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Fachkräfte informieren

Beim Kurs „Letzte Hilfe“ in Ubstadt-Weiher wird klar: Sterbebegleitung kann jeden betreffen

Im Pflegezentrum Josefshaus in Ubstadt-Weiher wird mindestens zweimal im Jahr der Kurs „Letzte Hilfe“ angeboten. ASB-Fachkräfte informieren, wie schwerkranke und sterbende Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet werden können.

Elke Weser-Hoffmann (Mitte stehend) und Kurt Stahl (im Hintergrund sitzend) vom ASB-Pflegezentrum Josefshaus in Ubstadt geben im Kurs „Letzte Hilfe“ Informationen und Ratschläge für die Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen
Elke Weser-Hoffmann (Mitte stehend) und Kurt Stahl (im Hintergrund sitzend) vom ASB-Pflegezentrum Josefshaus in Ubstadt geben im Kurs „Letzte Hilfe“ Informationen und Ratschläge für die Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen Foto: Petra Steinmann-Plücker

Eine Teilnehmerin möchte ihrer krebskranken Freundin in deren letzten Lebensphase beistehen. Eine andere sich als Hospizbegleiterin engagieren und eine weitere vorbereitet sein, wenn ihre Mutter ihren letzten Weg antritt. Sie gehören zu den sieben Teilnehmern des Kurses „Letzte Hilfe“, das im ASB-Pflegezentrum Josefshaus in Ubstadt-Weiher angeboten wurde.

Das kleine 1x1 der Sterbebegleitung

Der Einrichtungsleiter Kurt Stahl und die Leiterin soziale Betreuung Elke Weser-Hoffmann sind nicht nur zertifizierte Referenten, sie verfügen außerdem über ein breites Wissen und große Erfahrung, „da das Josefshaus auch Menschen in der letzten Lebensphase aufnimmt“. Darüber hinaus bieten sie diesen Kurs bereits seit vier Jahren mindestens zweimal im Jahr an, um das „kleine 1x1 der Sterbebegleitung“, wie es im Infoblatt heißt, zu vermitteln. Diese eher salopp formulierte Beschreibung lässt bereits ahnen, dass ein Thema locker angepackt wird, vor dem viele aus Unsicherheit und Unwissenheit zurückschrecken und das, so eine Teilnehmerin, „in der Öffentlichkeit viel präsenter sein müsste, weil es jeden jederzeit betreffen kann“.

Am Lebensende ist alles richtig und wichtig

In viereinhalb Stunden setzten sich die Anwesenden am Samstag mit vier Modulen auseinander. Die Referenten thematisierten, dass Sterben ein Teil des Lebens ist, wie wichtig Vorsorgen und frühzeitiges, selbstbestimmtes Entscheiden ist, wie Leiden gelindert und wie Abschied genommen werden können. Wie bei der Ersten gelte auch bei der Letzten Hilfe, „man kann nichts falsch machen, außer man tut gar nichts“. Wichtig sei vor allem, zu erkennen, dass am Lebensende alles wichtig und richtig ist, was dem Betroffenen bestmögliches Wohlbefinden ermögliche.

Die Module beinhalten zahlreiche Tipps, Hinweise und wertvolle Informationen, zum Beispiel über fachliche Hilfsangebote. Dazu gehören die „Allgemeine Ambulante Palliativversorgung (AAPV)“ zum Beispiel durch den Hausarzt, die „Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV)“ durch Palliativärzte und professionelle Teams, die 24 Stunden erreichbar sind und als Kassenleistung gelten sowie die ambulanten Hospizdienste und die stationären Hospize.

Hier habe ich Gelassenheit gelernt
Teilnehmerin
Kurs „Letzte Hilfe“ im Josefshaus Ubstadt

Eine Teilnehmerin berichtete davon, wie sehr ihr der „Letzte Hilfe Kurs“ in Ubstadt im vergangenen Jahr geholfen habe, als sie ihren Lebensgefährten in seiner letzten Lebensphase begleitet habe und er nicht mehr ins Krankenhaus wollte. „Hier habe ich Gelassenheit gelernt und die Gewissheit, dass alles, was möglich ist, gemacht wird und er alles hat, bis zum letzten Atemzug“, erzählte sie. Und wie wertvoll die Unterstützung und Entlastung durch die SAPV und einen ehrenamtlichen Sterbebegleiter für sie, aber auch ihren Partner gewesen seien.

Zu den Teilnehmern gehörten auch Nicole und Mario Meid aus Bad Schönborn, die in ihrem Bestattungsinstitut auch über Vorsorgevollmacht, Patienten- und Betreuungsverfügung beraten möchten. Diese Themen wurden im Kurs ausführlich dargestellt, da die frühzeitige Festlegung der gewünschten Versorgung für eine selbstbestimmte und würdevolle Behandlung wichtig sei, wenn man selbst nicht mehr entscheiden kann. Genauso wichtig sei es aber auch, mit den Menschen, die man bevollmächtigen möchte, rechtzeitig darüber zu sprechen.

Infos „Letzte Hilfe“-Kurse

„Letzte Hilfe“-Kurse im Josefshaus können auch, wenn gewünscht, für Gruppen durchgeführt werden. Infos gibt es per Email: stahl@asb-ka.de oder Telefon: 0 72 51 (92 93-0), weitere Infos sind auch auf www.letztehilfe.info zu finden.

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