Der schwarze Hockenberger-Balken und der Balken von Grünen-Kandidatin Nicole Heger sind über Minuten gleichmäßig in die Höhe gewachsen. Gegen 19 Uhr sind die Meldungen aus etwa der Hälfte aller 142 Wahlbezirke im Wahlkreis Bruchsal da.
Da liegen Hockenberger und Heger bereits nahezu gleich auf. Gegen 19.40 Uhr, im Endspurt, holt Hockenberger dann auf. Am Ende, um 20.07 Uhr ist die Hängepartie vorbei. Mit hauchdünnem Vorsprung gewinnt der CDU-Mann zum zweiten Mal das Direktmandat. Er erringt 27,1 Prozent der Stimmen, seine grüne Herausforderin aus Waghäusel, Nicole Heger, holt aus dem Stand 26,3 Prozent.
Rainer Balzer (AfD) schafft im Wahlkreis Bruchsal Platz 3 und erreicht 13,2 Prozent. SPD-Kandidatin Alexandra Nohl holt 11,8 Prozent der Stimmen und Timo Imhoff von der FDP erreicht 9,7 Prozent.
Hockenberger siegt im Wahlkreis Bruchsal hauchdünn vor Heger
Heger und Hockenberger trennen nur 601 Stimmen. Die Wahlbeteiligung liegt 63,8 Prozent und damit etwas niedriger als vor fünf Jahren, als sie bei 71,1 Prozent lag.
Wer es außer des Direktkandidaten aus dem Wahlkreis Bruchsal noch über ein Zweit- oder Ausgleichsmandat in den Landtag schafft, steht zwei Stunden nach der Auszählung noch nicht fest.
Am schnellsten ausgezählt waren übrigens die Stimmen in Ubstadt-Weiher. Um 19.13 Uhr lag das Ergebnis vor. 68,74 Prozent hatten dort gewählt. Mit 28,5 Prozent lag Hockenberger hier ganz knapp vor Heger mit 28,34 Prozent. Es folgten kleine Gemeinden wie Hambrücken oder auch Karlsdorf-Neuthard.
In letzterem konnte Hockenberger klar siegen. Er erreichte in Karlsdorf-Neuthard 31,3 Prozent, Heger 23,7. Rainer Balzer von der AfD lag bei 12,3 und Alexandra Nohl von der SPD bei 11,3 Prozent.
In Kronau ist die AfD immer stark gewesen. Dort holte Balzer 17,1 Prozent. Hockenberger siegt klar mit 25,4 Prozent, Heger landet bei 21 Prozent. Nohl (SPD) erreicht in Kronau 10,2 und Timo Imhof 9,1 Prozent.
CDU musste vor fünf Jahren im Wahlkreis Bruchsal mächtig Federn lassen
Schon vor fünf Jahren musste die CDU in ihrem eigentlich immer sicher geglaubten Wahlkreis Bruchsal mächtig Federn lassen. Zwar gelang es Hockenberger vor fünf Jahren mit 30 Prozent das Direktmandat zu verteidigen. Sein prominenter Vorgänger Heribert Rech hatte fünf Jahre zuvor noch 44,3 Prozent geholt. Für die Grüne Gabriele Aumann reichte es nicht für einen Sitz im Landtag, obgleich sie immerhin 24,2 Prozent der Stimmen erreichte.
Besonders bitter war der Wahlabend 2015 für die SPD. Der Bruchsaler Kandidat Markus Rupp landete bei 11,9 Prozent, sein Vorgänger, Waghäusels Oberbürgermeister Walter Heiler, holte zuvor noch 25,6 Prozent. Klarer Gewinner an diesem Abend war die AfD. Ihr Bruchsaler Kandidat schaffte es 2015 aus dem Stand auf 19,7 Prozent und einen Sitz im Landtag.