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Flugtaxi-Pionier

Volocopter aus Bruchsal fliegt über Italien und handelt sich zeitgleich Investoren-Ärger ein

Die Bruchsaler Volocopter-Gruppe berichtet begeistert über eine Flugpremiere über Italien – parallel wird Neues über Ärger mit Kleinanlegern bekannt.

Hohe Ziele: Hier fliegt Volocopter am weltweit höchsten Gebäude in Dubai, aktuell flattert ein Schreiben einer Anwaltskanzlei in die Bruchsaler Volocopter-Zentrale.
Hohe Ziele: Hier fliegt Volocopter am weltweit höchsten Gebäude in Dubai, aktuell flattert ein Schreiben einer Anwaltskanzlei in die Bruchsaler Volocopter-Zentrale. Foto: Volocopter

Das Wechselspiel bei Volocopter kennt man schon: Der Bruchsaler Flugtaxi-Pionier informiert über eine positive Unternehmensnachricht, während von anderer Seite kurz zuvor Negativschlagzeilen veröffentlicht wurden.

Im aktuellen Fall berichtet Volocopter über sein erstes bemanntes elektrisches Flugtaxi, das testweise im italienischen Luftraum unterwegs war. Denn 2024 will das Unternehmen einen Flug binnen 20 Minuten vom Flughafen Fiumicino ins Zentrum Roms anbieten.

Vor den Augen von Journalisten und Vertretern der Stadt Rom hob das weiße Fluggerät mit einem Mann an Bord am Donnerstagvormittag am Flughafen Fiumicino ab und schwebte einige Minuten über dem Landeplatz. Ins historische Zentrum der „Ewigen Stadt“ flog das Gefährt aber nicht.

Anwaltskanzlei meldet sich beim Bruchsaler Flugtaxi-Pionier

Für Klein-Investoren von Volocopter dürfte dies aber keine Beruhigungspille sein, denn am Vortag berichtete das „Handelsblatt“ über drohenden juristischen Ärger mit 177 Investoren.

Dem neuen Volocopter-Chef Dirk Hoke sei ein Schreiben von einer Anwaltskanzlei zugestellt worden – im Auftrag der „Anlegergemeinschaft Volocopter“

Der Hintergrund des Knatsches ist nicht neu – aber kompliziert. Vor neun Jahren hat die heutige Volocopter-Gruppe mit 750 Kleinanlegern über die Crowdinvestment-Plattform Seedmach Verträge geschlossen. Sie konnten sich mit Beiträgen zwischen 250 und 10.000 Euro beteiligen.

Die Kleinanleger wollten profitieren von einem Unternehmen mit hochfliegenden Zielen, das Investoren und Partner wie Intel, Geely und Mercedes-Benz-Group in seinen Reihen hat.

Kleinanleger von Volocopter hatten sich höhere Renditen erhofft

Doch die Start-up-Enthusiasten sind nach dem gescheiterten Börsengang via umstrittenen Spac-Finanzvehikel enttäuscht. Nun geht es laut „Handelsblatt“ vereinfacht gesagt um folgendes: Ist es rechtmäßig, dass Volocopter die Nachrangdarlehensverträge mit den Crowdinvestoren kündigen und ihnen ihr Geld stattdessen mit einer Ein-Prozent-Verzinsung pro Jahr zurückzahlen kann. Die Anleger hatten sich viel höhere Renditen erhofft.

Volocopter sagte gegenüber dem „Handelsblatt“ zu dem Fall, man könne aufgrund einer Verschwiegenheitsklausel öffentlich nicht detaillierte Aussagen zum Vertrag treffen. Man sei aber darauf bedacht, Vertragsverpflichtungen „vollumfänglich“ zu erfüllen.

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