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Kultursommer am Schloss

Sopranistin aus Forst fiebert dem Heimspiel entgegen

Normalerweise wäre Daniela Köhler in diesem Jahr acht Monate bei verschiedenen Opern-Konzerthäusern in Deutschland und Europa unterwegs. Wäre da nicht Corona dazwischen kommen. Jetzt freut sie sich, in Bruchsal erstmals wieder vor Publikum singen zu dürfen.

Lachende Frau
Daniela Köhler Foto: Admill Kuyler

Die Sopranistin aus Forst hätte im Mai ihr Debüt bei den Bayreuther Festspielen, als Brünnhilde in Richard Wagners Oper „Siegfried” gefeiert. Bis Ende August wäre sie in Bayreuth gewesen. Wäre da nicht Corona dazwischen kommen.

„Als Bayreuth im März abgesagt wurde, das war ein komisches Gefühl”, sagt Daniela Köhler. Im Januar und Februar war die Sängerin noch in Madrid und sang die Helmwige in Wagners „Walküre”. Nach der Heimreise aus Spanien war dann zunächst Abwarten angesagt.

Gartenkonzerte statt großer Bühne

„Der erste Monat war gar nicht so schlimm, da habe ich zu Hause viel geübt”, erinnert sich Köhler. Doch mit der Absage der Bayreuther Festspiele wurde der Künstlerin klar, dass durch die Corona-Pandemie viele Auftritte für sie und ihre Kollegen wegfallen würden.

„Ich konnte mir das gar nicht vorstellen. Bayreuth ist ja wirklich eine richtig große Sache”, sagt sie. „Nicht nur für uns Musiker, sondern auch für die Politik.”

Über den Sommer sang die Sopranistin bei Konzerten von Tenor Stefan Vinke mit, der sonst unter anderem an der New Yorker Metropolitan Opera auftritt. „Stefan Vinke und seine Frau haben ihren privaten Garten zur Verfügung gestellt und jedes Wochenende Konzerte veranstaltet”, erzählt sie begeistert.

An drei Abenden sang sie im Garten in Bad Kreuznach vor jeweils knapp 90 Gästen. „Das waren wirklich tolle Veranstaltungen.” Besonders beeindruckt hat Köhler eine Zuhörerin in Vinkes Garten. Keine Kosten und Mühen hatte eine Klassik-begeisterte Frau aus Namibia gescheut. „Sie ist für ein Konzert extra aus Nairobi angereist. Einfach nur, um mal wieder Live-Musik zu hören.”

Vorfreude auf Konzert vor Publikum

Mit dem Konzert am Sonntag, 6. September, beim „Kultursommer am Schloss” in Bruchsal endet für die Sängerin die lange Zeit des Wartens. Nur bei wenigen Veranstaltungen konnte die Sopranisten über den Sommer auftreten.

„Ich freue mich sehr, dass ich wieder vor Publikum singen kann”, sagt Köhler. Vor allem lobt sie Initiator und Mitgestalter Martin Gantner. „Es ist toll, dass er das organisiert hat und sich dafür einsetzt, dass Bruchsaler Künstler für die Menschen in der Region auftreten.”

Veranstaltet wird die Konzertreihe von Ideengeber und Sänger Martin Gantner gemeinsam mit der Bruchsaler Stadtverwaltung und der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Finanziell unterstützt wird die Veranstaltung durch die Stiftung Volksbank Bruchsal-Bretten.

Am Sonntagabend dürfen sich die Gäste auf verschiedene klassische Musikstücke freuen. Daniela Köhler steht nicht alleine auf der Bühne, mit dabei sind auch der Bruchsaler Bariton Martin Gantner und die Sopranistin Madgalena Hinterdobler. Im Duett und als Trio werden die Musiker Stücke aus Mozarts „Le nozze di Figaro” vortragen.

Im Mittelteil des Abends präsentiert Köhler Ausschnitte aus Richard Strauss’ Opern, unter anderem aus „Arabella” und dem „Rosenkavalier”. Zum Abschluss des Abends folgen Stücke aus der Operette „Die Feldermaus” von Johann Strauß.

Gefragt ist Köhler vor allem für Opern von Richard Wagner. In Bruchsal wird Sie jedoch ein anderes musikalisches Repertoire präsentieren. „Ich singe gerne Wagner, aber es ist schön, zur Abwechslung auch mal Werke anderer Komponisten zu singen”, sagt Köhler. „So kann ich eine andere Seite meines Repertoires zeigen. Das macht viel Spaß. Vor allem auch, mit Kollegen zusammen zu singen.”

Ab Mitte September beginnen für Köhler die Proben für „Tristian XS” in Essen. „Da es während dem Konzert keine Pause geben darf, wurde die Wagner Oper von etwa vier Stunden auf 90 Minuten gekürzt.” Köhler freut sich auf den Neustart. „Wir alle sind froh, endlich wieder auftreten zu können.”

Konzert ist fast ausverkauft

Das Konzert am Sonntag in Bruchsal ist fast ausverkauft, lediglich Wartelisten-Plätze gibt es noch. „Es kommt darauf an, wie viele Gäste zusammen sitzen können”, so Köhler. Etwa 200 Zuhörer werden beim Konzert erwartet. Der Eintritt zu allen Konzerten der Reihe ist frei, es wird um eine Spende gebeten. Neben Daniela Köhler treten bis zum 13. September weitere regionale Künstler beim Bruchsaler Kultursommer auf.

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