Pizza vom Italiener, Gyros vom Griechen oder auch mal Maultaschen aus dem gutbürgerlichen Lokal zum Mitnehmen oder Bringen, das gab’s schon vor Corona. Doch während des Lockdowns boomte der Außerhausverkauf und – hielt die Gastronomie über Wasser. Auch in Ubstadt-Weiher.
Mit dem „Da Tony“ in Zeutern, dem „Adria“ und dem „Da Luigi“ in Weiher sowie dem „Forum“ in Ubstadt ist die italienische Küche seit vielen Jahren gut etabliert, ähnlich wie die griechische mit dem „Vogelnest“ in Stettfeld und der Vereinsgaststätte des Kegelvereins SK Ubstadt, der allerdings gerade einen neuen Pächter sucht.
Harte Zeit für Neueröffnungen
Hart traf Corona diejenigen, die zu Beginn der Krise gerade eröffnet hatten oder eröffnen wollten. Tamara Assenza, die zum 7. März den „Ritter“ in Ubstadt übernommen und mit dem Zusatz „La Famiglia“ ausgestattet hatte, begann mit Pizza nach neapolitanischer Tradition.
Inzwischen hat sie ihre Karte stetig unter anderem um Fleisch- und Fischgerichte erweitert, auch zum Mittagessen geöffnet und sogar einen speziellen Service für die Schüler des Schulzentrums eingerichtet. In Weiher hatte Sandra Muley mit ihrem Team angrenzend an ihren Conceptstore „Seasalt Living“ im April die Eröffnung eines „Veggi Cafés“ geplant.
Corona beschleunigte ihre Ideen, sie begannen direkt mit „To-Go“-Angeboten aus dem Fenster, informierte über Instagram. Heute ist das „Seasalt“ in der Hauptstraße mit Fruchtbowls und Sandwiches, aber vor allem dem Ambiente so angesagt, dass sogar Gäste aus Frankfurt oder Nürnberg kommen.
Drei Wochen vor dem Corona Lockdown eröffnete Georgios Zervopoulos die Taverne „Masa Sura“ am Zeuterner Sportplatz. Die Spezialitäten aus seiner griechischen Heimat gibt es seitdem auch zum Abholen. Auf gut bürgerlich setzen Karin und Wolfgang Holzer mit ihrem Gasthaus Hotel Ritter in Weiher.
Saisonale und lokale Zutaten sind beliebt
Die Historie des Hauses geht zurück bis 1793 und Wolfgang ist bereits der siebte Holzer in Folge. Er kocht selbst, beliebt sind traditionelle Gerichte wie Sauerbraten oder auch mal Krautwickel. Saisonale und wenn irgend möglich lokale Zutaten werden im Restaurant des Sportparks Gärtner verarbeitet und die kleine, aber feine Karte wird entsprechend der Verfügbarkeit angepasst. Einen Abholservice gibt es nicht.
Cornelia Sluk hatte sich bis März auch nicht vorstellen können, dass sie die in ihrem Zeuterner „Weinschlauch“ frisch zubereiteten Gerichte für den heimischen Tisch ihrer Gäste anbieten würde. Doch sie nahm die Herausforderung an und stellte eine „Mer bleiwe dehoim“-Karte zusammen.
Weil das so gut ankommt, behält sie es bei und hat schon Ideen für Weihnachts- und Silvestermenüs. Ähnlich erging es Gunther Martin, der seit einem Jahr für die typisch deutsche Küche der Vereinsgaststätte des FV Viktoria Ubstadt unter anderem mit wechselnden Tagesgerichten verantwortlich ist.
Aber auch in „Gunthers Treff“ ist der Abholservice der Renner. Genau wie in der „Andreas Klause“, wo Reinhold Weiler seit 21 Jahren vor allem mit Fleischgerichten, unter anderem Dry Aged Spezialitäten, aber auch Maultaschen oder Käsespätzle bewirtet.
Zur gastronomischen Landschaft in Ubstadt-Weiher gehören außerdem das TSV Stettfeld Clubhaus Restaurant „Abseits“ mit regionaler und internationaler Karte, „Steffis Eck“, die Ölmühle in der Lußardtstraße, die Familie Müller am 7. Oktober für knapp vier Wochen im Jahr öffnet und unter anderem Flammkuchen und Ofenkartoffeln bietet, das Wiesencafé in Ubstadt mit Frühstück, Lunch und Kuchen aus eigener Konditorei und die Bäckerei Thollembeek in der Stettfelder Ortsmitte. Die Gastronomen sind sich einig – die Gäste aus Ubstadt-Weiher haben auch in der Corona-Zeit hervorragend unterstützt.