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Landratsamt erstellt Schichtpläne

Viele wollen als Helfer in den Bruchsaler Impfzentren anpacken

Um helfen zu können, melden sich immer mehr Menschen in den Impfzentren. Nun hat sich ein Rettungsssanitäter nach dem Aufruf des Landrats Christoph Schaudigel für das Zentrum in Bruchsal gemeldet, bekommt aber keine Rückmeldung.

Eine junge Frau erhält als Test-Impfling bei einem Probelauf des Hamburger Corona-Impfzentrums eine fingierte Impfung.
Eine junge Frau erhält als Test-Impfling bei einem Probelauf des Hamburger Corona-Impfzentrums eine fingierte Impfung. Foto: Markus Scholz picture alliance/dpa

„Wir brauchen Ärzte, wir brauchen medizinisches Fachpersonal und wir brauchen Unterstützung bei administrativen Aufgaben!“ Mit diesem Appell wandte sich Landrat Christoph Schnaudigel Mitte Dezember an die Öffentlichkeit. Gerade wurden die Impfzentren zur Bekämpfung der Corona-Pandemie eingerichtet in der Hoffnung, dass die Impfdosen zügig anrollen. Die Organisatoren waren sicher, dass es einen personellen Engpass geben würde und man dringend auf Unterstützung durch die Bevölkerung angewiesen wäre.

Thomas Berberich fühlte sich vom Aufruf des Landrates direkt angesprochen. Als ausgebildeter Rettungsassistent mit kaufmännischer Zusatzqualifikation war sein Interesse sofort geweckt. Er loggte sich im Anmeldeportal des Landratsamtes ein und bot seine Unterstützung im Impfzentrum Bruchsal an. Er war bereit und flexibel genug, die Früh-, Mittel- oder Spätschicht zu übernehmen oder administrative Aufgaben im Impfzentrum zu erledigen.

Kapazitäten sollen erhöht werden

Tage später führte er ein Telefongespräch mit einem Mitarbeiter des Impfzentrums. Dann konnte Thomas Berberich nochmals seine fachliche Qualifikation erläutern. Nur die Frage, ob er sich selbst impfen lassen will, wurde von ihm verneint. „Das war wohl ein Fehler“, vermutet Berberich jetzt. Denn auf seine Erinnerungsschreiben vom 24. Dezember und 5. Januar hat er keine Antwort erhalten. Enttäuscht stellt er fest, dass offensichtlich gar nicht so dringend Personal benötigt wird, wie es beim Aufruf des Landrats den Anschein hatte. Seine dritte E-Mail, diesmal direkt an den Landrat adressiert, beantwortet die Fachabteilung: „Nach und nach werden wir die Kapazitäten erhöhen und dann auch mehr Personal einplanen. Bitte sehen Sie von Nachfragen ab.“

Das eigene Impfinteresse werde von ihm und seinen Mitarbeitern im Landratsamt nicht abgefragt, begegnet Ulrich Max dem Vorwurf. Gleichzeitig bedauert der Amtsleiter, dass viele Stellen in den Prozess eingebunden seien. Wer auch immer diese Frage gestellt habe, verfolgte vielleicht ein anderes Ziel, vermutet Ulrich Max. Hin und wieder gab es auch weniger seriöse Angebote, wenn zum Beispiel das Hilfsangebot von maximal zwei Stunden zwingend damit verbunden war, eine eigene Impfdosis zu erhalten.

Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung habe aber alle Ämter überrollt, die in ähnlicher Weise den Aufruf unterstützt hatten. Sowohl das Landratsamt als auch die Stadt Karlsruhe, die Landesärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung erlebten in ihren Melde-Portalen viel Interesse. Es meldeten sich qualifizierte Fachleute und viele administrative Unterstützer.

Personal wird von Medizinern ausgewählt

„Wir hoffen, dass wir alle qualifizierten Bewerber auf dem Schirm haben“, so Ulrich Max. Denn nun liegt es an ihm und seinen Mitarbeitern vom Personal- und Ordnungsamt des Landratsamtes, einen Schichtplan zu erstellen, der allen Anforderungen gerecht wird.

Der Impfstart für Bruchsal wurde bereits vom 15. auf den 22. Januar verschoben. Wie viel Impfstoff dann zur Verfügung steht, bleibt offen, denn verlässliche Informationen fehlen noch immer. Dennoch „muss alles vorbereitet sein, um bei Bedarf sofort auf Höchstlast hochfahren zu können“, so Ulrich Max.

Das bedeutet im Ernstfall Personalpläne für sieben Tagen pro Woche und drei Schichten. Dieser Herausforderung stellt er sich gemeinsam mit den medizinischen Leitern vor Ort. „Wir können nur die Formalien prüfen“, so Ulrich Max, der die Personalplanung in den Impfzentren verantwortet. Über die fachlichen Qualifikationen der Bewerber entscheiden dann die Mediziner. Weitere Bewerber werden vorerst nicht benötigt.

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