Weizenmehl und Speiseöle sind gerade schwer zu bekommen - und oft ziemlich teuer. Muss man jetzt auf den selbstgebackenen Kuchen verzichten, weil die Zutaten nicht da sind? Oder weil wir sie uns schlicht nicht mehr leisten können?
Ganz und gar nicht, meinen die Foodbloggerinnen Sally Özcan aus Waghäusel und Mara Hörner aus Karlsdorf-Neuthard. Beide setzen gerade jetzt, wenn es draußen sommerlich wird, auf sogenannte „No-bake-Cakes“. Also Kuchen, die nicht gebacken, sondern im Kühlschrank gemacht werden. Die Cakes werden ohne Mehl gemacht. Zerkrümelte Kekse oder Cornflakes und Butter oder Schokolade sorgen für den festen Unterbau für eine Creme aus Sahne, Quark und Früchten. Fest wird das Ganze durch Gelatine oder Agar-Agar als pflanzliche Alternative.
„Es gibt immer eine Alternative“, meint Food-Bloggerin Mara Hörner. Weizenmehl Type 405 kann man zum Beispiel problemlos durch Dinkelmehl Type 630 ersetzen, da sei „der Geschmacksunterschied gar nicht so groß“, erzählt sie. Aber auch Haferflockenmehl sei „ein guter Ersatz für Vieles.“ Das könne man selbst aus herkömmlichen Haferflocken im Mixer herstellen. Sie verwendet es gerne für Pfannkuchen oder Waffeln. Zum Ausbacken nimmt sie Butter oder Butterschmalz „wie früher bei Oma“. Damit ersetze man direkt auch das derzeit seltene und teure Sonnenblumenöl.
Auch Youtuberin Sally aus Waghäusel tauscht für Pfannkuchen regelmäßig Weizen- gegen Hafermehl und backt mit ihrem selbst entwickelten Backtrennspray aus Raps- und Kokosöl aus, das sich leicht dosiere lasse. Als Mehlalternative kommen bei Sally beispielsweise zudem Mandeln, Kokosflocken oder Haselnüsse in den Teig. „Tauscht man dann noch Zucker gegen eine gesündere Alternative, hat man sogar direkt einen Low-Carb-Kuchen“, erklärt sie.
Überhaupt stehen Nüsse und Mandeln bei beiden Backexpertinnen hoch im Kurs. So finden sich auf Sallys Blog zahlreiche „Ohne-Mehl“-Rezepte von Schoko-Blaubeer- bis Zitronen-Mandelkuchen.
Auch Mara Hörners Blog „life is full of goodies“ listet mit der Suchfunktion “Kuchen ohne Mehl“ eine ganze Reihe Anleitungen auf. Dazu gehören unter anderem der Mandel-Frischkäse-Kuchen ihrer Mutter oder der Vier-Zutaten-Kuchen.
Gerade letzterer sei ein gutes Beispiel dafür, dass es gar nicht viele Zutaten brauche, – wie hier nur Eier, Zucker, gemahlene Haselnüsse und Zitronenaroma – um einen saftigen und schmackhaften Kuchen zu bekommen – ganz ohne Mehl.