Das Besondere dabei ist, dass es sich um typische Wissädalä Dialektwörter handelt, nicht um allgemeine badische oder alemannische Begriffe und Bezeichnungen.
Vor über 20 Jahren hat der ehemalige Banker dieses Hobby entdeckt. Rund 600 Fundstücke plus 70 „Üwwernamen“ bereichern seine Sammlung. Allein bei dem Pressegespräch kamen zwei neue alte Mundart-Ausdrücke hinzu, die sich bei der Unterhaltung ergaben.
Die meisten Einheimischen sprechen zuhause ihren gewohnten Dialekt oder zumindest eine Mischung aus Dialekt und Standarddeutsch. „Das ist etwas Schönes, weil jede Mundart anders klingt und ein Gebiet prägt“, betont der Wiesentaler mit dem typischen Familiennamen Mail, der bereits um 1680 nachgewiesen ist. Er halte es für schade, dass die Dialekte von immer weniger Menschen gesprochen werden. „Damit wir diese seltenen Wörter nicht vergessen, trage ich sie zusammen.“
Freunde unterstützen ihn mit Hinweisen
Was er so findet, wird in seinen Computer getippt. Wo immer er unterwegs ist, werden alle brauchbaren Wörter und Ausdrücke sofort registriert. Freunde unterstützen ihn mit Hinweisen. Seine Befürchtung: „Unser Kulturgut Sprache geht „d‘ Bach runner“.
Beispielhaft nennt einige Errungenschaften, von Großeltern überliefert, mitunter 100, 150 Jahre alt oder noch älter, so „Olwernoggel“ für Grobian oder „Hutsimbl“ und „Schlaisquett“ als Schimpfwort. „Luppaddels“ nennen die Wiesentaler ein Suchspiel von Kindern. „Fatzloh“ steht für lauwarm. Dank der nahen Festung Philippsburg und der Besetzung oder Belagerung durch die Franzosen gibt es auch viele importierte Wörter: „alla“ (Beeile dich), „Boräblee“ (Schirm), „Schesslong“ (Sofa/Chaiselongue) oder „Drottwa für Gehweg.
Selbstverständlich für Ältere sind noch Wortschöpfungen wie Kropfjockel, Hahnebambel, Labberduddel, Zwuggl oder Babbedeggl.