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Vorbereitungen laufen

Jazz und Klassik werden beim Schlossfestival in Bruchsal als Wassermusik inszeniert

Rund um das Schlossfestival Bruchsal vom 28. Juli bis 7. August sind die Vorbereitungen angelaufen. Fans des Bluessängers Gregory Porter reisen dafür von weit her an. Auch kulinarische Sonderwünsche der Stars gibt es.

Aufbau Schlossarena
Für das Festival zum Jubiläum 300 Jahre Schloss Bruchsal haben die Aufbauarbeiten an den Zuschauertribünen begonnen. Foto: Martin Heintzen

Das Schlossfestival vom 28. Juli bis 7. August auf der Gartenseite ist der feierliche Höhepunkt des Jubiläums 300 Jahre Schloss Bruchsal. International bekannte Künstler aus den Bereichen Klassik, Jazz, Blues und Swing laden zum Open-Air-Konzert ein.

Die Erwartungen sind groß: 24.000 Karten stehen für die neun Konzerte zur Verfügung. Bis jetzt hat die Veranstalterin, die Bruchsaler Tourismus, Marketing & Veranstaltungs (BTMV) GmbH, erst die Hälfte davon verkauft.

Redaktionsmitglied Heike Schaub hat zum Schlossfestival die wichtigsten Fragen und Antworten zusammen gestellt.

Wie laufen die Vorbereitungen?

Im Schlosspark wurden die Wege mit Bodenplatten ausgelegt, um eine Verdichtung des Bodens durch Schwertransporter zu verhindern. Als erstes werden nach Angaben der Veranstalter die Tribünen mit 2.800 Plätzen errichtet. Bis zur ersten Aufführung am 28. Juli gibt es einen eng getakteten Aufbau-Plan. Die Generalprobe ist am 27. Juli um 19 Uhr.

Was ist für die Festivalmacher besonders kniffelig?

Eine besondere Herausforderung beim Aufbau ist die über 500 Quadratmeter große Bühne. Sie wird zur Hälfte in den Brunnen gebaut. Genügend Platz sollen dort bei der Tosca-Aufführung auch die 180 Musiker der Staatsoper Stuttgart finden. Für den Bau der Bühne war im Vorfeld eine einjährige Vorplanung mit radiologischen und statischen Untersuchungen notwendig.

Für den Aufbau wurde das Wasser abgelassen. Vor Festivalbeginn wird der Brunnen aber wieder aufgefüllt. Damit das Wasser nicht kippt, sorgen Pumpen für ein regelmäßiges Umwälzen. Die Fontänen werden abgestellt. Beim Festival hätten sie die Musiker nass gespritzt.

Die günstigsten Tickets kosten zwischen 40 und 55 Euro, VIP-Karten gibt es für bis zu 250 Euro. In den sozialen Medien gab es schon Kritik an den Preisen. Wie läuft der Vorverkauf?

Für die neun Konzerte mit insgesamt 24.000 Tickets wurde die Hälfte bereits verkauft. „Wir sind auf einem guten Weg“, freut sich Chef-Organisator Frank Kowalski von der BTMV. Der Geschäftsführer verweist auf die immensen Kosten für das Festival. Leitungen für Wasser und Abwasser werden extra gelegt, Stromkabel gezogen und Toiletten aufgebaut. Dafür lägen die Kartenpreise noch im unteren Bereich, so Kowalski. Festivals vergleichbarer Größe haben nach seiner Beobachtung während der Corona-Pandemie die Karten erst kurzfristig verkauft.

Zu unsicher ist für viele Besucher die Infektionslage. Viele Klassik-Fans warten bei Open-Air-Konzerten auch erst das Wetter ab. Tickets gibt es online unter schlossfestival.myticket.de oder in der Touristinfo in der Hoheneggerstraße in Bruchsal. Am Montag gab es dort schon die ersten Schlangen – auch dank der BNN-Sonderveröffentlichung zum Thema. Während der Veranstaltung gibt es einen Container für die Abendkasse.

Wo ist die Musik auch umsonst zu hören?

Gar nichts kostet es, wenn man während der Konzerte im Ehrenhof des Schlosses ist. Von 17 bis 19 Uhr findet dort außerdem ein Vorprogramm mit regionalen Bands wie Uptown Band, Cris Cosmo oder Sean Tracey Band statt. Essensstände stehen auf dem Gymnasium-Parkplatz.

Marc Martel gilt als stimmliche Reinkarnation von Queens-Sänger Freddie Mercury. Sein einziges Deutschland-Konzert gibt er am 4. August in Bruchsal. Was gibt es noch für Besonderheiten?

Zusammen mit der SWR Big Band singt der Bariton Gregory Porter nur in Bruchal. Für den 3. August reisen dazu sogar Fans aus Belgien an, so Chef-Organisator Kowalski. Zuletzt hat Porter für die Queen ein Ständchen zum Thronjubiläum gesungen. Nach einem Auftritt in den Metropolen Buenos Aires und Rio de Janeiro singt Marc Martel in Bruchsal. Der US-Sänger und Saxophonist Curtis Stigers reist außerdem einen Tag vor seinem Auftritt am 31. Juli mit der SWR Big Band an. Er will am 30. Juni unbedingt Jazz-Trompeter Till Brönner hören, mit dem er schon gespielt hat.

Wie kommt man zum Konzert?

Mit der Straßenbahn und den Linien S31 oder S32 bis zu Haltestelle Schlossgarten. Die Veranstalter hoffen dabei auch auf das 9-Euro Ticket. Die aktuellen Abfahrtszeiten finden sich auf www.bwegt.de. Mit dem Fahrrad muss man nur der Beschilderung der Schönbornroute nach Bruchsal folgen. Am Schloss stehen mobile Fahrradständer. Außerdem gibt es im Umkreis vom Schloss fünf Parkhäuser mit etwa 1.000 Plätzen in fußläufiger Entfernung: bei der Klinik, der Rathausgalerie, dem Bürgerzentrum, der Volksbank und dem Saalbachcenter.

Und wo werden die Künstler untergebracht?

Fast alle Musiker übernachten in der Scheffelhöhe. Till Brönner kommt direkt mit einem Shuttle-Bus aus Stuttgart. Die Wünsche der Künstler für ihren Auftritt sind wenig spektakulär: Jazz- und Bluessänger Curtis Stigers will eine Schweinshaxe. Süßigkeiten sind auch gefragt, in einem Fall ist es ein Glas Honig. Beim Alkohol ist vom guten Rotwein über Whiskey und Rum alles dabei.

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