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3-Fragen Interview

Stadt Bruchsal wappnet sich mit IT-Notfallplan gegen mögliche Hacker-Angriffe

Die Stadt Bruchsal wappnet sich gegen Hacker-Angriffe. Dazu gibt es jetzt einen IT-Notfallplan. Wie kann man sich schützen? Wie oft gibt es solche Angriffe? Was kann im Schlimmensten Fall passieren?

Alexander Gabriel ist der Leiter der Bruchsaler Abteilung für Informationstechnologie und damit der Chef der IT-Abwehr der Stadt.
Alexander Gabriel ist der Leiter der Bruchsaler Abteilung für Informationstechnologie und damit der Chef der IT-Abwehr der Stadt. Foto: Wiebke Hagemann

Cybersicherheit wird in Deutschland zunehmend großgeschrieben. Spätestens seit den jüngsten Hackerangriffen, etwa auf die IHK, ist klar, öffentliche Stellen müssen hier gerüstet sein.

So bereiten sich auch die IT-Verantwortlichen der Kommunen entsprechend vor. Alexander Gabriel ist der Leiter der Bruchsaler Abteilung für Informationstechnologie und damit der Chef der IT-Abwehr der Stadt.

Wie sieht die Cybersicherheit der Stadt aus? Wie muss man sich das genau vorstellen?
Gabriel

Es gibt 14 Mitarbeiter in der IT-Abteilung, die verschiedenen Aufgaben nachgehen. Wir haben hier das operative Know-how, sowohl die Sicherheit zu stärken, als auch Angriffe abzuwehren. Die Arbeit besteht beispielsweise aus Telefonsupport, aber auch aus hochkomplexer IT-Arbeit. In zwei Rechenzentren liegen die kompletten Server der Stadt, damit arbeiten wir. Selbstverständlich sind diese Server sowohl digital, als auch physisch gut gesichert und abgeriegelt. Die Strategie der Stadt hat hier drei sogenannte „Schutzziele“: Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität.

Wie häufig gibt es Angriffe auf die Stadt und wie muss man sich das vorstellen?
Gabriel

Einen gezielten Angriff auf Bruchsal gab es bislang nicht. Allerdings gibt es täglich Bedrohungen durch Ransomware in E-Mails oder anderen Anfragen. Diese E-Mails sind im Prinzip die gleichen, die Privatpersonen auch in ihrem Spamordner haben. Mittlerweile sind die Programme aber sehr ausgeklügelt. Sehr gefährlich sind sogenannte „Makros“, zum Beispiel aus Word-Dokumenten, die dann im Hintergrund Trojaner installieren.

Was kann im schlimmsten Fall bei einem Virus passieren?
Gabriel

Bei erfolgreicher Installation bleiben die Trojaner teilweise ruhig und aktivieren das Unbrauchbarmachen der Computer erst dann, wenn niemand da ist, der das stoppen oder schnell erkennen kann, etwa am Wochenende. Im schlimmsten Fall werden dann Daten verschlüsselt, auf die wir dann nicht mehr zugreifen können. Im Anschluss kommen dann meist Lösegeldforderungen. Sollte dieser Fall jemals eintreten, haben wir aber durch regelmäßige Backups die Daten der Verwaltung gesichert. Aber auch die Kriminellen entwickeln sich weiter. An die verschlüsselten Daten gibt es meist keine Chance mehr, ranzukommen.

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