Bereits von weitem ist die Musik aus dem neuen Studio der Bruchsaler Südstadt zu hören. Yannick Geckler ist Einrichtungsleiter des Jugendzentrums „Southside“ des Caritasverbandes. Er hat im Jugendtreff ein Musikstudio mit einem Bandraum eingebaut. Er kann als Proberaum für bereits gegründete und neu entstehende Bands genutzt werden.
Der Musikraum war einst ein alter Werkraum, der von Grund auf erneuert werden musste. Seit Dezember ist er ein Studio, gemeinsames Proben und Musizieren ist seit Juni möglich. Das Angebot ist umfangreich: Unter Anleitung können Musikinstrumente getestet und Musikstücke aufgenommen werden. „Jeder der Lust hat, kann vorbeikommen und sich nach Belieben an Instrumenten probieren oder im Studio eigene Songs produzieren und aufnehmen“, erklärt Geckler.
Im Moment ist der Musikraum an das offene Angebot des Jugendclubs angeschlossen. Dieses richtet sich an Jugendliche im Alter von zwölf bis 21 Jahren und ist kostenfrei. Die Nachfrage ist groß, wie Geckler berichtet: „Der Musikraum mit Proberaum und Studio wird gut und regelmäßig genutzt. Vor allem im Studiobereich wird fleißig im Bereich Elektro und HipHop aufgenommen.“
Gefördert wird das Projekt durch die Stadt Bruchsal, die selbst Fördermittel zur Verfügung gestellt bekommen hat. „Die Stadt Bruchsal kam im letzten Jahr mit dieser Idee auf uns zu“, erklärt der 25-Jährige. Der Vorschlag kam beim Richtigen an: „Da ich selbst leidenschaftlicher Musiker bin, rannte man bei mir damit offene Türen ein“, sagt Geckler.
Jeder der Lust hat, kann vorbeikommen und sich an Instrumenten probieren.Yannik Geckler, Einrichtungsleiter
Er spielt selbst seit zwölf Jahren Gitarre und ist in zwei Bands engagiert. Die Begeisterung der Kinder, etwas Neues auszuprobieren, sei für ihn faszinierend, sagt der 25-Jährige. „Es ist schön mitanzusehen, wenn die Mädels und Jungs das erste Mal ihre Lieblingssongs singen beziehungsweise spielen, ihre eigenen Texte über Beats rappen, die ersten eigenen Beats produzieren oder ein neues Instrument lernen. Dieses stolze Lächeln, das die Kids dann im Gesicht haben, das ist es, warum ich diese Arbeit so gerne mache“, erklärt der Kronauer.
Da die Resonanz bei den Jugendlichen sehr positiv ist, werde bereits geplant, die aktuellen Öffnungszeiten des „Southside“ zu verlängern, erläutert Geckler.
Equipment wäre privat zu teuer
Jenny aus Untergrombach zählt bereits zu den regelmäßigen Besuchern des Musikstudios. In ihrer Freizeit singt sie und spielt Gitarre sowie Klavier. „Ich komme seit Anfang des Jahres immer mal wieder, um zu üben und mit Mikrofon zu singen. Zu Hause kann und darf ich nicht so laut sein, hier stört es aber niemanden“, erklärt die 18-Jährige.
Auch der 19-jährige Alex aus Hambrücken ist überzeugt: „Das Equipment ist wirklich super und wäre für mich einfach zu teuer. Das ist auch ein Grund, weshalb ich regelmäßig hierherkomme.“