Spinnen, um sie eindeutig bestimmen zu können“, so Debatin.

Grundsätzlich geht von der Nosferatu-Spinne keine Gefahr für einen gesunden Menschen aus. Für Allergiker kann der Spinnenbiss aber gefährlich werden. Ein Biss der Spinne ist vergleichbar mit dem Stich einer Biene. Die betroffene Hautstelle rötet sich und schwillt etwas an. In verschiedenen Ratgebern wird empfohlen, die Bissstelle zu kühlen. Geht die Schwellung nicht zurück, sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.

Angst vor einem Spinnenbiss hat die Bruchsaler Nosferatu-Spinnen-Entdeckerin Heidemarie Fischer nicht. „Einen Spinnenbiss habe ich bereits vor einigen Jahren gut überstanden“, sagt die Seniorin. Sorge bereite ihr eher die Ankunft immer neuer fremder Tierarten.

Sie befürchtet, dass sich die neuen Naturbewohner als Bedrohung für die heimische Tier und Pflanzenwelt entpuppen. „Es hat sich schon oft gezeigt, dass neue Arten die alten verdrängen. Wenn sich das doch nur stoppen ließe“, klagt Fischer. Man könne nicht wissen, welche Folgen diese Entwicklung habe.

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