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Protest mit 1.100 Unterschriften

Bürgerbegehren gegen Tiefengeothermie in Waghäusel gestartet

1.100 Unterschriften will die „Interessengemeinschaft gegen Tiefengeothermie“ in Waghäusel sammeln, um den Verkauf eines Grundstücks zu verhindern. Die Sorgen der Verantwortlichen vor den Folgen der Bohrungen sind groß.

Beginn der Unterschriftensammlungen an den Haustüren
Sammlung an der Haustür: Die Initiative braucht Unterschriften von sieben Prozent der wahlberechtigten Bürger, um erfolgreich zu sein. Foto: Werner Schmidhuber

Das Bürgerbegehren, initiiert von der „Interessengemeinschaft (IG) gegen Tiefengeothermie“, ist in Waghäusel gestartet. In dem Verfahren versuchen die Verantwortlichen des Protests gegen die Bohrungen 1.100 Unterschriften zu sammeln, um im zweiten Schritt mittels eines Bürgerentscheids die Gemeinderatsentscheidung kippen zu können. Der Vorstoß richtet sich gegen den Mehrheitsbeschluss im Rat, ein städtisches Grundstück für Bohrzwecke zur Verfügung zu stellen.

„Absolut zuversichtlich“ zeigt sich die IG, die nötigen 1.100 Unterschriften zusammenzubringen. Seit Dienstag sammelt die IG Unterschriften auf Formblättern. Von der rechtlichen Seite her sei alles geprüft und abgesichert. Die IG zeigt sich davon überzeugt, dass die Bürger in ganz Waghäusel gegen die Pläne der Stadt seien. Die sehen den Verkauf eines Grundstücks an die „Deutsche Erdwärme“ zur Errichtung eines Tiefengeothermie-Kraftwerkes vor, vorwiegend mit Lithium-Abbau. Die IG spricht davon, dass die Gemeinde das Grundstück „verscherbelt“.

„Wir wollen uns mit den möglichen kommunalpolitischen Instrumentarien wehren“, bekunden die Ansprechpartnerinnen für das Bürgerbegehren: Andrea Fischer, Christine Friedrich und Karin Linowski-Rother. Zunächst müssen mindestens sieben Prozent der wahlberechtigten Waghäuseler ihre Unterschrift leisten: Aktuell sind das rund 1.100 Personen.

Nach dem Erfolg käme es innerhalb der nächsten vier Monate zum Bürgerentscheid. Dann werden die Bürger von Waghäusel direkt über die Frage befinden, ob die in Betracht kommenden Grundstücke verkauft oder verpachtet werden dürfen.

Interessengemeinschaft gegen Tiefengeothermie fürchtet Erdstöße

Eine Reihe von Risiken sieht die IG, „wenn das Projekt gegen den Willen der Bürger durchgeboxt wird“. Nach ihrer Ansicht sind durch die Geothermie Erdstöße zu erwarten, ein Erdbebenradius von mehr als 20 Kilometern, „massenhafte Schäden“ wie in Vendenheim bei Straßburg. Dort gibt es rund 3.800 Schadensmeldungen. Und die Reparaturkosten würden nur geringfügig übernommen. Pro Schaden erhielten Hausbesitzerinnen und -besitzer etwa 500 Euro.

Nicht hinnehmbar sei, so die IG, der hohe Wertverlust in den angrenzenden Wohngebieten in Wiesental und Oberhausen. Weitere Sorge machen der kreissägeähnliche Bohrlärm von 105 Dezibel. Hinzu komme noch die Gefahr durch eine Gasleitung unter dem Grundstück.

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