
Die Autofahrer auf der L555 zwischen Kirrlach und Oberhausen haben es zurzeit nicht leicht. Zuletzt hatte das Regierungspräsidium Karlsruhe fälschlicherweise gemeldet, dass die Ampel zur Regelung des Umleitungsverkehrs fehlt. Zwar gibt es eine provisorische Ampelanlage, doch hilt sie nur bedingt bei der chaotischen Situation vor Ort.
Ein Teil der Betroffenen zeigt sich genervt, jammert oder schimpft, ein anderer Teil sucht Schleichwege oder nimmt zeitlich Umfahrungen des Knotenpunkts in Kauf.
Ampeln an der L555 sollen Verkehr regeln
Wer auf der L555 und auf der einmündenden Haslacher Straße im Stadtteil Waghäusel unterwegs ist, etwa auf dem Weg zum Bahnhof oder umgekehrt nach Oberhausen und Kirrlach, muss eine Menge Geduld mitbringen. Anlass für das zeitweilige Verkehrschaos ist die Großbaustelle auf der L560, die erhebliche Staus verursacht.
Tatsächlich stehen drei Ampeln seit dem 1. November. Sie waren dringend notwendig, heißt es immer wieder. Niemand in der Haslacher hatte zuvor die Chance, die Landesstraße ohne unendliches Warten und Bangen zu überqueren, um etwa nach Oberhausen oder nach Neulußheim und Hockenheim zu gelangen.
Autofahrer müssen mit langen Wartezeiten rechnen
Die provisorischen Ampelanlagen stehen seitdem und funktionieren – aber nicht optimal. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und der drei aufeinander abgestimmten Schaltungen sind Wartezeiten von jeweils zwei Minuten angesagt: „gefühlt fünf Minuten“, bekundet ein zorniger Mann hinter dem Steuer durchs heruntergedrehte Fenster.
Am Donnerstag, gegen um 17 Uhr, und auch am Freitagmorgen, ab 7.30 Uhr, stand auf einer Strecke von gut 1.000 Metern eine Fahrzeugschlange vor der Ampel bis zum Kreisel vor Kirrlach. Auf der anderen Seite, aus Oberhäuser Richtung, sah es nicht besser aus.
Rückstaus machen Situation komplizierter
Mitunter war es nicht mehr möglich, in das Rundherum des Kreisverkehrs beim Cafe Windsor zu gelangen, weil sich auch hier ein unübersehbarer Rückstau gebildet hatte. So reihte sich in drei Richtungen ein Pkw nach dem anderen, darunter eine stattliche Anzahl von Brummis mit und ohne Anhänger, die bei der Anfahrt nicht so schnell in Gang kommen.
Laut Regierungspräsidium besteht „bei der Ampelanlage insbesondere das Problem, dass die Fahrtrichtung zur L560 keine getrennten Signale für die Geradeausspur und für die Linksabbieger gibt. Dadurch ist die konfliktfreie Geradeausspur auch dann Rot, wenn die Linksabbiegespur aufgrund der Gegenrichtung auf Rot geschaltet ist.“ Das alles kostet viel, viel Zeit und Friedfertigkeit.
Auch auf der ortsinternen Haslacher Straße bilden sich Staus, mitunter 200 Meter lang. Ein Stadtteilbewohner berichtet: „Insgesamt stand ich acht Minuten, plus eine kurze Zeit der ersten Rotphase, als ich ankam, und erlebte zwei Rotphasen plus die erste (Teil-)Rotphase bei meiner Anfahrt.“
Ein Problem stelle auch der Verkehr dar, der aus den unmittelbar vor der Ampel von links und rechts in die Haslacher Straße einmündenden Kirrlacher Straße kommt. Damit werde der Verkehrsfluss in Richtung zur L555 bei der Grünphase deutlich ausgebremst. Erhebliche Verspätungen gibt es inzwischen auch für den Busverkehr, der stets mittendrin steckt.