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Spenden für Kinderhilfswerk

Unverständnis und Beleidigungen: Sternsinger-Segen in Karlsdorf nur noch auf Bestellung

„Christus segne dieses Haus und die da gehen ein und aus. Die Liebe sei mächtig – der Hass sei verbannt, das wünschen die drei Weisen aus dem Morgenland!“ Mit diesem Spruch zogen am Dreikönigstag wie in vielen anderen Orten die Sternsinger durch die Straßen von Karlsdorf.

22 Kinder und Jugendliche waren diesmal in Karlsdorf unterwegs, die meisten von ihnen sind Ministranten.
22 Kinder und Jugendliche waren diesmal in Karlsdorf unterwegs, die meisten von ihnen sind Ministranten. Foto: cah

„Christus segne dieses Haus und die da gehen ein und aus. Die Liebe sei mächtig – der Hass sei verbannt, das wünschen die drei Weisen aus dem Morgenland!“ Mit diesem Spruch zogen am Dreikönigstag wie in vielen anderen Orten die Sternsinger durch die Straßen von Karlsdorf. Die meisten der 22 Kinder und Jugendliche waren Ministranten.

Von unserem Mitarbeiter Armin Herberger

Einige Kinder waren dem Aufruf im Gemeindeblatt gefolgt, sich der bunten Truppe anzuschließen. Aus dem katholischen Brauchtum ist längst ein Projekt in ökumenischer Offenheit geworden, um Spenden zu sammeln für das Sternsinger-Kinderhilfswerk, das für dieses Jahr das Motto „Frieden im Libanon und weltweit“ ausgerufen hat.

In Karlsdorf können sich die Sternsinger sicher sein, dass sie willkommen sind. Seit einigen Jahren muss man sich vorher anmelden, wenn man königlichen Besuch erhalten will. Geschuldet ist dies nicht nur dem ständig wachsenden Dorf: Neubaugebiete sind zwar der Stolz eines jeden Bürgermeisters, aber auch ein Mehraufwand bei einer flächendeckenden fußläufigen Abdeckung. Hauptgrund war jedoch das zunehmende Unverständnis, das an manchen Haustüren den Kindern entgegenschlug, bis hin zu Beleidigungen.

170 Haushalte angemeldet

In diesem Jahr haben sich an die 170 Haushalte angemeldet, die nun den Segen „Christus Mansionem Benedicat“ (Christus segne dieses Haus) an ihrer Haustür stehen haben. Dazu schrieb einer der Könige „20*C+M+B+20“ mit Kreide an die Tür, oder klebte einen Aufkleber drauf, etwa bei weißen Türen. Mancherorts werden die Segen einfach zu einer besehenden Sammlung dazugeschrieben, manchmal nur die hintere Jahreszahl weggewischt und aktualisiert.

Die Sternsinger zogen am Dreikönigstag durch die Straßen von Karlsdorf. An den Haustüren und Toren hinterließen sie den Spruch „Christus Mansionem Benedicat“ (Christus segne dieses Haus). Kein Besuch war dabei wie der andere. Einmal wurden sie sogar mit einem Akkordeon begrüßt.
Die Sternsinger zogen am Dreikönigstag durch die Straßen von Karlsdorf. An den Haustüren und Toren hinterließen sie den Spruch „Christus Mansionem Benedicat“ (Christus segne dieses Haus). Kein Besuch war dabei wie der andere. Einmal wurden sie sogar mit einem Akkordeon begrüßt. Foto: cah

Kein Besuch ist dabei wie der andere: „Kommt rein und sagt euer Sprüchlein im Warmen auf“, heißt es bei einer Frau, die berücksichtigt, dass ausgerechnet an diesem Tag das Thermometer ein paar Grad abgesackt ist. Jemand anderes bittet, auch bei der Nachbarin ein paar Häuser weiter zu klingeln, da diese die Anmeldung vergessen hatte. Kein Problem für die Sternsinger, die Liste ist flexibel. Auch wer trotz Anmeldung nicht da war, bekam den Segen eben aufs Hoftor geschrieben.

In Obergrombach ging es früher los

Ungeschlagenes Highlight war bei einer Gruppe der Empfang eines Hausherrn mit Akkordeon, der zunächst das Sternsingerlied und anschließend „Little Drummer Boy“ intonierte. Insgesamt sechs Gruppen waren in Karlsdorf unterwegs und haben nicht nur gut gefüllte Spendenkassen heimgetragen, sondern auch einige Taschen mit Süßigkeiten, die am Abend unter allen gleichmäßig verteilt wurden.

In Obergrombach haben die majestätischen Spendensammler schon früher angefangen: Seit Samstag waren die Sternsinger hier bereits unterwegs. Mit ihren bunten Gewändern, Weihrauchfass und Bollerwagen zogen die Kinder und Jugendlichen letztendlich an drei Tagen durch die Straßen. In drei Gruppen wurden schließlich alle Häuser des Dorfes besucht, wobei jeder Tag abgeschlossen wurde bei einer Familie, die jeweils eine Gruppe bekocht hatte.

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