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Situation der Vereine

Virtuelles Kulturgespräch: Kulturschaffende in Bruchsal blicken nach vorne

Keine Ausstellung, kein Konzert, kein Auftritt: Die Pandemie hat Kulturvereinen in und um Bruchsal böse zugesetzt. Jetzt zeichnen sich die ersten Lockerungen ab. Bei einem Gespräch auf „Brusl babbld“ war von Silberstreifen am Horizont die Rede.

Insgesamt 25 Vereine folgten der öffentlichen Einladung der Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick zum Kulturgespräch über „Brusl babbld“, die städtische Plattform für Videokonferenzen.
Insgesamt 25 Vereine folgten der öffentlichen Einladung der Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick zum Kulturgespräch über „Brusl babbld“, die städtische Plattform für Videokonferenzen. Foto: Margrit Csiky

Angesichts der sinkenden Corona-Neuinfektionen und der Möglichkeit von Open-Air-Veranstaltungen hat die Bruchsaler Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick (parteilos) Vertreter der Kulturvereine zu einem Gespräch auf dem Videokonferenz-Portal „Brusl babbld“ eingeladen.

25 Vereine folgten der Einladung und berichteten in einer ersten Runde über ihre Arbeit während der Pandemiezeit seit etwa 15 Monaten.

Es ging da um ausgefallene Konzerte, Proben via Zoom oder auf „Brusl babbld“, den Verlust von Mitgliedern durch die „Bequemlichkeitsfalle“ – aber auch um den Erfolg der Balkon-Musik in Heidelsheim.

OB Petzold-Schick: Neu planen statt verschieben

Wichtiger als der Rückblick war jedoch der Blick nach vorne: Die Oberbürgermeisterin regte an, Veranstaltungen ganz neu zu planen und nicht mehr nur zu verschieben, weil die Situation sich massiv geändert habe.

Das Exiltheater, so dessen Vorsitzender Bernhard Wendel, sei bereit, seine Räume auch anderen Vereinen für Proben zur Verfügung zu stellen. Treffen bis 60 Personen seien dort gut möglich.

Weil für einen Sänger im Freien mindestens fünf Quadratmeter Fläche vorgeschrieben seien, bat Georg Echle vom Kammerchor Bruchsal die Stadtverwaltung, den Kulturvereinen ein Zelt mit einer Fläche von mindestens 200 Quadratmetern zur Verfügung zu stellen.

Über ähnliche Lösungen, so Hauptamtsleiter Wolfgang Müller, habe sich die Verwaltung schon im vergangenen Jahr Gedanken gemacht. Ulyka Wagner, die Leiterin des Vereins „Junge Gitarristen“, berichtete von Online-Proben im Rahmen einer Kooperation mit der Stirumschule und davon, dass sie es ungerecht finde, dass der Verein die Kosten dafür habe tragen müssen.

50.000 Euro für existenzbedrohte Vereine in Bruchsal

Die Oberbürgermeisterin teilte mit, dass der Gemeinderat der Stadt einen zusätzlichen Betrag von 50.000 Euro für die Unterstützung der Vereine zur Verfügung gestellt habe. Sie ergänzte aber, dass es sich dabei nur um eine Hilfe für existenzbedrohende Situationen handele.

Nach der Zwangspause haben man jetzt Neues vor: Am Sonntag, 23. Mai, werde nach einer Pause die erste Ausstellung im Kunstverein „Damianstor“ eröffnet, berichtete der Vorsitzende des Kunstvereins, Günter Wagner. Unter dem Titel „Rettende Welten“ werden Werke der Preisträgerin des Bruchsaler Marchini-Preises Agnes Märkel gezeigt.

„Dank Spenden konnten wir die Zeit trotz ausgefallenen Vorstellungen finanziell gut überstehen“, sagte Günter Huslik für das Amateurtheater Koralle und ergänzt, dass die Hoffnungen jetzt auf dem Sommerstück ruhen, für das bereits seit Januar geprobt werde.

Thomas Adam, der Leiter der Abteilung Kultur, warb für den „Bruchsaler Kultursommer“, einem besonderen Angebot der Kulturabteilung an die Vereine der Stadt und forderte alle auf, die einen Programmpunkt anbieten wollen, sich in den nächsten zwei Wochen zu melden, damit die Werbeunterlagen bis Ende Juni fertiggestellt werden können.

Die Veranstaltungen werden zu den dann gültigen Regeln stattfinden: Stufe eins sehe den Zugang von 100 Menschen vor, Stufe zwei 200 und Stufe drei 500 Menschen.

Es ging auch um die Frage, ob man weiterhin alle Teilnehmenden an einer Veranstaltung namentlich erfassen müsse. Mit einem Augenzwinkern beendete die Oberbürgermeisterin das Online-Treffen: Sie habe so wenige Abendtermine wie nie und freue sich auf Einladungen.

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