Mit Licht und Schatten, Heiligkeit und Dunkelheit beschäftigt sich die Kirrlacher Künstlerin Tina Chwala. Ihre Ausstellungen im ganzen Land finden großen Zuspruch, so kürzlich in Konstanz.
Aber auch in Stuttgart, Heidelberg, Bruchsal oder Germersheim hat sie schon auf Einladung ihre Werke gezeigt. „Wir alle müssen unser inneres Licht anknipsen, damit es auf der Welt hell wird“, so lautet ihre zentrale Botschaft: Denn ein leuchtender Mensch habe die Kraft, 100 Mitmenschen anzustecken und zu inspirieren.
Die Waghäuselerin malt vorwiegend mit Ölfarben auf Doppelleinwände, liebt es zu schichten und das Wesen der Farben dabei zu beobachten.
Auch Aquarell und Pastell gehören zum festen Bestand ihres Arbeitsmaterials. Schon allein den Tisch mit den Farben zu richten oder das wertvolle weiße Blatt glatt zu streichen, wecke in ihr Arbeitsfreude.
Waghäusel wird zu „Stadt der Künste“
Die 44-Jährige gehört zu etwa 70 Künstlerinnen und Künstlern in Waghäusel, das sich zu einer „Stadt der Künste“ – zumindest im Bruhrain – entwickelt. Bislang war Chwala integrative Kunsttherapeutin im Angestelltenverhältnis – neben ihrer Tätigkeit als Mutter von zwei Kindern, Kinderbuchautorin und Illustratorin.
Seit ein paar Tagen ist sie nur noch freischaffende Künstlerin. Gleich mehrere Kinderbücher mit Bilder und Texten stammen von ihr, etwa „Martha – Die kleine Schnecke und ihr großes Glück“ oder „Lesedi – Die kleine Elfe und das große Licht“.
Jetzt arbeitet sie an einem Auftrag aus Leipzig: Herstellung von Pixi-Büchern. Ohne Einschränkung bezeichnet sie sich als gläubig, doch gehe ihr Blick über das Religiöse hinaus: Jeder Mensch solle auf sein Herz als wegweisenden Kompass hören. Und ihm auch folgen.
Aufgrund ihrer gegenwärtigen wiederkehrenden Erfahrungen sagt sie: „Wir haben von unserem Schöpfer keine Erlaubnis, Tag für Tag auf hohem Niveau zu jammern, meist über Banalitäten.“
Farben sind der Künstlerin aus Waghäusel besonders wichtig
In ihrem Atelier stehen und hängen Gemälde, die den Betrachter nicht loslassen. Die Kraft der Farben wirke als Heilmittel, betont sie. Denn Farben können, wie sie meint, Sinnlichkeit, Lebensfreude und Leichtigkeit erwecken.
Ihr Lieblingsspruch lautet: „In jedem Menschen ist Sonne – man muss sie nur zum Leuchten bringen.“ Dunkel könne nicht durch Dunkel vertrieben werden. Eine einzige Kerze reiche, um Dunkelheit zu beseitigen. „Das gilt auch für unser Inneres.“
Im Gespräch macht Tina Chwala deutlich: „Farben begegnen uns überall und haben eine unmittelbare Wirkung auf uns. Welchen Lieblingspulli wir anziehen, welche Orte uns gefallen oder in welchen Räumen wir uns gerne aufhalten – unbewusst nehmen wir die Stimmungen der Farben auf und greifen in unserem Leben zu den passenden Tönen.“
Farben nehmen einen großen Einfluss auf das Wohlgefühl, so ihre Erfahrung. „Ob und welche Farben in uns eine Wertschätzung, Ablehnung oder Gleichgültigkeit erhalten, kann durchaus etwas über unser eigenes Temperament oder den Wesenszug preisgeben.“
