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Verhandlungen werden aufgenommen

Gemeinderat Waghäusel stimmt über Geothermie-Kraftwerk ab

Die Deutsche Erdwärme GmbH hat den ersten Schritt zum geplanten Geothermie-Kraftwerk in Waghäusel gemacht. Die Verhandlungen darüber werden nun aufgenommen.

Das Waldstück an der L560 in Richtung Hockenheim und gegenüber der Schnell-bahntrasse könnte zum Standort eines Geothermie-Kraftwerks werden.
Das Waldstück an der L560 in Richtung Hockenheim und gegenüber der Schnell-bahntrasse könnte zum Standort eines Geothermie-Kraftwerks werden. Foto: Kurt Klumpp

Mehrheitlich beauftragte der Gemeinderat bei 17 Ja- und neun Nein-Stimmen die Stadtverwaltung mit der Aufnahme von Verhandlungen mit der in Karlsruhe ansässigen Firma über die Überlassung des als Standort B gekennzeichneten stadteigenen Grundstücks im Gewann Unterspeyerer Feld.

„Damit ist heute nicht mehr und nicht weniger geschehen“, sagte Oberbürgermeister Walter Heiler (SPD) vor mehr als 50 Besuchern in der Kirrlacher Rheintalhalle. Auf Nachfrage von Ralf Scheurer von den Freien Wählern, plant der Rathauschef die Einbeziehung der Fraktionsvorsitzenden in die Verhandlungen.

Roman Link von der Firma Deutsche Erdwärme erläuterte den geplanten Standort. Vorgesehen sei ein etwa 2,5 Hektar großes Waldstück entlang der Landstraße 560. Gekoppelt ist der Auftrag des Gemeinderats mit mehreren Forderungen. Neben einem wissenschaftlichen und unabhängigen Gutachten ist eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ebenso unabdingbar wie die Aufforstung eines adäquaten Waldgeländes auf Waghäuseler Gemarkung.

SPD: Sorgen der Bevölkerung sollen ernst genommen werden

„Beim Verkauf eines stadteigenen Grundstücks hat der Schutz der Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger, deren Hab und Gut sowie der Umwelt höchste Priorität und muss vertraglich vereinbart sein“, sagte CDU-Sprecher Uli Roß. Dabei lobte er die Beharrlichkeit und kritische Begleitung seiner Fraktion, die eine Verbesserung der Standortfrage gebracht habe.

SPD-Fraktionschef Roland Herberger erinnerte an das Klimaschutzgesetz und an die kommunale Wärmeplanung, die Waghäusel bis 2023 vorlegen müsse. Herberger forderte dazu auf, die Sorgen der Bevölkerung insbesondere wegen der Haftung für mögliche Folgeschäden ernst zu nehmen.

Jan Patrick Schuhmacher (Junge Liste) steht dem Thema Erdwärme positiv gegenüber und bezeichnet den neuen Standortvorschlag aufgrund der größeren Entfernung zur Wohnbebauung als deutlich besser. Scharf geißelte er die oft unfaire und unter einem Pseudonym verkündete Kritik auf Facebook. Deshalb fordert er gegenseitigen Respekt und erklärt seine Bereitschaft zum Meinungsaustausch. Eine Zustimmung signalisieren Marcel Kreuzer (Neues Engagement für Waghäusel) und Nicole Heger von den Grünen.

Heger forderte dazu auf, sich dem Fortschritt nicht zu verschließen und sieht eine Verpflichtung gegenüber den zukünftigen Generationen. Komplett abgelehnt wird die Anlage von der AfD. Ruth Rickersfeld vermutet, dass auch bei der Tiefengeothermie eine Reaktion immer eine Gegenreaktion auslöst. „Dies blenden die Klima-Ideologen immer wieder aus“, sagte sie. Ihre Frage nach der möglichen Zufahrt zum geplanten Standort beantwortete OB Heiler. „Ganz sicher nicht über die L560, aber vielleicht durch den Ausbau der Zufahrt zum Alba-Gelände, wobei allerdings ein Geothermie-Kraftwerk so gut wie keinen Publikumsverkehr hat“, sagt der Rathauschef.

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